Überstanden

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Gedanken kreisen um her wie Staubpartikel in der Luft und nehmen dir den Sauerstoff zum atmen. Sie werden immer größer und mächtiger, sie kreisen immer schneller und drohen dich gänzlich zu verschlucken. Du wägst ab was du tun kannst, läufst ziellos umher verloren in der Hoffnungslosigkeit deiner Situation und du verzweifelst, weil da nichts ist, dass du tun kannst. Und wenn du diese Erkenntnis erst einmal gemacht hast wird es nur noch  schlimmer. Du weinst, brichst zusammen, schreist, fluchst, schlägst um dich und verlierst für ein paar Minuten scheinbar vollkommen den Verstand. Aber das ist nicht schlimm, denn da ist niemand der dich hören kann. Also weinst du weiter, hörst traurige Musik, rennst auf und ab, nur um diesem enormem Druck zu entfliehen, der schon so lange auf dir lastet. Er drückt dich zu Boden und presst jedes glückliche Gefühl aus dir heraus. Noch ein mal versucht du dich aufzurappeln, dich in irgendetwas zu stürzen, das dir sonst geholfen hat, an etwas zu klammern, das dir Halt gibt. Doch es bringt alles nichts und so wird die Verzweiflung noch größer und überrollt dich wie ein Tsunami. Deine Situation scheint aussichtslos und hasst alles und jeden um dich herum, ja sogar dich selbst und und zerbrichst daran. Du liegst also da, auf deinem Zimmerboden, deinem Bett oder sonst irgendwo im Haus und lässt es zu. Du lässt zu, dass deine Hoffnungslosigkeit dich übermannt und deine anderen Gefühle restlos verschwinden lässt.
Nichts scheint mehr wichtig zu sein und die Lampe an der Decke nimmst du nur noch Schemenhaft war. Das ist der Punkt, an dem die Tränen langsam abebben, dein Atem ruhiger wird, du letztendlich die Augen schließt und weißt, dass es für diese Nacht überstanden ist. Du fühlst nichts mehr für die restlichen Sekunden, die es dauert aufzustehen, das Licht auszuschalten, dein Gesicht abzuwischen und dich ins Bett zu kuscheln. Denn jetzt kommt auch endlich die Müdigkeit, auf die du schon so lange gewartet hast und kurz bevor du schließlich einschläfst ist es einen Moment lang ganz still. Dein leiser Atem vermischt mit deinem pochenden Herzen, sind alles was du hören kannst und du weißt, du wirst morgen aufstehen und dein Leben leben. Also lächelst du beim Einschlafen, denn es ist für diese Nacht überstanden.

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