Siebzehn

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"Soldat?" James Buchanan Barnes sah hoch. "Doktor!", meinte er emotionslos und sah wieder auf den Boden. Er tat so, als würde ihn Zola nicht interessieren, welches diesem überhaupt nicht gefiel. "Es heisst immer noch: erwarte Befehle und du sollst mich gefälligst mit Respekt behandeln! Sonst wird das unangenehme Folgen haben für dich!", schimpfte der gedrungene Mann. Plötzlich erhellte sich sein Gesicht, "Aber davon wollen wir heute nicht sprechen! Ich habe eine Überraschung für dich!", er lächelte sein bösartigstes Lächeln (welches Bucky nicht wirklich bösartig fand), "Ich bin sicher es wird dir gefallen......nicht!"

Mit diesen Worten verliess er das Zimmer, in der Annahme, dass der Soldat ihm folgen würde. Dieser jedoch regte nicht einmal einen Finger, sondern blieb wie versteinert sitzen. Jetzt wurde der Doktor wirklich wütend. Mit hochrotem Kopf wandte er sich um und sprach gefährlich leise, "Du hast es so gewollt! Doch denk daran, je wütender ich werde, desto mehr darfst du leiden." Langsam bröckelte Buckys kalte Fassade und Zola lächelte. Dann drehte er sich um und verliess den Raum.

Kurz darauf kamen zehn regelrechte Kasten, die James grob hinter sich her schleiften, nur um ihn in ein karges Zimmer, mit einem Untersuchungsstuhl zu bringen. Er wurde grob auf den Stuhl gedrückt und einer der Soldaten injizierte ihm eine seltsame Flüssigkeit. Bucky fiel sofort in einen tiefen Schlaf.

Als er wieder aufwachte war er allein in dem Zimmer. Orientierungslos sah er sich um, bis sich auf einmal eine Tür öffnete. Überrascht sah er auf und konnte seinen Augen nicht trauen. Da stand Steve! Sein kleiner Stevie wieder in der alten Grösse. Bucky traten Tränen in die Augen. "Steve!", flüsterte er überglücklich. Doch dieser sah ihn nur herablassend an. "James!", er sagte den Namen so, als ob es ihn anekeln würde ihn überhaupt auszusprechen, "du hast mich verraten! Du hast uns alle verraten! Wie konntest du nur? Wie konntest du nur zu Hydra wechseln?" Entsetzt sah der Soldat zu seinem ältesten Freund. "Das stimmt nicht! Ich habe nicht freiwillig gewechselt! Bitte, du musst mir glauben! Sie haben mich hier gegen meinen Willen festgehalten!", flehend sah er Steve an, doch dieser rollte nur mit den Augen und murmelte: "Ja genau! Und ich bin der Osterhase" Und mit diesen Worten ging er auf Bucky los.

Er war viel kräftiger als der Steve vor Captain America, aber noch lange nicht so kräftig wie es Captain America gewesen war. James hätte ihn problemlos besiegen können, wenn er es denn versucht hätte. Erbarmungslos schlug Steve auf ihn ein, immer und immer wieder! Bucky versuchte nicht einmal sich zu wehren. Er wich keinen Schlägen aus, sondern blieb einfach mit Tränen in den Augen sitzen. Verzweifelt flehte er Steve an aufzuhören und versprach ihm immer wieder hoch und heilig, dass er das gar nicht gewollt hatte. Doch sein Angreifer hörte nicht auf ihn. Immer weiter schlug er auf den Soldat ein und sein Gesichtsausdruck wurde immer wütender. "Du hast uns verraten!", schrie er und schlug nach ihm, "verraten!", noch ein Schlag, "verraten!", wieder ein Schlag, "Verraten!", ein weiterer Schlag, "Verraten", und das immer so weiter. Doch James Barnes reagierte nicht auf die Schläge. Er spürte sie fast nicht, denn sie waren nichts im Vergleich zu seinen seelischen Schmerzen. "Bitte!", flehte er schluchzend, "Bitte glaube mir! Ich würde dich niemals freiwillig alleine lassen" Doch der kleinere hörte immer noch nicht auf ihn, sondern machte erbarmungslos weiter. "Verraten!", schrie er und schlug ihn ein weiteres mal, "Verraten!", wieder ein Schlag, "Verraten!", der siebzehnte Schlag.

Und da sah der Winter Soldier plötzlich nur noch rot. Als ob man tief in ihm innen einen Schalter umgelegt hätte sprang er rasend vor Wut auf. "Ich. Habe. Dich. Nicht. Verraten.", brüllte er. Stevie zuckte zusammen und sah ängstlich zu ihm hoch. Er machte sich noch kleiner, als er sowieso schon war. Die Worte des Soldaten, oder eher der Tonfall, hatten ihm offensichtlich Angst eingeflößt. Dies war nicht der Bucky, den alle kannten, das war auch dem Gefangenen klar. Nein, dies war nicht James Buchanan Barnes, dies war jemand, nein etwas, Grausameres, etwas Gefährlicheres. Dies war der Winter Soldier, oder zumindest die erste Version davon. Ein wenig emotionaler als der geplante Soldat.

Drohend sah dieser auf Steve hinab. "Ich bin ein Gefangener", sprach er gefährlich leise, "und wenn du noch ein Freund wärst würdest du das verstehen!" Und mit diesen Worten ging er auf den Blonden los. Blind vor Wut schlug er auf ihn ein und wendete so ziemlich jede Technik, die er kannte, an. Der ehemalige Angreifer, der jetzt plötzlich das Opfer war, hatte keine Chance. Er war viel schwächer, als sein Gegner und egal was er versuchte, er konnte nicht ein Schlag abfangen, geschweige denn selber einen Schlag platzieren. Denn trotz der vielen Wut war der Winter Soldier leider immer noch ziemlich elegant und schlug nicht einfach so blind auf Steve ein. Und seine Technik war auch zu Steves Pech extrem gefährlich. Gefährlich und tödlich!

Es dauerte nicht lange, bis der Blonde tot am Boden lag. Erst da wurde Bucky klar, was er getan hatte. Er hatte seinen besten Freund getötet! Weinend brach er neben diesem zusammen! "Steve? Stevie, bitte wach auf!", er schüttelte den Toten in der vergeblichen Mühe ihn wieder aufzuwecken. Immer und immer wieder flehte er um das Leben seines Freubdes während ihm die Tränen über das Gesicht liefen. Doch sein Flehen wurde nicht erfüllt! Steven Rogers war tot! Getötet von dem Monster, dass einmal sein bester Freund gewesen war! James schrie vor Schmerz auf. Nicht sein Stevie! Weshalb hatte er das getan? Er, James Buchanan Barnes, hatte sein Freund umgebracht! Er, James Buchanan Barnes, war ein Monster!

Zufrieden sah Arnim Zola vom Computer hoch, von dem er die 'Vision' des Winter Soldiers beobachtet hatte. "Es hat funktioniert", murmelte er glücklich, "Das 'Monster' in ihm ist erwacht! Das dies nur in seiner Vorstellung, der wir ein wenig nachgeholfen haben, passiert ist braucht er ja nicht zu wissen", er grinste grausam, "siebzehn! Siebzehn wird das nächste Wort sein. Denn es brauchte nur siebzehn mal ein "Verraten", von Steve, bis er seine Beherrschung verloren hat. Oh ja, Winter Soldier, das Monster in dir ist erwacht und es wird nicht so schnell wieder einschlafen!"

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Hallo miteinander. Es tut mir so leid, dass dieses Kapitel erst so spät kommt. Ich bin so schlimm in Updatezeiten! Das Lager hat meinen ganzen Plan durcheinander gebracht und kaum war ich wieder in der Schule mussten die Lehrer uns ja unbedingt mit Hausaufgaben überfordern, sodass ich die Motivation für dieses Buch verloren habe. Die nächsten vier Wochen werden leider auch nicht besser und ich habe nur noch ein Kapitel vorgeschrieben, weshalb ich nicht versprechen kann, dass ich weiterhin regelmässig updaten kann. Doch ich werde mich für die zwei/drei Personen, die das hier lesen Mühe geben. Ich bin euch wirklich sehr dankbar, dass ihr das hier liest. *Kekse verteil*

Ich hoffe, euch hat das Kapitel gefallen und bis in zwei Wochen!

Lost hope (Winter Soldier ff) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt