That's my girl night for today !!!!

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  Stella

Ich legte die Hände an meine Ohren und kniff die Augen zu. Immer wieder aber erklang Karla ihre Stimme noch lauter. Anstatt dass die Bilder verblassten, wurden sie noch viel klarer. Diese wundervollen Augen, diese umwerfenden Lippen. Meine Hände wurden feucht. Was sollte ich nur tun? Was zum Teufel ging da nur vor in mir? Was hatte das nur zu bedeuten?

Diese umwerfenden blonden Haare und der perfekt geformte Körper. Ein heißer Schauer durchfuhr mich. Überall auf meiner Haut kribbelte es und ich riss die Augen auf und hoffte, mich in der Realität wieder zu finden. Ich hoffte meinen Freund zu sehen, doch so sehr ich mich anstrengte, sie verschwand nicht aus meinen Gedanken.

Ich stand auf und ging in die Küche. Dort goss ich mir ein Glas eiskaltes Leitungswasser ein und trank einen großen Schluck. Ich atmete tief durch, stellte das halbvolle Glas auf die Seite und ging zurück ins Wohnzimmer. Ich sah zu Alex rüber, der immer noch auf dem Sofa schlief.

Ich wollte mich gar nicht erst in seine Nähe begeben und ging deshalb die Treppen rauf ins Schlafzimmer. Dort legte ich mich hin und versuchte Schlaf zu finden.

Ich runzelte die Stirn und starrte ins Leere. Erst gefühlte Stunden später fiel ich in einen unruhigen, aber immerhin traumlosen Schlaf.

Als sich am nächsten Morgen aufwachte, fand ich mich in den Armen von Alex wieder. Er musste sich wohl in der Nacht zu mir ins Bett gelegt haben. Das unbehagliche Gefühl war nach wie vor da. Ich wand mich aus seinem Griff und stand auf.

>>Morgen Schatz!<<
, sagte Alex zu mir. Er war mit aufgestanden und presste seine Lippen auf meine Wange. Ich zwang mich zu einem Lächeln was sich falsch anfühlte.

>>Was unternehmen wir heute, Süße?<<, fragte er mich.

>>Ich hab heute keine Zeit. Ich muss in die Klinik<<, flunkerte ich.

Er verzog sein Gesicht. >>Du hast doch heute frei ! Muss das unbedingt sein?<<, fragte er.

Fing er schon wieder so an zu nerven und wie eine Klette an mir zu hängen? Wollte er direkt da wieder anfangen, wo wir gestern aufgehört hatten.

>>Ja, das muss heute sein!<<, erklärte ich ihm.

Alex seufzte und legte seine Arme um meine Hüften.

>> Naja, Eigentlich wollte ich mit dir heute ein Ausflug in die Berge machen. Das wäre sicher auch mal ganz schön. Wir könnten dort ein Picknick machen<<, sagte er und drückte mir einen Kuss auf die Wange.

Ertappt sah ich ihn an. Das zweite Mal an diesem Morgen befreite ich mich aus seinen Fängen und sah ihn dabei ernst an. >>Ich habe keine Zeit dafür. Lass mir bitte ein bisschen Luft und Zeit zum Atmen, Alex<<, erklärte ich und ging sehr demonstrativ ein paar Schritte zurück.

>>Ich muss jetzt duschen<<, sagte ich.

>>Prima<<
, kam von ihm und er steuerte wieder näher auf mich zu. >>So wie früher. Ich liebe es, mit dir zu duschen<<, sagte er. Mit seinem Zeigefinger fuhr er an meinen Oberarm hinab.

Ich drehte mich von ihm weg und ging durch die Wohnung, wohl wissend, dass er mir folgen würde.

>>Alex bitte. Ich hab dir doch gesagt, dass ich Zeit brauche. Dein Verhalten macht es nicht gerade besser!<<, sagte ich und blieb an der Eingangstür vom Bad stehen.

>>Okay, es tut mir leid, Süße<<
, sagte er und schritt auf mich zu und wollte mich küssen. Ich drehte jedoch meinen Kopf zur Seite, sodass er nur die Wange traf.

Resigniert warf er noch einen letzten Blick auf mich.

Ich runzelte die Stirn. Was tat ich denn hier eigentlich? Ich fand es ekelig, dass mein Freund mich küsste? Das war sehr bedenklich! Außerdem erfand ich in letzter Zeit schon Ausreden, um nichts mit ihm unternehmen zu müssen. Als ob ich heute nach in die Klinik fahren würde. Ich hatte sowieso das Gefühl gehabt, dass er mir fremd geworden war in letzter Zeit. Allein schon die Situation gestern Abend. So mit ihm da zu liegen, hatte sich alles andere als wohl angefühlt.

Dann auch noch dieser seltsame Traum. Ich wusste wirklich nicht, was er bedeuten sollte.

Nicht vollkommen überzeugt stieg ich unter die Dusche und drehte den Wasserhahn auf.Das prasselte auf mich ein. Ich schüttelte den Kopf und konzentrierte mich auf das Einmassieren des Shampoos.

KARLA

War ich zu Weit gegangen mit meiner Aktion. Ich wusste immer noch nicht was Stella für mich fühlte. Ich musste schmunzeln und saß im Schneidersitz auf meinem Bett mit dem Telefon in der Hand. Eigentlich wollte ich nichts tun und hatte lange geschlafen an diesen morgen. Doch dann fiel mir wieder dieser besondere Fall ein, an den ich arbeitete. Ein Fall mit einer Patientin, der sehr ungewöhnlich war und den ich bei meinen künftigen Vorträgen als Beispiel nehmen wollte.

Dazu brauchte ich aber diese Patientenakte aus dem Klinikarchiv.

Natürlich hätte ich auch selber zur Klinik fahren können, um diese Akte mir zu Besorgen. Aber wen ich dann dort war kamen zusätzliche Aufgaben meistens dazu. Als Chef bekommt man immer zusätzliche Fragen gestellt und dies wollte ich verhindern.

Außerdem hatte ich mit Stella auch eine Assistentin, die für diese Dinge geeignet war. Gleichzeit wäre es auch eine Chance sie wieder zu sehen. So griff ich zum Hörer und rief sie an. Ich hätte nicht gedacht, dass sie so positiv und begeistert auf meine Bitte reagierte. Eigentlich hätte ich mit einer anderen Reaktion gerechnet.

Etwas später am Tag klingelte es an der Haustüre. Ich öffnete diese und bat Stella hinein.

Hör auf dein HerzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt