Überraschung

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"Hey Jimaaayy!", rief eine Stimme durch die Boxen, die an meinen Computer angeschlossen waren. Ich fühlte mich wohl: Eingeschlossen in meinem Zimmer, Licht aus, die Gardinen zugezogen, meine Lava-Lampe erzeugte die buntesten Farben. Nur ihre Lichter und das Licht meines Bildschirms, damit ich mich in der Dunkelheit meines Zimmers orientieren konnte. Ich schaute auf die Uhr. "Kurz nach sechs", dachte ich. "Mama müsste gleich nach Hause kommen." Doch das interessierte mich nicht wirklich. Ich richtete meine Augen wieder auf den Bildschirm und schaute weiter Videos. Das beruhigte mich immer. "Schule war heute mal wieder besonders scheiße.", dachte ich. Ich warsehr müde, nachdem ich mich erneut durch einen langen Schultag gequält hatte. Ich musste vor Müdigkeit oft blinzeln. Meine Augen fielen ein paar Mal zu. Dann schlief ich ein. Irgendwann, ich weiß nicht, wie spät es war, wachte ich auf. Eine Tür knallte nach der anderen. Mama war heimgekommen. "Sie will ihren Frust wahrscheinlich wieder an mir auslassen.", dachte ich. Aber dem war wohl nicht so. Es vergingen einige Minuten und es war nichts zu hören. Weder Türen, die zuknallten, noch die Treppe, die immer knarzte, wenn jemand hochkam. Ich war verwundert, denn normalerweise wäre sie längst bei mir gewesen und hätte mich angeschrien, was ich doch für ein bedeutungsloser Niemand sei und dass ich meinen Arsch endlich mal bewegen solle um etwas Nützliches zu tun wie Geld verdienen oder sonstiges.
⇒ Ich habe mich noch gar nicht vorgestellt, wenn ich mich nicht irre, stimmt's? Entschuldigen Sie mich, Höflichkeit ist nicht meine Stärke. Wobei ich nicht recht weiß, ob ich überhaupt irgendeine Stärke besitze. Wie dem auch sei. Mein Name ist Clyde Tyson und ich bin 16 Jahre alt. Mein Nachname klingt eher wie der Boxers, aber dem ist nicht so. Mike Tyson, ein weltberühmter Boxer, der unzählige Preise gewonnen hat, Kohle bis zum geht nicht mehr besitzt und dem eine Unzahl an Frauen zu Füßen liegt, nur weil er das, was er am liebsten mag, ausgeübt hat und alles dafür getan hat, um erfolgreich zu werden. Ich? Bin das komplette Gegenteil von dem. Ich habe schon immer daran geglaubt, nie etwas zu erreichen. ⇐

Als ich wieder zu tief in meinen Gedanken versunken war, klopfte es an meiner Zimmertür. "Nanu? Herein!", gab ich etwas verwirrt von mir. Meine Mutter klopfte nie an meiner Tür. Ich fragte mich, wer das sein könnte, da ich keine Freunde oder so hatte, die mich hätten besuchen wollen. Die Tür öffnete sich und ich konnte meinen Augen kaum glauben. "Liz!", rief ich und rannte der Person in die Arme, welchem ich daraufhin fest umarmten. Es war meine Freundin, die mich überraschen wollte. Ich fragte sie, wie sie hergekommen sei. Sie meinte: "Deine Mutter, sie hat ja meine Nummer und ich ihre und so habe ich mich mit ihr ausgesprochen. Ich habe dich einfach so vermisst und musste dich endlich wieder sehen, es ist zu lange her seit unserem letzten Treffen." Sie guckte traurig.

⇒ Etwas, das ihr wissen solltet: Zu dem Zeitpunkt Liz und Ich eine Fernbeziehung geführt, weshalb wir uns nicht so oft sahen und ab und zu an Wochenenden, Feiertagen oder in den Ferien mit dem Zug hin und her fuhren. Ich hasste die Entfernung und war immer wieder aufgeregt, wenn ich zu ihr fuhr oder sie zu mir kam. Doch wenn wir endlich wieder vereint waren, war ich glücklich. ⇐

Es war gegen halb acht am Abend und wir bekamen Hunger. Liz und Ich gingen zusammen die Treppe runter in die Küche. Meine Mutter schlief auf dem Sofa. Daneben lief der Fernseher und eine Nachrichtensendung lief auf mittlerer Lautstärke. Während Liz und Ich uns in der Küche etwas zu Essen machten, hörten wir nebenbei was dort draußen in der Welt alles los war. "Konflikte zwischen den USA und Japan verschlimmern sich", "Fußballweltmeisterschaft nähert sich dem Finale", "Fehlgeschlagener Einbruch in das Weiße Haus". Idioten gibt's, dachte ich mir. Auf einmal wurde der Ton lauter und ich wunderte mich, ob Mama vielleicht auf die Fernbedienung gekommen war. Ich schaute um die Ecke und sah, dass sie wach geworden war. Sie winkte uns zu ihr, also ließen wir die Messer im Fleischstückchen stecken und gingen ins Wohnzimmer. Im Fernseher lief gerade eine Eilmeldung. Mama deutete auf den Nachrichtensprecher. Dann lauschten wir, was es zu berichten gab. "Wir bitten alle Zuschauer und Zuhörer da draußen ruhig zu bleiben. Das, was sie gleich hören werden, ist kein Streich, keine Übung, sondern eine ausdrückliche, ernstgemeinte Warnung! Eine Gruppe von Gräbern ist auf ihren Grabungen nach Überresten alter Aztekenstädte, nahe der Stadt Poturo, auf eine verborgene Höhle mit einer Vielzahl von Wandmalereien und alten Schriften gestoßen. In diesen Wandmalereien und Schriften ist unter anderem die Rede von einem Virus, der einmal diese Welt befallen soll und den es vorher in ähnlicher Weise noch nie gegeben haben soll. Es soll ein Virus sein, bei dem sehr viele Menschen betroffen sein sollen. Er tritt plötzlich ohne jegliche Vorwarnung auf. Man kann sich davor nicht schützen und eine Heilung gibt es nicht. Ursachen sind nicht bekannt. Bei dem Virus wird man auf irgendeine Weise sehr aggressiv, aber nur bei dem Gedanken an eine einzige bestimmte Person. Man empfindet so eine Wut auf diesen einen Menschen, dass man alles dafür tun würde, um diesen zu töten. Unter Kontrolle hat man sich nicht. Jeder empfindet diese Wut für dieselbe Person, heißt, dass ein Mensch auf dieser Welt, den Hass aller anderen lebenden Menschen auf sich zieht und somit zum Freiwild wird. Der Virus wird erst verschwinden, sobald dieser Mensch oder den Schriften zufolge "der Gejagte" getötet wird. Er darf nicht einfach so sterben, er muss von einem Infizierten getötet werden. Natürlich wurde dies zunächst nicht ernst genommen, da man so etwas absurdes im Traum nicht glauben würde. Jedoch haben sich Forscher und Wissenschaftler genauer damit befasst und an einigen Testpersonen wurden derzeit noch nicht veröffentlichte Tests durchgeführt, um zu erkennen, ob so etwas wirklich passieren kann. Das Datum, dass die Azteken immer wieder als den "Untag" beschrieben hatten, wurde wieder leserlich gemacht. Das Datum ist genau heute. Zeitangaben gibt es nicht, aber wir bitten alle, sich möglichste von anderen Personen fernzuhalten und sich in Sicherheit zu begeben. Niemand weiß, wer die eine Person sein könnte. Die Tests waren positiv, heute Morgen fingen einige Personen an, gegen Türen und Wände zu schlagen und Fenster einzubrechen. Sie redeten davon, dass sie jemanden finden und ausschalten wollen. Es wurden immer mehr der Testpersonen so, wie beschrieben. Nach ein paar Stunden fingen die Betroffenen damit an, sauer auf die Forscher zu werden, schmissen Stühle auf sie, drohten ihnen an, sie auch umzubringen und griffen sie letztendlich an. Dabei wurden einige der Forscher soschwer verletzt, dass sie ihren Verletzungen erlagen, unter anderem auch an zu viel Blutverlust. Ein Spezialkommando musste geschickt werden, um die Lage unter Kontrolle zu bringen, aber als dies nicht gelang, beschloss man, die Testpersonen umzubringen, bevor noch mehr Menschen verletzt werden. Man untersuchte das Blut der Testpersonen und Forscher, aber es kam zu keinem Fund. Dies ist eine Sicherheits-Eilmeldung von höchster Priorität, daher bitten wir Sie unseren Anweisungen zu folgen. Wir halten sie auf dem Laufenden.


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