Schmerz

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Es tut mir Leid, dass es so krass geworden ist. Sogar ich hatte während dem Schreiben Tränen in den Augen.
Naja, Viel Spaß beim Lesen!

,,Lisa", flüstert Jonas schon fast.
Wir sitzten zu zweit auf der Couch im Studio.
Langsam drehe ich meinen Kopf in seine Richtung. Das fahle Licht der Raumes getont seine markantem  Gesichtszüge.
Er legt seine Hand auf meinen Oberschenkel.
,,Wieso. Wieso hast du nichts gesagt. Und warum bist du nicht einfach zur Gerichtsverhandlung gegangen?", frage ich ihn erneut.

Er seufzt laut und antwortet: ,,Ich hatte Angst. Ich kann dich doch nicht alleine lassen."
Wieder füllen sich meine Augen mit Tränen.
,,Aber genau das wird jetzt passieren. Du hast den Typen schwer verletzt!", mache ich meinem Freund klar.
Sein Blick fällt auf den Boden.
Wieder herrscht Stille.

,,Und jetzt?", bricht er die Ruhe nach einigen Minuten.
,,Du wirst aussagen und wir müssen hoffen, dass das Alles den Umständen entsprechend gut ausgeht", erkläre ich.
Innerlich weiß ich aber, dass er niemals aussagen wird. Er zeigt bei soetwas keine Einsicht und er wird nicht aussagen, damit sie ihn sofort einsperren können. Er hat großen Hass auf Polizisten und alles was damit zutun hat.

Jonas läuft nervös durch das Zimmer.
,,Es tut mir Leid. Ich ziehe erstmal zu John. Ich will dich da nicht noch mehr reinziehen. Die haben unsere Adresse, sie werden mich suchen. Sag denen dass wir uns getrennt haben und du weißt nicht wo ich bin", sagt er und schnappt sich sein Handy vom Tisch.
Sein Entschluss ist wie ein Stich mitten ins Herz.
Wie angewurzelt stehe ich vor ihm.
Ich kann nicht glauben, dass er das von mir erwartet.
Doch ich bringe kein Wort heraus.
Er drückt mir einen liebevollen, langen Kuss auf die Lippen und lässt mich dann alleine zurück.
Als ich höre wie sich die Tür schließt, falle ich heulend zu Boden.

Wie kann er mit nur sowas antun?
Ich dachte er passt auf, damit es nie wieder zu so einer Situation kommen muss.
Er war bereits vor 4 Jahren im Gefängnis. Damals waren wir zwar noch nicht zusammen, aber befreundet. Und es hat mich damals schon zerbrochen.
Allein der Gedanke, das alles noch einmal durchstehen zu müssen verrichten mir das Herz.

Unter Tränen steige ich in die Bahn und fahre zu unserer Wohnung. Oder ist es nun nur noch meine Wohnung?
Vor der Tür steht sein Auto.
Wieder dieser schmerzhafte Schmerz.
Schon vor der Haustür wird mit klar, dass er es toternst meinte.
Alles ist durchwühlt. Viele Taschen mit Klamotten und anderen Sachen stehen im Flur.
,,Jonas?", frage ich mit gebrochener Stimme.
Nicht mal ich verstehe mein eigenenes Wort, doch ein paar Sekunden später streckt er sein Kopf aus der Badezimmertür und schaut mich traurig an.
Verzweifelt nehme ich ihm seine Sachen, die er gerade einpacken möchte aus der Hand.
Sofort reagiert er und schreit: ,, Lass das. Ich muss das tun. Ich muss gehen. Es ist das Beste für uns beide."
Ich zucke zusammen. Er hat mich noch nie so angeschrien.
Auch er bemerkt seinen scharfen Ton und schaut mir entschuldigend in die Augen.
,,Was! Ist es das Beste wenn du mich hier alleine lässt? Du versuchst doch nur vor deinen Problemen zu flüchten. Ich dachte du liebst mich Jonas", sage ich.
Meine Stimme bricht zum Ende meiner Antwort immer mehr.
Seine Augen ruhen auf mir.
Doch dann dreht er sich um, schnappt sich seine Sachen und verschwindet einfach.
Meine Beine lassen nach, ich sinke auf den Fußboden und heule mir die Seele aus dem Leib. Ich kann nicht glauben, dass er das gerade wirklich getan hat.

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