8. Morgenkaffee

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Als sie am nächsten Morgen aufwachte -gefühlt so müde wie am Abend, was der Nacht zu Schulden war- wusste sie nicht, ob sie direkt runter gehen sollte, um etwas zu frühstücken. Sie hatte nur wenig Lust Falko zusammen mit seiner Verabredung zu begegnen. Daher ging sie zuerst sicher, dass keine Stimmen aus der Küche erklungen und begab sich dann nach unten, wo sie sich erst einmal eine Kanne Kaffee aufsetzte. Nach der chaotischen Nacht würde sie mit hoher Wahrscheinlichkeit mehr als eine Tasse benötigen, um gut in den Tag zu starten.

Sie hatte in 2 Stunden noch einen Termin mit einem Versicherungsprüfer, bei welchem sie hoffentlich näheres zu der weiteren Vorgehensweise erfahren würde. Sie hoffte inständig, dass sie wenigstens die zweite Hälfte des Sommers Ferienkinder aufnehmen könnte. Sie nahm sich die Zeitung von der Arbeitsplatte und setzte sich an den Tisch. Während sie Ihren Kaffee durchlaufen ließ, blätterte sie ein wenig in der Zeitung. Komischerweise war es die Zeitung vom selbigen Tag, folglich müsste Falko schon aufgestanden sein.

In dem Moment hörte sie wie eine Tür geöffnet wurde. „Wie wundervoll," dachte sich Susanne, jetzt müsste sie auch noch die Kommissarin ertragen. Zu ihrer Überraschung war es jedoch nur Falko, der einen Augenblick später in die Küche trat.

„Guten Morgen Susanne, wie ist deine Verabredung gelaufen?"  Für Susannes Geschmack war er schon viel zu wach und sie noch viel zu müde. Das veranlasste sie eher patzig zu antworten.

„Das selbe könnte ich dich auch fragen, du bist ja noch lange wach geblieben mit der Kommissarin. Aber wenn es dich so interessiert: Es war ein toller Abend, wir waren in diesem Restaurant am Bach... das kann ich nur empfehlen"

Susanne konnte nicht mit Sicherheit sagen, aus welchem Grund genau sie nicht die Wahrheit erzählte. Sie redete sich ein, dass sie ihm nur nicht die Genugtuung zugestehen wollte einen besseren Abend verbracht zu haben. Sollte es dieser Grund  gewesen sein, so schien ihre Aussage den gewünschten Effekt zu haben, denn Falkos Grinsen verschwand aus seinem Gesicht und er sah recht überraschst aus.

„Nun das freut mich natürlich für dich, Susanne. Ich muss sagen das Restaurant ist wirklich eines der besten in der nähren Umgebung", setzte Falko nach einem Augenblick der Stille zur Antwort an, „doch ich muss sagen, dass ich schon durchaus bessere besucht habe. Auch über meinen Abend kann ich mich nicht beschweren. Es ist schön alte ... Bekanntschaften wieder aufleben zu lassen."

Als Susanne diesen Satz hörte musste sie sich schon sehr zusammenreißen um nicht zu lachen, schließlich wusste jeder im Dorf, dass zwischen Falko und der Kommissarin nicht nur eine alte Bekanntschaft stand.

„Dann ist ja alles Super. Möchtest du auch einen Kaffe? Ich hab denke ich ein bisschen zu viel aufgesetzt" sagte Susanne und zuckte dabei mit ihren Schultern.

„Sehr gerne sogar"

„Könntest du dann schonmal zwei Tassen auf den Tisch stellen?" fragte Susanne, während sie sich weiter um den Kaffe kümmerte und die Maschine säuberte.

Auf einmal spürte sie, wie Falko sehr dicht neben ihr stand und gerade als sie fragen wollte, was er da tut, öffnete er die Tür des Hängeschrankes mit den Tassen vor dem sie stand. Und auch wenn Falko größer war als sie, musste er sich auf Zehenspitzen stellen, um an die Tassen zu gelangen. Dabei berührte er leicht Susannes Schulter, damit er nicht das Gleichgewicht verlor. Susanne rechnete damit überhaupt nicht und merkt erst als die Schranktür wieder geschlossen war und Falko die Tassen auf den Tisch stellte, dass sie die ganze Zeit über die Luft angehalten hatte. Die ganze Situation hatte nur wenige Sekunden beansprucht, trotzdem kam es ihr deutlich länger vor. Sie wusste selber nicht warum sie so komisch auf seine Nähe reagierte, aber versuchte sich selbst davon zu überzeugen, dass es wohl keinen bestimmten Grund hatte.

Im Versuch ihren Kopf zu klären schloss sie einen Moment die Augen, während sie sich auf der Arbeitsplatte abstützte, fast so als hätte sie Angst, dass jeden Moment der Boden unter ihren Füßen weggezogen würde. Nach einem Moment drehte sie sich um und ging mit der Kaffeekanne zum Tisch, der Gedanke an Falkos leichte Berührung, wenn sie auch unbeabsichtigt war, ließ sich so schnell allerdings nicht verbannen.

In der Absicht die Stille im Raum zu füllen setzte sie zum sprechen an und hoffte dabei inständig, dass ihre Stimme nicht verriet wie durcheinander sie gerade war.

„Also... was hast du heute so vor?" Am liebsten wäre sie im Boden versunken aber was besseres wollte ihr einfach nicht einfallen.

Glücklicherweise schien Falko nichts zu bemerken und stieg ganz normal in die Unterhaltung ein.

„Ich treffe mich gleich mit einem potenziellen Kunden, der daran interessiert ist ein Stück Land zu pachten."

Davon war Susanne ziemlich überrascht, sie war bisher in dem Glauben er hätte alles verpachtet, was er selber nicht bewirtschaften wollte.

„Ich wusste gar nicht, dass du einen neuen Pächter suchst... von welchem Stück ist denn die Rede?"

„Ich suche eigentlich auch nicht, er interessiert sich für das kleine Stück zwischen dem Martinshof und der alten Mühle. Ehrlich gesagt weiß ich nicht was jemand damit anfangen will, aber das werde ich heute ja wohl erfahren", antwortete Falko und räumte seine Tasse in die Spülmaschine. „Wolltest du noch einen Kaffee?"

Er deutete auf ihre Tasse und räumte sie direkt mit weg, als Susanne verneinte.

„Ich werde heute mal mit der Versicherung reden und fragen, wann ich wieder damit rechnen kann meine eigenen vier Wände zu haben", setzte Susanne das Gespräch fort. „Ich hoffe du weißt, dass du so lange bleiben kannst, wie du möchtest. Ich verstehe aber natürlich, dass du gerne wieder auf deinen Hof zurückkehren möchtest."

Als Susanne das hörte war sie recht überrascht, nach dem was sie gestern aus dem Gespräch zwischen Falko und Greta Müller aufgeschnappt hatte, war sie der Annahme er würde diese Nachricht willkommen heißen, stattdessen schien er eher enttäuscht zu sein. Sie entschied, dass es wahrscheinlich an ihrem Schlafmangel lag und sie es sich nur einbildete.

„Nun dann werde ich mich besser auf den Weg machen", unterbrach Falko ihren Gedankengang.

„Oh ja natürlich. Viel Erfolg!" rief sie ihm noch hinterher.

Und erst als die Tür zu fiel merkte sie, dass sie sich gar nicht für sein Angebot bedankt hatte.





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Latte a slowly hand-brewed flat white coffee ist einfach Kaffee wenn du tanzt ... wollte ich nur mal so gesagt haben. Aber Kaffee kann man ruhig auf Ex trinken bloß nicht still stehen ...
Hallo und ja ich bin noch da 🙈 Es tut mir leid, dass ich so lange nicht geupdated habe aber ich hatte echt viel zu tun in letzter Zeit/paar Probleme (z.B. Guck ich dem Typ vom Ordnungsamt nur 2 Sekunden in die Augen und er weiß sofort mein Roller hat kein Licht) und es hat sich viel in meinem Leben verändert. Ich muss jetzt noch zwei Wochen was wichtiges machen aber ich hoffe, dass dann regelmäßiger Updates kommen (In meinem Kopf mehr Pläne als in Google Maps) . Ihr seid vielleicht ein bisschen raus aber Ich hoffe euch hat das Kapitel trotzdem gefallen. Also Danke an alle die diese FanFiction lesen 🙌

Endlich und für Immer (Bibi und Tina FanFiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt