Krieg!

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„Mordaz soll ruhig kommen! Wir sind bereit!", rief Aranel laut aus und die Truppen riefen ihre Zustimmung. Sie saßen nun alle auf ihren Pferden, hatten ihre Waffen in den Händen und bildeten so eine starke, vereinte Armee. Elena erhob noch einmal laut die Stimme. „Avalon! Heute Nacht werden wir kämpfen, uns nicht unterkriegen lassen. Für die Freiheit jedes einzelnen. Für euch. Für den Frieden.

Ein letztes Mal werden wir kämpfen, damit ihr nie wieder in Furcht und Angst vor den Schatten leben müsst! Glaubt an euch, bleibt stark, zeigt Mordaz und seinen Kreaturen, dass sie uns nicht brechen können!" Die Krieger stießen Beifall und Kriegsschreie aus und stürmten aus dem Schloss. Tarek rannte durch das Gewühl auf Elena zu und schnallte ihr eine feste Kampfrüstung an den Körper.

Sein Blick zeigte eiserne Entschlossenheit, und er strahlte wie eh und je die Autorität eines Königs aus. „Tolle Rede.", sagte er und reichte ihr einen neuen, starken Bogen und mehrere Dolche. Er drückte ihr einen Kuss auf die Stirn und lächelte sie an. „Du wirst es schaffen, Kleine. Ich glaub an dich.", meinte er liebevoll, reichte ihr Saphir, der ebenfalls eine Schutzrüstung an dem pechschwarz glänzenden Fell trug, und schritt anschließend zu Bella.

Als Elena die Dolche verstaute und auf Saphir's Sattel stieg, blickte sie auf die Kriegerscharen, die sich auf der Wiese vor dem Schloss formatierten. Die Krieger des Schlosses neben den Nachtelfen bildeten die erste Reihe ganz vorne. Unter ihnen würden alle Bogenschützen Feuerpfeile in die feindlichen Kreise schießen, sobald Bella den Befehl geben würde. Dahinter standen die Zwerge Seite an Seite mit den Hochelfen und den Zentauren.

Die Idris machten sich ganz an der äußersten Flanke auf etwas erhöhten Hügeln bereit, um zuzuschlagen, wenn die vordersten Truppen bereits kämpften. Die Leute von Rhia, Tenevren, sowie die Erelim und Elfen aus Ildoran waren verteilt zwischen den erfahreneren Nachtelfen, damit sie von dort Unterstützung erhalten konnten. Von Ales erfuhr sie, dass die fremden Neuankömmlinge am Ende der Reihen die Armeen aus Endra und Norda darstellten. Die Nachbarländer waren mit Luna hier her gereist, um Avalon zu unterstützen.

Elena's Posten war auf einem höher gelegen Hügel vor dem Schloss dicht neben Bella, die sich mit Alva bereit machte, Tarek und seine Krieger standen auf der gegenüberliegenden Seite. Elena suchte mit den Augen die Menge nach Ales ab, doch er war bereits unter den Heerscharen abgetaucht. Bella ritt neben sie und drückte ihre Hand, während sie nach vorne sahen.

Donnernde Hufschläge wurden laut, das unheimliche Rufen der Schattenreiter und kräftige Flügelschläge der Drevac's erreichten die Krieger, bevor sie sie sehen konnten. Elena krampfte die Hand um ihre Waffe und erblickte in dem Augenblick Ales. Er sah zu ihr herauf und lächelte ermutigend. Sie durchströmte ein warmes Gefühl und nickte ermutigt zurück. Sie würden es schaffen. Sie beide. Mordaz würde nie wieder jemanden töten, das schwor sich Elena im Stillen.

Da erschallte Bella's Kampfschrei. „Feuer!", rief sie durch die lauten Rufe der Krieger. Hunderte von brennenden Pfeilen gingen auf die drohende Armee nieder, noch bevor sie das Schloss erreichen konnten. Trotzdem stürmten noch tausende Feinde unaufhaltsam auf sie zu. Kalesh's Truppen mit Luna's Kriegern und den drei Elfenstämmen schoben sich langsam vor und empfingen die feindlichen Truppen mit gezückten Waffen.

Ganz oben, am düster wirkenden Himmel rissen die Wolken ein Stück auf und gaben einen einzelnen, schmalen, glutroten Sonnenstrahl frei, der auf die Erde traf. Als der Wind auffrischte, flüsterten Narvina's Worte an Elena vorbei. „Nicht jeder ist stark genug, seiner Bestimmung zu folgen. Du hast bewiesen, dass du Avalon würdig bist. Du musst das schaffen, was ich nie gekonnt habe." „Ich werde es versuchen.", meinte Elena bestimmt und hob ihren Bogen gut sichtbar hoch in den Wind. Dies war das Zeichen, auf dass hin sich die zweite Kampftruppe vorschob.

Die Prophezeiung von Avalon - Die AuserwählteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt