Kapitel 11 - Einkaufsbummel

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Kapitel 11 - Einkaufsbummel

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Sie betraten ein Geschäft. “Suchst du eigentlich etwas bestimmtes?” fragte Basti.

“Nein, nicht wirklich. Ich würde mich nur gerne mal etwas umschauen. Vielleicht finde ich ja ein Schnäppchen oder so.” Sie lächelte verschmitzt.

“Wir könnten ja mal hochgehen in die Dessous-Abteilung.” schlug er vor.

“War klar, daß sowas wieder von dir kommt” entgegnete sie lachend. “Aber eigentlich brauche ich da jetzt nichts grad so dringend.”

“Ach was, komm, nette Wäsche kann man nie genug haben” er lachte und zwinkerte ihr verführerisch zu.

Verlegen sah sie zur Seite und sagte dann: “Also gut, du gibst ja doch keine Ruhe, was?” Eigentlich war ihr das doch schon ein wenig unangenehm. Bisher war sie immer nur alleine in der Wäsche-Abteilung gewesen - oder mit einer Freundin oder ihrer Mutter. Oh je - ihre Mutter. Schicke Dessous hatte sie sich sowieso nicht aussuchen oder anprobieren können, wenn die dabei gewesen war. Dazu war sie viel zu prüde und halt der typische Feinripp-Liebhaber. Hauptsache Liebestöter in der Schublade… Sie musste lächeln bei dem Gedanken, als sie die Rolltreppe hochfuhren.

In der oberen Etage war zum Glück nicht viel los, also konnten sie sich in Ruhe umsehen. Natürlich lief er stur geradeaus - an den ganzen Oma-Nachthemden vorbei - bis nach hinten, wo die interessanteren Teile ausgestellt waren. Oberteile aus einem Hauch Spitzenstoff, Slips die viel mehr zeigten als sie verbargen und Trägerhemdchen aus glatter Seide, die matt schimmerte. Seide hatte sie schon immer sehr gerne gemocht. Es war ein so angenehmer Stoff, anschmiegsam und weich. Wenn man darüberstrich, fühlte es sich darunter auf der Haut an, als ob eigentlich gar kein Stoff da wäre - so hauchzart war es.

Anscheinend hatte sie eine ganze zeitlang verträumt auf diese Hemdchen gestarrt, denn nun ging er direkt darauf zu und nahm eines davon vom Halter ab. “Na - wäre das etwas für dich? Das sieht doch hübsch aus!”

Als er sie angesprochen hatte, war sie wieder aus ihrer Träumer-Trance erwacht und besah sich das Kleidungsstück genauer. Es war ein Negligé in verruchtem bordeauxrot, seidig schimmernd mit Spaghettiträgern. Unterhalb der Brust war ein schwarzes Bändchen aufgenäht, das zu einer romantischen Schleife zusammengebunden war. Darunter fiel der Stoff in lockeren kleinen Fältchen weiter nach unten. Schätzungsweise würde es wohl insgesamt bis zu den Oberschenkeln reichen. Ein heißer Anblick für jeden testosteron gesteuerten Mann. Irgendwie war sie skeptisch. Wäre das etwas für sie? Er bemerkte ihr Zögern und nickte ihr aufmunternd zu. "Hier - probier's doch mal an!"

"Na, also, ich weiß nicht so recht", erwiderte sie vorsichtig. "Hmm ... okay, ich kann's ja mal versuchen." Und dann nahm sie den Bügel und ging damit zur Umkleide um die Ecke. Im Grunde mochte sie Kleider shoppen überhaupt nicht. Erst recht nicht bei Unterwäsche. Man musste sich auf meistens viel zu engem Raum bis auf die Unterhose ausziehen, oft gab es zu wenig Platz, um die eigenen Kleider irgendwo unterzubringen ... und wenn dann im Winter auch noch Schnee draußen lag, war der Boden der Kabinen oftmals auch noch nass und dreckig. Zum Glück war das diesesmal nicht der Fall. Es war einigermaßen Platz in der Kabine, der Boden war sauber und es war auch angenehm warm. Also entkleidete sie sich und streifte das Hemdchen über. Kritisch betrachtete sie sich im Spiegel. Oh je, das ging ja mal gar nicht, dachte sie bei sich. Es hatte wohl ihre Konfektionsgröße, aber der Schnitt war total falsch gewählt. Sie hatte einen relativ kleinen Busen und deswegen schlug der Stoff bei ihr darüber Falten. An ihrem Bauch dagegen spannte es ein wenig, weil sie halt nun mal nicht rappeldürr war. Iiiih, das gefiel ihr überhaupt nicht. Also das Hemdchen an sich war wirklich nett, aber jetzt, wo sie es trug ... neee, das passte nicht.

Draußen wurde Basti ungeduldig. "Und - wie sieht’s aus? Hast du's schon an?" und wackelte ungeduldig am Vorhang.

"Ja schon, aber ..."

"Was denn, aber ... nun zeig doch mal!" forderte er sie auf.

"Boah nee, auf gar keinen Fall komm ich mit dem Ding raus - verGISS es!" rief sie entsetzt. "Was? Wieso das denn?" und mit diesen Worten steckte er seinen Kopf durch den Vorhang und schlüpfte dann komplett rein in die Umkleide.

Claudia schnappte erschrocken nach Luft, weil er so plötzlich vor ihr stand. Sie fühlte sich unglaublich beschämt und hielt reflexartig ihre Arme schützend vor ihren Körper, lang gestreckt und mit der einen Hand das andere Handgelenk umfassend. Was platzte der denn einfach so hier rein? Sie wagte nicht, sich zu rühren, sah panisch zu Boden und hielt die Luft an. Sie kam sich plötzlich unglaublich nackt vor. Also so richtig unangenehm nackt. Als sie bei ihm zu Hause gewesen waren, hatte sie ja auch nicht unbedingt mehr angehabt, aber das hier war doch etwas anderes. Hier hatte er sie überrumpelt, sie hatte sich überhaupt nicht darauf vorbereiten können, daß sie sich so komisch vorkam in dem Kleidungsstück und vor allem, daß er sich so überraschend Zugang geschaffen hatte. Und immerhin waren sie hier - zumindest irgendwie - in der Öffentlichkeit.

Bastian sah sie nur an - und war fasziniert von dem, was er erblickte. Sie stand vor ihm in einem Hauch von nichts, total paralysiert wie ein Reh im Scheinwerferlicht - und hielt ihre Arme schützend vor sich. Weil sie diese aber so nach unten gestreckt hatte und die Hände fest zusammen, drückte sie selber ihren Busen mit den Oberarmen zusammen - genauso wie das ein Pushup-BH machen würde.

Er konnte nicht anders, als ihr einfach nur in den Ausschnitt zu schauen. Gebannt starrte er auf die beiden Wölbungen, die zwischen ihren Armen eingeklemmt waren und auf die Spalte dazwischen. ‘Machte sie das extra?’ fragte er sich gedanklich. Allem Anschein nach aber nicht, denn ihre Körperhaltung verriet eigentlich nur, daß ihr diese Situation unendlich peinlich war.

Plötzlich bemerkte er, daß sie zitterte. Wahrscheinlich vor Scham und Kälte, dachte er sich. Wobei er fand, daß es absolut keinen Grund für sie gab, sich in irgendeiner Weise schämen zu müssen. Sie sah einfach total begehrenswert aus. Er überwand die letzten Zentimeter die zwischen ihnen geblieben waren und legte seine Arme um ihre Schultern. Dann drückte er sie fest an sich und gab ihr einen Kuss in ihr Haar. Begierig sog er den Duft ihrer Haare auf und direkt - durch den Geruch und ihre Berührung - wurde er erregt. Er zog sie noch näher an sich und hoffte, daß sie sich wieder ein wenig beruhigen würde.

Claudia entspannte sich tatsächlich. Die Umarmung tat unendlich gut und vor allem kam sie sich nun nicht mehr so angestarrt vor. Sie lockerte ihre Arme und schlang sie unter seiner Jacke um seinen Rumpf. Nun war ihr nicht mehr kalt. Sie fühlte sich warm und geborgen in seinen Armen und hätte noch Stunden so stehenbleiben können. Sie bemerkte, wie er sie noch ein klein wenig fester an sich drückte und daß sein Atem sich beschleunigte. Oh - offensichtlich hatte die ganze Situation eine gewisse Wirkung auf ihn. Naja, konnte man ja durchaus verstehen. Er schob ihr sein Becken ein klein wenig entgegen und atmete etwas lauter. Oh mein Gott, dachte sie, was sollte das denn jetzt werden? Er lockerte seinen Griff und neigte seinen Oberkörper ein kleines Stückchen nach hinten, sodaß er sie ansehen konnte. Neugierig hob sie den Kopf und sah ihm in die Augen. Diesen Blick kannte sie schon. Er wollte mehr. Aber jetzt? Hier? Das konnte doch unmöglich sein Ernst sein.

Mit einem Male sah sie eine Veränderung in seinem Blick. Erkenntnis. Ihm war etwas klar geworden: “Du warst das!” sagte er nur. Claudi stutzte und hatte überhaupt keine Ahnung, wovon er denn sprach. “Du warst das mit dieser Frage” versuchte er zu erklären. Aber sie verstand es immer noch nicht. Also sprach er weiter. “Ich hatte doch vor einigen Wochen darum gebeten, daß mir die Zuschauer Fragen schicken sollten über Ask.fm, erinnerst du dich?” Claudia nickte. Ja, das hatte er in den Videos mehrmals erwähnt. “Und eine Frage davon die ich bekommen habe, war, welches die ‘gefährlichste’ Situation gewesen war, in der ich es mir jemals selber gemacht habe und zwar ‘gefährlich’ in dem Sinne, daß man halt erwischt werden könnte, also im Freien oder in einer…….… Umkleidekabine…” und damit zog er die Augenbrauen hoch und sah sie wissend an.

Claudia grinste zurück. Tja, das hätte sie nicht gedacht, daß er das herausfinden würde. Aber nungut, war ja kein Problem, wenn er das wusste. “Scharf kombiniert, Mr. Holmes, möcht ich meinen!”

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Eine Wette in MinecraftWo Geschichten leben. Entdecke jetzt