Als Susanne am nächsten Morgen aufwachte, wusste sie erst nicht wo sie war. Nachdem die Ereignisse des gestrigen Tages wieder vor ihren Augen auftauchten drehte sich um und vergrub ihr Gesicht im Kissen. Sie gab einen kurzen Schrei der Verzweiflung von sich, welcher von dem Kissen gedämpft wurde.
Danach richtete sie sich auf, streckte sich kurz und tippelte dann auf Zehenspitzen ins Badezimmer, um niemanden zu wecken schließlich war es Sonntag und sie wusste nicht wie spät es war. Zurück in ihrem Zimmer schob sie die Gardine beiseite und sah, dass die Sonne bereits aufgegangen war.
Sie zog sich die Sachen von gestern an und machte sich auf den Weg nach unten in die Küche.
Dort saß auch schon Falko, der seinen Kaffee trank, während er mit einem Monokel die Zeitung las.
„Guten Morgen" „Guten Morgen Susanne, ich hoffe das Zimmer ist zu deiner Zufriedenheit?"
Susanne beantwortete die Frage mit einem nicken.
„Ich muss heute noch in die Stadt, um einige Besorgungen zu machen. Wie komme ich wieder rein, falls du nicht hier sein solltest?", fragte Susanne
„Ach daran habe ich gar nicht gedacht! Den zweiten Schlüssel hat Alexander... Ich fahre dich in die Stadt und werde in der Zeit, während du deine Besorgungen machst, zwei Schlüssel nachmachen lassen .... falls du damit einverstanden bist natürlich" verkündete Falko.
„Ich wollte gerne so bald wie möglich los, da meine Sachen von gestern nicht mehr die frischesten sind. Ansonsten habe ich keine Einwände" „Ja dann beeil dich mal. Ich fahre nicht los bevor du was gegessen hast"
Falko tigerte durch die Küche und bereitete Susannes Frühstück vor.
Nach dem Frühstück machten sie sich auf den Weg in die Stadt, wo Susanne alle wichtigen Sachen kaufen konnte, denn obwohl die Auswahl ziemlich gering war hatte sie Glück, dass die meisten Geschäfte hier auch Sonntags öffneten. Die Lebensmittel müsste sie allerdings morgen kaufen, aber dafür würde sie sich noch einen Einkaufszettel schreiben und vorher Falko fragen, ob sie ihm etwas mitbringen könne. Das war das mindeste, was sie tun konnte, nach all den Unannehmlichkeiten, die sie Falko in den letzten Stunden bereitet hat.
Sie rief Falko an, um zu fragen, wie weit er sei.
„Hallo Susanne, mir ist noch etwas dazwischen gekommen aber ich habe jetzt deinen Schlüssel. Soll ich dich irgendwo abholen oder kommst du zum Schlüsseldienst?"
Da der Schlüsseldienst nur 4 Geschäfte die Straße runter war, ging Susanne zu Fuß.
Im Auto überreichte Falko den Schlüssel. Als sie bemerkte, dass er einen kleinen Engel als Schlüsselanhänger daran angebunden hatte, erröteten sich ihre Wangen.
Sie freute sich über die kleinen Augenblicke, in welchen Falko ihr nicht als Graf und Großgrundbesitzer begegnete, sondern als alter Freund und Bekannter. Leider waren diese Augenblicke in den letzten Jahren immer weniger geworden.
Susanne schenkte ihm also ein Lächeln und bedankte sich.
Die Fahrt zurück nach Schloss Falkenstein verbrachten beide in komfortabler Stille.
Zurück im Schloss bat Susanne um ein kurzes Gespräch, damit die nächsten Wochen des Zusammenlebens reibungslos verlaufen würden.
Falko erklärte, dass er ihr generell das ganze Schloss anvertraute, er jedoch nicht in seinem Arbeitszimmer gestört werden wollte.
„Da ich mich jetzt nicht um Ferienkinder kümmern muss kann ich gerne das putzen und die Stallarbeit übernehmen" schlug Susanne vor. Nach Einwänden Falkos einigten sie sich darauf, dass Susanne diese Aufgaben erstmal bis zur Rückkehr Dagoberts übernehmen würde, da sie darauf bestand mitzuarbeiten.
„Gibt es sonst noch etwas was ich beachten soll oder wissen müsste?" Fragte sie. „Momentan fällt mir nichts ein"
Susanne wollte sich gerade auf den Weg nach oben machen um frische Sachen anzuziehen als Falko ihren Namen rief. Sie drehte sich um und sah ihn erwartungsvoll an.
„Ich wollte fragen... nun ich hätte den Vorschlag... also vorausgesetzt du hättest keine Einwände wollte ich wissen, ob wir gelegentlich gemeinsam Speisen wollen?", stammelte Falko vor sich hin. Susanne lächelte und richtete aus, dass sie das begrüßen würde.
Nachdem sie sich umgezogen hatte machte sie sich auf die Suche nach Falko und fand ihn im Wohnzimmer. Er saß in gemütlicher Haltung und hochgelegten Beinen auf dem Sofa, und versuchte nach Susannes erscheinen hektisch wieder seine normale Haltung anzunehmen.
„Es tut mir Leid dich zu stören aber ich wollte fragen, ob ich uns was kochen sollte. Ich bin nämlich ganz schön hungrig", sagte Susanne grinsend.
„Ach Quatsch du störst nicht! Aber etwas zu essen klingt in der Tat sehr verlockend"
„Dann werde ich mal sehen, was ich uns schönes zaubern kann", verkündete sie fröhlich während sie schon auf dem Weg in die Küche war.
Sie entschied sich letztlich dazu Kartoffeln mit Gemüse in einem Auflauf zu verarbeiten. Während das Essen im Ofen garte, entschied sie sich kurzerhand noch einen ihrer berühmten Butterkuchen zu machen. Es war schließlich Sonntag und sie wusste, dass Falko den Kuchen vergötterte.
Sie aß zusammen mit Falko und sie unterhielten sich noch über dieses und jenes, bis Susanne sich entschuldigte, damit sie Holger und Tina anrufen konnte.
„Hallo Mama, na endlich meldest du dich mal! Ich musste Holger die ganze Zeit ausfragen, weil du ja nicht antwortest!", meldete sich Tina
„Ich Weiss Tina, es tut mir auch wirklich Leid, aber ich hatte überhaupt keine Zeit in den letzten Stunden. Eigentlich wollte ich dich auch gestern noch anrufen, aber bis alle Pferde auf Schloss Falkenstein waren, war es viel zu spät um noch anzurufen" sagte Susanne voller Reue.
„Ja ist jetzt auch nicht so schlimm, erzähl lieber mal was alles passiert ist. So viel konnte mir Holger auch nicht sagen"
Nachdem Susanne von allem berichtet hatte, was in den letzten Stunden passiert war, hielten Mutter und Tochter noch ein wenig Smalltalk bis sich Tina verabschiedete.
„So Tschüss Mama, Alex kommt gleich nach Hause und ich wollte noch was kochen, bevor er ankommt" „Alles klar viel Spaß, hab dich lieb"
Sie versuchte noch Holger zu erreichen, da dieser jedoch nicht den Anruf annahm, schrieb sie ihm, um ihn auf den neuesten Stand der Dinge zu bringen.
Sie wollte sich grade für die Nacht fertig machen, weil sie noch ziemlich ausgelaugt von gestern war, bis ihr einfiel, dass sie noch Falko fragen wollte, was er vom Supermarkt benötigte. Da sie ihn unten nicht auffand schlussfolgerte sie, dass er entweder in seinem Schlafzimmer oder im Arbeitszimmer war. Sie entschied sich ihn nicht zu stören und schrieb stattdessen einen Zettel, welchen sie auf der Arbeitsplatte platzierte:
„Hallo Falko, ich geh morgen einkaufen und wollte wissen, ob ich dir etwas mitbringen kann. Susanne :)"
Schließlich ging sie ins Bad und legte sich anschließend ins Bett, doch der Schlaf kam diesmal nicht so schnell, und sie lag noch lange wach und dachte über die letzten 2 Tage nach.
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Endlich und für Immer (Bibi und Tina FanFiction)
Hayran KurguNach einem Feuer auf dem Martinshof ist Susanne Martin gezwungen den Hof vorübergehend zu verlassen. Graf Falko bietet ihr Unterschlupf in seinem Schloss, während alte Gefühle wach werden und Missverständnisse entstehen! ...