Wir gehören zusammen (noch nicht bearbeitet/fertig)

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Jades PoV (Mittwoch)
Es war noch sehr früh am Morgen, aber trotzdem geisterte ich bereits durch unser Haus und öffnete so leise wie möglich die verbliebenen Umzugskartons. "Was machst du da?", zischte Sharon mir verständnislos zu. "Ich suche das verdammte Foto!", flüsterte ich genauso energisch zurück und fuhr mit meiner Kistenherumwühlerei fort. Ich hatte fast alle Kartons komplett durchgewühlt und das Bild immer noch nicht gefunden. Das frustrierte mich langsam aber sicher. Wütend sah ich mich um. Wo könnte sie das Bild versteckt haben?

"Also, wenn ich du wäre und ein Bild suchen würde, welches sowohl mir als auch meiner Mutter sehr wichtig ist, würde ich meine Zeit nicht im Flur verschwenden und direkt in ihr Zimmer gehen, wo sie es wahrscheinlich unter ihrem Kopfkissen oder in ihrem Nachttisch hat.", meinte Sharon und rollte genervt mit den Augen. Ich sah ihn überrascht an. "Du bist ein Genie!", sagte ich und strahlte ihn verschmitzt an. Er verbeugte sich spielerisch. "Immer zu Ihren Diensten, M'Lady.", sagte er und grinste mich an. Ich streichelte ihn über den Kopf und fragte: "Seit wann bist du so ein Menschenexperte?" "Seit ich hier mit dir lebe und mir dein Gejammer wegen des Fotos anhören muss.", antwortete er und zwinkerte mir zu.

Daraufhin lachten wir beide, fingen uns aber schnell wieder, da ich die Tür zum Zimmer meiner Mutter sehr leise öffnen musste. Ich schlich herein und Sharon flog lautlos neben mir her. Ich sah Sharon an und deutete auf das Kopfkissen. Sharon nickte, glücklicherweise hatte er schnell verstanden, dass er durch das Kopfkissen schweben sollte um nachzusehen, ob das Foto da war. So würden wir nicht riskieren, Maman für nichts aufzuwecken, wenn das Bild nicht unter dem Kopfkissen war. Sharon flog wieder zu mir und schüttelte den Kopf, also machte ich mich leise am Nachttisch zu schaffen. Eine Schublade war abgeschlossen und den Schlüssel versteckte Maman jedes Mal irgendwo anders. Ich wusste nie, warum sie das machte, weil sie eigentlich wissen müsste, dass ich nicht in ihren Sachen herumwühlte. Naja, immerhin nicht bis jetzt. Frustriert seufzte ich auf. Es würde Stunden dauern bis ich den Schlüssel finden würde, da sie ja sehr gut im Verstecken von Sachen war, genauso wie sie mich vor Gabriel und Adrien versteckt hat...

Sharon flog direkt vor mich und zwinkerte mir zu. Verwundert sah ich ihn an, aber er flog schon auf die Nachttischschublade zu und verschwand in ihr. Was hatte er vor? Es gab ein leises Klick! und schon war die Schublade offen! Wie hatte er das gemacht? Im Moment war mir das aber egal, weil der Nachttisch gerade viel wichtiger und interessanter war. In der geöffneten Schublade lagen neben dem Foto noch viele weitere Bilder von Adrien und mir, manche davon echt peinlich, andere aber auch echt süß. Es tat mir jetzt irgendwie leid für meine Mutter, aber ich steckte alle in meine Tasche und nahm sie mit. Außerdem lag dort noch eine blaue Anstecknadel, die an einen Pfau erinnerte. Sharon sah erschrocken darauf und gestikulierte wild in Richtung der Nadel, sodass ich sie kurzerhand auch mit einsteckte. Sharon atmete erleichtert auf, wirkte aber immer noch etwas unruhig. Leise schloss ich die Schublade. Sie klickte kurz und war dann wieder verschlossen.

Genau in diesem Moment bewegte sich Maman und machte irgendein seltsames Geräusch. Möglichst schnell und auf Zehenspitzen verließ ich das Zimmer. Ich hielt sogar die Luft an! Draußen entfernte ich mich schnell vom Zimmer und atmete erleichtert aus. "Mission geglückt.", meinte Sharon und hielt seine winzige Hand zum High Five hoch. Ich schlug ein und war einfach nur froh, dass es endlich vorbei war.

Ich hatte noch eine ganze Stunde bis der Unterricht anfing, aber ich brauchte eine halbe Stunde zu Fuß, sodass es sich doch lohnte jetzt schon loszugehen. Es wurde langsam aber sicher kälter, da der Sommer sich dem Ende zuneigte, weshalb ich mir noch eine Jacke anzog bevor ich das Haus verließ. Zuvor hatte ich mir noch das Essen für die Schule gemacht und schnell gefrühstückt, sodass ich nicht in Gefahr lief, Maman zu begegnen. Wir hatten seit gestern Nachmittag nicht mehr miteinander gesprochen, und ich wollte das auch noch nicht so schnell ändern. Also ging ich jetzt sehr entspannt und ohne Stress in Richtung Schule. Auf dem Weg sah ich mir ein paar der Bilder an. Es gab von Adrien und mir als Babys bis hin zu unserem letztem gemeinsamen Geburtstag alles mögliche. Bei manchen Fotos musste ich so sehr lachen, dass ich fasst auf die Straße taumelte. Deswegen steckte ich die Bilder schnell wieder in meine Jackentasche und zog vorsichtig den Reißverschluss zu, um die Bilder weder zu verlieren noch sie zu beschädigen. Jetzt legte ich den Weg zur Schule fast noch schneller zurück als sonst, immer noch fröhlich und belustigt durch die Bilder. Dass die Limousine der Agrestes an mir vorbeifuhr, bemerkte ich gar nicht, erst als ich das Fenster sah, an dem Adrien saß und mir lachend zuwinkte. Verdutzt sah ich links durch das Fenster und fing ebenfalls an zu lachen. Kurz darauf erreichte ich die Schule, vor der mich Adrien bereits erwartete. Als ich ihn aus der Ferne noch einmal genau ansah, bemerkte ich erst wie ähnlich er Maman und mir sah.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Oct 04, 2020 ⏰

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