Die Parallelklasse

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Jades PoV
Als Chat Noir für einen kurzen Moment nicht aufpasste, sprang ich vom Eiffelturm. Er rief mir noch etwas nach, aber ich ignorierte ihn. Eine Weile lief ich ziellos über die Dächer Paris und bewunderte die Lichter, die nach und nach aufleuchteten. Schließlich kam ich auf dem Dach meines Hauses an. Ich sah mich um. Niemand war zu sehen. Also verwandelte ich mich schnell zurück. Nun saß ich auf dem Dach und starrte in die Ferne. Die Sterne leuchteten matt und ab und zu schob sich eine Wolke vor den Mond. Ich seufzte. Sharon setzte sich auf mein Knie und rief wütend: "Ladybug und Chat Noir werde ich mal so richtig die Meinung geigen! Was fällt ihnen ein, so mit dir umzugehen! Ich werde..." "Beruhige dich.", lachte ich. Er sah mich fragend an und ich lächelte. "Geh und hol dir was aus der Küche. Du musst sicher Hunger haben.", sagte ich immer noch lächelnd. Er nickte und verschwand. Ich fand es lieb von ihm, dass er sich um mich Gedanken machte. Aber damit ist mir jetzt auch nicht geholfen.
Plötzlich wurde mir etwas schwarz vor Augen. Dann erhellte es sich augenblicklich wieder und ich sah einen Raum. Ich erkannte ihn wieder! Dies war mein Klassenzimmer aus der Schule in Bordeaux!
Dann sah ich mich. Mein zehn Jahre altes Ich. Ich kritzelte auf ein Stück weißes Papier. Auf einmal steckte ich es weg und sah mich in der Klasse um. Da erkannte ich eine Gruppe Mädchen. Auf die lief ich zu. "Was macht ihr denn so?", fragte mein jüngeres Ich. "Du bist noch zu klein, du verstehst das nicht." Dies waren ihre Antworten. Danach schlossen sie den Kreis enger, sodass ich mich nicht dazustellen konnte. Ich und mein jüngeres Ich senkten den Kopf. An diesen Moment konnte ich mich noch genau erinnern. Immer hatte ich mich allein gefühlt, als würde meine andere Hälfte fehlen.
Dieser Ausschluss hatte mich wirklich fertig gemacht, deswegen war ich auch froh in Paris zu sein. Aber in Bordeaux hatte ich immerhin zwei beste Freundinnen, hier hatte ich noch überhaupt keine Freunde. Und dazu kommt auch noch, dass Ladybug und Chat Noir mich nicht akzeptieren!
Resigniert ließ ich meinen Kopf in meine Hände sinken. "Geht es dir gut?", fragte Sharon und legte den Kopf schief. "Ja, ich hab nur an Bordeaux gedacht.", wimmelte ich ihn ab. "Du solltest jetzt schlafen gehen.", meinte er und biss ein Stück von der Schokolade ab, die er in der Hand hatte. Oh nein! Bitterschokolade! Alles, bloß das nicht!
Schließlich sprang ich vorsichtig auf meinen Balkon, öffnete die Tür und trat ein. Ich warf mich aufs Bett und schlief müde ein.

Nächster Tag (Dienstag)
Gähnend reckte ich mich und sah auf die Uhr. Es war 6 Uhr. Hier begann die Schule erst dreiviertel neun. Also hatte ich genug Zeit, um mich fertig zu machen. Um 7 trat ich aus dem Haus und lief zur Schule. Sharon lugte aus meiner Umhängetasche. Als ich ankam war absolut keine Person, die ich kannte, zu sehen. Ich lehnte mich gegen die Wand und sah hinauf in den strahlend blauen Himmel. Wie von selbst schlossen sich meine Augen und ich genoss den stillen Moment. Plaudernde Schüler, ab und zu zwitscherte ein Vogel, Autos hupten und Reifen quietschten. Dann tippte mich jemand an. Es war Sabrina!
"Ich wollte mich wegen gestern bedanken. Das war sehr mutig von dir!" Da musste ich lächeln. "Das war doch selbstverständlich. Du solltest dich eher bei Adrien bedanken, ich hab doch nicht viel gemacht." Sie nickte und wollte gerade gehen als ich sie schnell aufhielt. "Lass dir von Chloé nicht so viel gefallen. Sie braucht dich, aber will sich das nicht eingestehen." Ich lächelte sie an und sie nickte lächelnd.
Marinette war gerade angekommen und war auf Alya zugestürzt. Diese redete irgendetwas auf sie ein. Dann ging endlich das Schultor auf und wir traten ein.

Erzählersicht
In der Klasse nebenan ging es ziemlich chaotisch zu. Papierflieger flogen umher, die Jungen rannten kreischenden durch die Klasse, die Mädchen plauderten in einer Ecke. Bis auf ein paar einzelne Schüler. Ein Mädchen sah da und zeichnete. Schließlich beendete sie ihr Werk. Eine ganze Woche hatte sie an diesem Bild gearbeitet und saß sogar nachts wach um es zu vollenden. Nun war es endlich fertig und sah einfach perfekt aus. Plötzlich stand einer der acht Jungen hinter ihr. "Was ist das denn für ein Strichmännchen?", sagte er und riss ihr das Bild aus der Hand. " Tom!", schrie das Mädchen als er das Bild vor ihren Augen zerriss. Tom lachte hämisch und ging weg. Das Mädchen namens Patrizia sank zu Boden. Eine Woche - völlig umsonst! Ein Akuma flog auf sanften Schwingen heran und flog direkt in das zerrissene Bild hinein.
"Mangagirl, ich bin Hawk Moth."
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Noch wenige Tage bis zur 2.Staffel!
Ich hoffe das Kapitel ist besser geworden. Marinettes und Adriens Sicht versuche ich ab jetzt öfter zu schreiben.
Na dann, bis zum nächsten Kapitel!
Feuerstern23

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