"Und denk daran! Sobald du wieder bei uns bist, hast du verloren", ermahnte ihn Zola und der Winter Soldier nickte. Zufrieden entfernte der Doktor sich und liess den Soldaten alleine.
Dieser machte sich sofort auf den Weg zum Dorf, welches nicht mehr weite entfernt war. Er schwitzte in seiner Winterjacke und seinen Handschuhen, doch er wagte es nicht sie abzuziehen, da man sonst seinen Metallarm erkennen würde und er wusste, dass dies kein normaler Anblick wäre. Das war also eines der Nachteile bei dieser Mission. Er sollte sich unerkannt in das Dorfleben einfügen was ihm im ersten Moment gar nicht so schlimm vorgekommen war. Erst jetzt wurde ihm bewusst, dass es wohl die schwierigste Aufgabe von allen werden würde, da er einfach zu lang eingesperrt gewesen war. Er war wahrscheinlich nicht mehr der gleiche wie früher, aber da er sich nur noch an Bruchstücke erinnern konnte, war er sich dabei nicht einmal so sicher. Doch die Tatsache, dass er nicht einmal mehr seinen eigenen Namen wusste sprach ziemlich für sich.
Entschlossen beschleunigte er seine Schritte und versuchte nicht mehr daran zu denken. Dies war seine Chance sich wieder wie ein Mensch zu fühlen und er würde ganz sicher nicht aufgeben, bevor er es überhaupt versucht hatte. So schwierig konnte es ja nicht sein, oder?
Er konnte schon bevor er das erste Haus erreicht hatte, ein lautes, fröhliches Stimmengewirr wahrnehmen und er wurde von den vielen Duften beinahe überwältigt. Als er dann im Dorf angekommen war, wurde es nur noch extremer. Im Bunker war immer alles steril, trist und leise. Die ganze Atmosphäre fühlte sich immer kalt an. Doch hier war alles anders. Auf einem grossen Platz etwa in der Mitte des Dorfes, befand sich ein Markt, der voller Leute war, die unmöglich alle aus diesem Dorf stammen konnten. Die Stimmung war ausgelassen und alles war so farbig. Von den vielen Essensständen wehten unterschiedliche Geruche zu ihm, sodass er plötzlich Hunger bekam. Überwältigt blieb er stehen und sah dem regen Treiben zu. Dies war tausendmal besser, als dass er es sich vorgestellt hatte.
Erst später fielen ihm die ganzen misstrauischen Blicke auf, die ihm zugeworfen wurden. Ein Fremder mit Winterjacke mitten im Hochsommer wurde hier wohl nicht so oft gesehen. Doch ausziehen konnte er die Jacke ja auch nicht. Fieberhaft sah er sich nach einer Alternative um, bis er schliesslich einen Stand mit Jacken aller Art entdeckte. Entschlossen eilte er dorthin. "Ich hätte gerne diese Jacke", bat er und zeigt wahllos auf eine. Der Verkäufer sah ihn ebenso misstrauisch an, wie alle anderen, reichte sie ihm aber. Er nahm sie entgegen und wollte sich gerade wieder entfernen, als ihn die Stimme des Verkäufers aufhielt: "Das wären dann 300 Rubel" Verwirrt drehte sich der Winter Soldier zu ihm um. "Rubel?" Der Mann verdrehte nur die Augen. "Ja Rubel, die Währung Russlands."
"Ich habe keine Rubel", musste er zugeben und der Verkäufer schien langsam die Geduld zu verlieren. "Keine Rubel, keine Jacke", erklärte er langsam, als wäre der Soldat ein kleines Kind und dieser sah sich gezwungen ihm die Jacke zurückzugeben. Super! Wie sollte er hier jemals ohne Geld auskommen? In seiner Jacke fiel er viel zu sehr auf und langsam hatte er auch Hunger.
Sollte er seine Jacke ausziehen? Er fiel ja sowieso schon auf.
Er wurde abrupt aus seinen Gedanken gerissen, als ihn jemand von hinten antippte. Reflexartig wirbelte er herum und wollte die Person gerade attackieren, als er erkannte, dass es nur ein kleines Mädchen gewesen war, welches ihn jetzt mit grossen Augen anstarrte.
"Das...das wollte ich nicht", stotterte er, bevor er bemerkte, dass sie nur seine Hand anstarrte. Beim herumwirbeln war sein Handschuh abgefallen und seine Metallhand war jetzt deutlich sichtbar. "Du hast eine Metallhand?", fragte das Mädchen viel zu laut, worauf alle anderen Menschen noch viel misstrauischer schauten. Nur die kleinen Kinder liessen sich nicht davon irritieren und rannten jetzt alle freudig zu ihm. "Eine Metallhand?" "Cool" "Kann ich sie auch sehen?" "Ist der Rest deines Armes auch aus Metall?" "Weshalb hast du eine Metallhand?", riefen sie alle viel zu laut und nun stürmten auch die Eltern zu ihnen, um ihre Kinder wieder wegzuziehen.
Dem Winter Soldier wurde das langsam alles zu viel. Er war sich so viel Lärm nicht gewohnt und all seine Instinkte drängten ihn dazu zu entkommen. Auf ihn wirkte der ganze Lärm bedrohlich und jede Faser in ihm schrie danach sich zu verteidigen. Nun begannen einige der kleinsten Kinder laut zu schreien, weil sie von ihnen weggezogen wurden und es entstand ein grosses Durcheinander. Der Soldat hatte schlechte Erinnerungen an Schreie, denn er setzte sie immer mit Schmerz in Verbindung. Er erinnerte sich an Tobys Schreie, an die Schreie aller die er bei den Schmelzöfen umgebracht hatte und die ganzen Schreie von einem Krieg, an den er sich eigentlich gar nicht mehr erinnern konnte. Er versuchte sich die Ohren zuzuhalten und schloss seine Augen, in dem vergeblichen Versuch die Schreie auszublenden. Ohne es zu merken hatte er ebenfalls begonnen zu schreien, was die anderen langsam innehalten liess. Sie alle sahen erschrocken zu ihm und das Mädchen welches ihn vorher angetippt hatte legte ihre Hand auf seine Schulter in dem Versuch ihn zu beruhigen. Ein grosser Fehler!
Der Winter Soldier konnte seine Instinkte nun nicht mehr zurückhalten. Er schnellte herum und schlug das Mädchen weg, welches hilflos durch die Luft segelte. Nun entstand ein endgültiges Durcheinander, da alle schreiend versuchten wegzurennen. Der Winter Soldier hingegen blieb stehen wo er war und sah das kleine Mädchen fassungslos an, welches nun regungslos am Boden lag.
Erst als der Marktplatz um ihn herum vollkommen leer war, erwachte er langsam wieder aus seiner Starre. Mit einem letzten Blick zurück rannte er so schnell er konnte davon. Direkt zurück zu Hydra.
"Der Winter Soldier ist zurückgekehrt"
Arnim Zola sah erfreut von seiner Arbeit auf. "Er hat gerade einmal eine Stunde durchgehalten", stellte er fest und lächelte. "Eins wird das nächste Wort sein, denn er hat nicht einmal eine Stunde durchgehalten, ohne Chaos zu schaffen!" nachdenklich drehte er sich zum Fenster, die Anwesenheit des Soldaten, der ihm die Nachricht überbracht hatte, hatte er vollkommen vergessen. "Du bist kein Mensch mehr, James Buchanan Barnes, du bist ein Maschine, ein Monster und du wirst nie wieder als Mensch durchgehen können"
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Seid ihr jetzt stolz auf mich? *hoffnungsvoll anseh* Ich habe nicht einmal zwei Wochen gebraucht! *sich selber auf die Schulter klopf* Ich bin zwar nicht wirklich zufrieden und ich habe es auch nicht durchgelesen, aber egal :3.
Ich hoffe es hat euch gefallen und bis zum nächsten mal *wink*
By the way, dies war das zweitletzte Kapitel :O
Arabella out
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Lost hope (Winter Soldier ff)
FanfictionSehnsucht, Verrostet, Siebzehn, Tagesanbruch, Schmelzofen, Neun, Gütig, Heimkehr, Eins, Güterwagen Erwarte Befehle! Eine Geschichte von Hoffnung die immer mehr verloren geht. Eine Geschichte von Widerstand, der schlussendlich doch nur Verderben bra...