Meine zweite Tochter Isabella kam in Freiburg zur Welt. Ich hatte bereits mehrere gute Freunde gefunden die mir mit Coral und Isabella halfen. Alicia die ja bei mir wohnte, tat auch sehr viel. Wir waren zwar nicht reich, aber wir genossen unser Leben.Dann kam der Tag der Scheidung. Mir war schon Tage davor schlecht vor Aufregung und ich konnte nichts essen. Ich stillte Isabella und ließ die Kinder bei Alicia. Lena und unser Freund Tom begleiteten mich.
Ich glaube Tom hatte Gefühle für mich, aber für mich war er nur ein sehr guter Freund.Schon vor dem Gerichtsgebäude sah ich Antoine. Mein Herz klopfte mir bis zum Hals und ich hatte das Gefühl keine Luft mehr zu bekommen. Er kam auf mich zu, groß und souverän wie er war. "Hola Mari..." sagte er vorsichtig. "kann ich dich kurz alleine sprechen?" Ich schüttelte den Kopf "meine Freunde verstehen kein Spanisch." "Ich habe dich überall gesucht...Wie geht es Coral? Und dem Baby? Wann ist es geboren?" "Es geht beiden gut...das Baby ist wieder ein Mädchen. Ihr Name ist Isabella."
"Isabella? Was für ein schöner Name...Mari, ich will dir nichts Böses...Du musst wissen wie unendlich leid mir alles tut. Ich verstehe dass du mich hasst. Ich liebe dich noch immer wie verrückt, auch wenn es kein Zurück mehr gibt...Darf ich die Kinder besuchen? Und dich? Lass mich bitte wenigstens für euch sorgen, ich schicke dir Geld, ja?" Er tat mir leid, er wirkte sehr verzweifelt. Aber ich wusste nicht ob ich ihm trauen sollte.Tom war schockiert: " DAS war dein Mann? Ich wusste ja dass er älter ist...aber er könnte ja locker dein Vater sein! Und dieser Mistkerl hat dich geschlagen? Was für ein feiges Schwein...Am liebsten würde ich ihm mal was sagen."
"Lass gut sein, Tom."
Aber mein Kumpel war schon hinter Antoine der gerade in Richtung Gerichtsgebäude lief. Er schubste ihn von hinten in den Rücken. Erstaunt drehte Antoine sich um. Ich bekam Angst, was wenn Antoine ausflippte und Tom schlug?
Trotzdem blieb ich wie angewurzelt stehen. Ich starrte nur mit großen Augen rüber.Tom warf Antoine Vorwürfe und Beschimpfungen entgegen, dann schlug er ihm gegen die Brust und spuckte verächtlich vor Antoines Schuhe.
Währenddessen blieb Antoine zu meinem Erstaunen ruhig. Er suchte meinen Blick, aber ich wich ihm aus. Bestimmt dachte er jetzt Tom sei mein Freund. Gut so, dann kam er wenigstens nicht auf Ideen.
Wir wurden also geschieden. Um die Kinder zu besuchen stimmte ich zu ihn zu treffen wenn er seinen Besuch rechtzeitig vorher anmeldete. Am besten auf neutralem Boden.
Das erste Treffen fand in einem Cafe statt. Antoine hatte Tränen in den Augen als er die Kinder sah. Er war sehr lieb zu ihnen. Zu meiner Beruhigung war er mir gegenüber sehr freundlich und zurückhaltend. Wenn er mich auch oft ansah und ertappt wie ein Schuljunge wegsah wenn ich es bemerkte. Er fragte: "Bist du Glücklich?"
"Ja, schon."
"und dein Freund? Ist er gut zu dir? Zu euch?"
Ich wurde rot, er dachte also tatsächlich dass Tom mein Freund war...
"Antoine, das ist nicht..."
"Entschuldige. Ich hätte nicht fragen sollen."
Ich lenkte ab in dem ich die kleine Isabella kitzelte: "schau mal wer da kitzelig ist!"Er kam nun regelmäßig, ca. Alle sechs bis acht Wochen für einige Tage nach Freiburg. Dann ermöglichte ich immer Treffen zwischen uns. Durch seine großzügigen Unterhaltszahlungen ging es uns auch finanziell besser.
1,5 Jahre später:
Coral war drei, Isabella 1,5 und ich war mittlerweile 22 als ich mein Studium als Übersetzerin begann. Ich genoss mein Leben sehr. Meine Kinder gingen in den Kindergarten. Wenn ich viel zu tun hatte holte Lena oder meine Schwester Alicia die beiden ab. Ich war sehr froh sie bei mir zu haben.
Zu dieser Zeit gab es viele junge Männer die sich sehr für mich interessierten. Besonders Tom fragte oft ob wir ausgehen. Ich blockte alles ab, wollte nur für meine Kinder da sein. Obwohl ich Tom mochte. Er war ein lustiger Kerl, ich lachte viel mit ihm. Aber irgendwie konnte ich mich nicht auf etwas näheres mit ihm einlassen.
Einmal schauten
wir bei mir eine DVD, meine Kinder schliefen schon und Alicia war nicht da. Da versuchte Tom plötzlich mich zu küssen. Ich erschrak und schubste ihn so fest weg dass er fast vom Sofa fiel. Sofort tat es mir leid: "Oh Tom, bitte entschuldige! Ich..."
"Marisa, es tut mir leid! Ich wollte dich nicht erschrecken. Ich habe mich in dich verliebt...Bitte...gib mir doch eine Chance, Du kennst mich, ich bin nicht wie dein ex. Ich verstehe dass du Angst hast, aber ich würde dir niemals weh tun...Man, seit ich dich kenne faszinierst du mich. Seit dem du vor mir standest, als ein Häufchen Elend...Was muss ich nur tun damit du..."
"Tom, ich kann das nicht. Es tut mir so leid." unterbrach ich ihn. "Bitte lass uns Freunde bleiben."
"ganz wie du willst. Ich will dich nicht bedrängen. Aber du sollst wissen, dass du mir verdammt viel bedeutest."Ich weiß ja selbst nicht was mit mir los war. Tom war ein toller Mann. Er sah verdammt gut aus, war groß, sportlich. Er war lustig und lieb zu meinen Mädels...vielleicht hätte ich ihm eine Chance geben sollen. Aber ich wollte einfach zu keinem gehören. Die Erfahrung mit Antoine reichte mir.
Eines Abends nachdem wir mit Antoine im Park waren brachte er uns noch nach Hause. Morgen früh würde er wieder abreisen nach Frankreich. Er sagte: "Warte, Mari! Ich würde gerne mit dir reden...ich bin heute Abend im Hotelrestaurant, so ab acht. Vielleicht kann deine Schwester auf die Kinder aufpassen, ich würde gerne etwas wichtiges mir dir besprechen. Meinst du, du kannst kommen?" ich zögerte "worum geht's denn?" "Finanzielles. Bitte?" "Ich denke das geht."
Alicia war skeptisch: "Bist du sicher dass du ihn alleine treffen willst?" "Im Hotelrestaurant wird ja nichts schlimmes passieren."
Als ich ankam staunte ich über die Pracht im Hotel...Es war bestimmt das teuerste der Stadt. Das war typisch für Antoine, er konnte es sich leisten. Er war sehr charmant und höflich und freute sich sehr mich zu sehen. Erschrocken war ich als ich merkte dass auch ich mich freute...Ich kämpfte meine Gefühle nieder und dankte ihm für die Einladung. "Wie läuft das Studium?" "sehr gut, Danke." "Ich würde dir gerne das Studium zahlen. Meinetwegen hast du es schon schwer genug..."
"Du zahlst doch schon genug Unterhalt, das ist wirklich nicht nötig." ich war verlegen.
"Das ist das Mindeste was ich tun kann, bitte lass mir diese Ehre."
"ich denke darüber nach."
wir sprachen noch über dies und das, das Essen war köstlich. Als es immer später und später wurde raffte ich mich auf. "Ich denke ich muss gehen. Vielen dank für die Einladung. Und danke auch für dein Angebot." "Mari, erlaube mir noch eine Frage...würdest du mich kurz auf mein Zimmer begleiten? Ich habe doch noch Isbellas Schmusetuch von heute Nachmittag." ich nickte und begleitete ihn nach oben. In seinem Zimmer blieb ich an der Tür stehen, plötzlich war ich nervös. Ich hatte beim Essen Wein getrunken, das war ich nicht gewöhnt und ich merkte wie er mir zu Kopf stieg. Antoine sah mich besorgt an "ist alles in Ordnung?" "ja, alles ist gut. Mir ist nur etwas komisch..." mir wurde schwindelig "setz dich, komm. Du bist ja ganz blass? Hier trink einen Schluck Wasser." Antoine setzte sich zu mir aufs Sofa. Ich lächelte ihn an: "Danke, es geht schon wieder."
Er strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht "Dulce, du bist so wunderschön..." und beugte sich zu mir um mich zu küssen. Der Kuss war aufregend und doch so vertraut. Ich erwiderte ihn und fuhr mit der Hand durch seine kurzen dunklen Locken. Ich wollte ihn, so wie er mich wollte...ob es an dem Wein lag oder an der Tatsache dass ich schon so lange alleine war - keine Ahnung. Es war jedenfalls wunderschön. Danach schlief ich in seinen Armen ein.Als ich wach wurde war es schon hell draußen. "maldita sea, ich muss los!" so schnell ich konnte zog ich mich an und beeilte mich zu gehen. Antoine schlief Gott sei dank noch tief und fest, so blieb mir wenigstens dieses Aufeinandertreffen erspart.
Mit einem unglaublich schlechten Gewissen kam ich nach Hause. Die Kinder und Alicia schliefen zum Glück noch. Beim Frühstück fragte Alicia mich wann ich gekommen bin und wie es war. Obwohl ich sonst keine Geheimnisse vor ihr hatte erzählte ich meiner Schwester nicht was passiert war. Ich war selber total verwirrt. Wie hatte ich das zulassen können? Und dann auch noch so genossen?
DU LIEST GERADE
Marisas Geschichte Eine Zwangsehe
RomanceMarisa Sanchez soll heiraten...gegen ihren Willen. Antoine Montoya ist doppelt so alt und bereit viel Geld für sie zu bezahlen. Dies ist die Geschichte ihrer Ehe und dem langen Weg zu ihrem Glück.