Endlich erreichten wir sein Haus in Südfrankreich, nahe der Spanischen Grenze.
"Willkommen zuhause, Marisa." Er lächelte mich an und nahm meine Hand als ich ausgestiegen war.
Dann hob er mich hoch als würde ich nichts wiegen und trug mich ins Haus.
Vor schreck klammerte ich mich an ihm fest.
"Endlich umarmst du mich" flüsterte er mir grinsend ins Ohr."Oh, bitte lass mich runter!" konnte ich nur quieken.
Das Haus war voll von seinen Verwandten die uns begrüßten. Alle sprachen französisch was ich gar nicht verstehe, nur die älteren konnten spanisch.
Antoine stellte mir alle vor, aber ich vergaß die namen in der nächsten Sekunde, es waren so viele fremde Gesichter!
Ich traf auch zum ersten mal seinen Sohn Jean, er war 20 Jahre alt und noch größer als Antoine und hatte die Figur eines Ringers. Jean hatte auch kürzlich geheiratet, seine Frau Laura war auch 20 und ich mochte sie auf Anhieb. Zum Glück konnte sie spanisch.
Die Frauen seiner Brüder zogen mich mit sich in die Küche, ich verstand kaum etwas als sie alle auf französisch auf mich ein redeten.
Alles kam mir fremd vor, meine Mutter war zwar Gitana, aber mein Vater nicht und wir haben nie irgendwelche Bräuche oder Traditionen von Gitanos gelebt da meine Mutter wohl für meinen Vater alle Verbindungen zu ihrer Familie beendet hatte. Ausserdem war sie ja schon lange tot.
Es war jedenfalls sehr laut und sie machten viel Musik mit der ich nicht so viel anfangen kann.
Es war wie eine Hochzeitsparty, es gab Kuchen den ich ihm füttern musste und wir tanzten zusammen. Es war mir so unangenehm ihm nah zu sein!
Erst spät abends gingen alle und Antoine zeigte mir das Haus. Es war alt und verwinkelt aber sehr schön renoviert und komfortabel eingerichtet.
Antoine gab mir eine kleine Schachtel mit wunderschönen Ohrringen.
"Ein Geschenk für deinen ersten Tag als meine Frau."
"Oh, die sind schön, Danke!"
Er half mir sie zu zumachen und fing dann an meinen Hals zu streicheln.
Auf einmal waren seine Hände überall. Ich schob ihn überrascht weg.
"Marisa, ich will dich. Du bist meine Frau, wehr dich nicht. Lass mich machen, es wird dir auch gefallen."
Jetzt musste ich wieder weinen. "Oh bitte nicht! Bitte bitte nicht!"
Er sah mich zärtlich an und nahm mich in den Arm.
"Irgendwann muss es sein, Mari. Ich bin jetzt dein Ehemann. Aber ich denke ich kann noch etwas warten. Sag mir nur eine Sache: du bist noch Jungfrau, oder?"
Ich wurde rot, was ging ihn das an? Naja, ich schätze es ging ihn etwas an, wir waren verheiratet. Anscheinend genügte ihm mein erröten als Antwort denn er umarmte mich fester und fing wieder an mich zu küssen. Wieder drückte ich ihn weg.
Er lachte und sagte: "Freunde dich mit dem Gedanken an, Mari, ich warte nicht mehr lange."
Ich wünschte ich könnte hier weg. Zum Glück ließ er mich auch diese Nacht in Ruhe.
Ich schlief am äußersten Rand des großen Bettes. Zum Glück war ich so müde dass ich schnell einschlief.
Als ich aufwachte schlief er noch neben mir. Ich stand auf und wanderte durch das Haus. Bei Tageslicht sah es noch schöner aus. Es gab sogar einen Innenhof mit einem Springbrunnen aus Stein. Und so viele Türen! Wo war ich hergekommen?
"Hast du dich verlaufen?" hörte ich Antoines Stimme.
Ich sah ihn nicht und schaute mich suchend um. Da kam er von hinten eine Treppe hinunter.
"Ich habe noch zwei Tage frei. Heute zeige ich dir den Strand und die Stadt, ja? Weisst du dass du toll aussiehst, so Barfuß im Nachthemd?"
"Ich ziehe mich schnell an." sagte ich schnell und hoffte damit seinen Annäherungsversuchen zu entgehen.
Sie Stadt ist sehr schön, es ist nur mühsam dass ich kein Wort Französisch verstehe. Ich sage Antoine dass ich einen Sprachkurs machen möchte.
"Mal schauen" , meint er nur. Er kauft mir alle Kleider die mir gefallen, ich bin ganz glücklich, ich muss nur ein Teil länger anschauen schon besteht er darauf dass ich es anprobiere und kauft es mir. Wir essen etwas und fahren dann zum Strand.
Es ist das erste mal dass ich das Meer sehe, ich bin hin und weg. Antoine schaut mich für meinen Geschmack zu viel an, aber sonst ist es sehr schön. Ich denke fast dass es gar nicht soo schlimm ist mit ihm verheiratet zu sein. Wenn nur diese Angst vor der nächsten Nacht nicht wäre...
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Marisas Geschichte Eine Zwangsehe
Roman d'amourMarisa Sanchez soll heiraten...gegen ihren Willen. Antoine Montoya ist doppelt so alt und bereit viel Geld für sie zu bezahlen. Dies ist die Geschichte ihrer Ehe und dem langen Weg zu ihrem Glück.