Der pure Wahnsinn

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  STELLA

Bevor ich mich versah, hatte Karla mich von hinten an sich gedrückt und war eigentlich auf Gegenwehr vorbereitet, als sie mit offenem Mund anfing, meinen Nacken zu küssen.

>>Soll ich das Büro abschließen oder liebst du das Risiko?<<, fragte sie mich.

Meine Gedanken waren aber woanders. Ich wehrte mich überhaupt nicht, sondern ergab mich vielmehr gleich zitternd ihren heißem Atem und den Liebkosungen. So ließ Karla ihre linke Hand zur meiner rechten Brust gleiten und umschloss diese mit ihrer Handfläche. Sie drückte einige Male fester zu, zwickte meinen Nippel zwischen ihren Fingern und rieb dann ihren Daumen wieder besänftigend darüber, während sie weiterhin mit ihrer Zunge heiß über meinen Nacken fuhr. Sie ließ mich vor Lust erschauern und ich fing an, etwas unregelmäßiger und lauter zu atmen.

Allein diese ganzen erotischen Worte zu hören, die sie in mein Ohr flüsterte und dabei ihren heißen Atem zu spüren, verdoppelte bei mir den schieren Drang nach einem sexuellen Höhepunkt. Ich befand Karla als so ziemlich das Schärfste, was ich kannte.

Sie war umwerfend! Umwerfend und verführt mich gerade im Büro der Klinik!

So hörte ich nur ein sinnliches Seufzen, so entflammt war Karla.

>> Du bist schon ganz feucht vor Sehnsucht, stimmt's? Dich reizt allein schon die Vorstellung, dass ich es hier mit dir mache<<, kam von Karla.

>>Wenn uns jemand hört?<<, kam von mir zögerlich.

Sie reagierte aber nicht, ließ ihre Hände über meinen Körper gleiten, über den Hals und ihr Kinn bis zu ihren Lippen. Sie strich mir zärtlich über die Unterlippe. Ich gestand es offen und ehrlich ein, dass es mir gefallen hatte, Karla ihre Lippen auf meinen zu spüren, zu fühlen, wie sie ihre Unterlippe zwischen ihre Zähne sog und ganz sachte, spielerisch zubiss, ihre Zunge darauf entlangfahren ließ, nur um mit lockendem Druck Stück für Stück weiter in meinen Mund vorzudringen. Ich wollte auf jeden Fall mehr, an diesen Tag. Ihre Lippen glänzten so verführerisch, in ihren Augen lag ein Funkeln, ein leichtes Lächeln spielte um ihren Mund. Wir sahen uns an und dann küsste ich sie mit einem Verlangen, das der Atem ihr stockte. Unsere Zungen trafen sich, fordernd, spielend, voller Leidenschaft. Längst hatte ich meine Hand in Karlas Haar vergraben, hielt sie fest. Meine Finger streichelten ihren Nacken. Nach einer Weile löste ich den Kuss.

>>Das ist purer Wahnsinn<<, sagte ich leise und rau.

>>Danke<<, flüsterte Karla mir zu. 

>>Danke für die wundervolle Nacht und diesen Tag hier im Büro mit dir. Ich habe noch nie so etwas Intensives, aufregendes und sinnliches erlebt<<, kam von ihr.


>>Ich auch nicht<<
, sagte ich glücklich und küsste erneut ihren Nacken.

>>Ich will mich dir gar nicht entziehen. Im Gegenteil, ich genieße täglich deine Nähe. Das ist mir bisher noch nie so passiert. Kein Mann, noch nicht mal Andy konnte jemals so ein Gefühl in mir erzeugen<<, erklärte ich ihr.


KARLA


Ich strich Stella eine Haarsträhne aus dem Gesicht.

>>Wie soll es jetzt weiter gehen?<<, fragte ich sie.
Stella drehte sich mit den Rücken zu mir und suchte sichtlich nach Worten.

>>Ich weiß es nicht!<<
, kam von Stella zögerlich.

>>Ich werde mir jetzt ein Taxi rufen und nach Haus fahren, wenn ich darf Chefin!<<, kam von ihr.
>>Quatsch, ich fahre dich<<, sagte ich.

Etwas später, nachdem ich Stella zu Hause abgesetzt hatte, konnte ich bei mir zu Hause relaxen. Ich hatte mich auf das Sofa gekuschelt und dachte nach. Im Hintergrund lief ein alter Song aus den 80'ern leise. Ein Kissen an die Brust gepresst, starrte ich auf die Terrasse

Was war eigentlich passiert? Gestern Morgen waren wir nur Kolleginnen und Freundinnen und heute? Ja ich hatte von ihr geträumt und fühlte mich als Siegerin. Aber sollte es wirklich nur  etwas sein, ohne größere tiefere Bedeutung? Aber wie sollte ich Stellas Worte verstehen. Sie fand es auch schön und wollte es. Meine Gedanken fuhren genau so Achterbahn, genau wie meine Gefühle.

Ich sucht Abwechslung und nahm mir die Zeit die Post zu durchschauen. Ein Brief von einer Personalagentur befand sich darin. Ich öffnete diesen und entnahm mehrere Schriftstücke. Ich überschaute die Dokumente kurz.

Langsam erwachte ich aus meiner Starre. Es gab also noch Alternativen für die Zukunft. Alternativen weit Weg von München und Stella, falls diese sich nicht bald entscheiden konnte.

Danke fürs Lesen und Voten 

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