Prolog

79 6 0
                                    

"Aaava", schreiend vor Lachen rennt ein acht jähriges Mädchen von ihrem Ebenbild von Schwester davon. Kira

Ava und Kira. Kira und Ava.

Sie spielen, wie es Kinder so machen. Sie sind glücklich, wie es Kinder sein sollen.
Die Sommersonne scheint auf den gepflegt grünen Rasen umrahmt von einer Hecke übersät mit roten Rosen. In der Mitte ein grosser ovaler Pool, welcher im Mondschein jeweils leuchtet. So dass man das Mosaik von zwei roten Rosen selbst Nachts bewundern kann. Kreiert wurde dieses Mosaik von Ella, der Mutter von den Zwillingen und eine erfolgreiche Künstlerin. Zwei rote Rosen für zwei rothaarige Mädchen. Mädchen mit mehr Liebe füreinander im Herzen als Liebe auf dieser Welt existieren kann.
Schon so manches Mal hat Ava sich gefragt, ob die Welt manchmal so grau und ohne Liebe ist, weil sie alles für sich aufsaugen. Aber etwas daran ändern könnte sie doch auch nicht, Kira ist das wichtigste was die Welt ihr geschenkt hat. So wie Ava das wichtigste für Kira ist.
Zwei Mädchen die in eine Familie geboren wurden mit mehr Geld als eigentlich gut ist, aber wie sollte man sonst diese roten Rosen finanzieren?

Ava und Kira. Kira und Ava.

So unterschiedlich wie ein schwarzer Flügel und eine weisse Geige. So unterschiedlich, aber doch harmonieren sie besser als der Rest der Welt zusammen. In zweierlei Hinsicht. Ava an ihrem glänzend schwarzen Flügel und Kira an dieser unschuldigen weissen Geige. Nie haben sie ohneeinander gespielt und nie würden sie ohneeinander spielen. Nichts auf der Welt könnte sie trennen. Rein gar nichts.
"Ava wir müssen gleich wieder üben. Ich möchte nicht nass werden." Bettelt Kira. "Hast du etwa Angst?" Avas fast durchsichtig grünen Augen feixen um die Wette. Beide schauen sich an, als würden sie in einen Spiegel blicken. Der einzige Unterschied sind Avas vom Wind geküssten Haare. Wobei Kira ihre bis zum Bauchnabel reichende rote Mähne von Blanca, ihrem Kindermädchen, flechten liess.
Ava welche ein verschmitztes Grinsen aufgesetzt hat wirft den Wasserballon zwischen ihren Händen hin und her. Bis sie ihn schlussendlich an Kiras linke Schulter, an der eine Brosche eines schwarzen Flügels angesteckt wurde, wirft.
Empört schaut die Achtjährige ihre Schwester an und rümpft die kleine Stupsnase. Anstelle weg zu gehen sieht Kira die Gelegenheit zur Rache, holt etwas Anlauf und schupst das Mädchen im Himmelblauen Kleid in den Pool, wobei die weisse Geigenbrosche, an der rechten Schulter, durch die warmen Sonnenstrahlen aufblitzt.
Als Ava den Kopf aus dem kühlen Wasser streckt und beide sich ansehen beginnen sie zu lachen, gleichzeitig und aus tiefster Seele in scheinbar unendlichem Glück.

Ava und Kira. Kira und Ava.
Machen sich gleichermassen schwerer und leichter, zusammen.

The Girl I LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt