45.„Durchgeknallter Ex"

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Draußen hört man plötzlich Reifen quitschen, eine Tür zuknallen und dann schnelle polternde Schritte auf der Treppe. Sekunden später steht Joe in meiner Wohnung und sieht sich hektisch um. „Wo ist--was machst du denn hier?”, außer Atem sieht er zwischen Mike und mir hin und her. „Ich wohne doch gegenüber und hab' durch's Fenster gesehen, was hier passiert.”, Joe nickt und kommt auf uns zu. „Wo ist er hin? Was hat er gemacht?”, „Mike hat ihn vertrieben. Er hat nur auf mich eingeschlagen. Und ein bisschen auf Mike.”, während ich das sage hole ich das Tuch von meinem Auge weg. Joe sieht kurz auf die Stelle über meinem Auge und nickt dann. „Tut mir leid, dass ich nicht ans Telefon gegangen bin, aber ich war am Auto fahren.”, frustiert fährt er sich durch die Haare. „Mach dir keinen Kopf. Ist ja nichts schlimmeres passiert.”, „Logan wird ausrasten...pack dir ein paar Sachen ein Nick. Du kommst mit.”, schön das ich da auch was mitzureden habe. „Joe--”, „Nein. Du kommst mit. Wenn Chris nochmal kommt, dann geht die Sache vielleicht nicht so gut aus wie jetzt. Außerdem würde Logan dir eh gleich auf der Matte stehen, sobald er davon erfährt.”, ach ja. Scheiße! Ich wollte ihn doch nicht mit reinziehen.
Joe erkennt meinen Gesichtsausdruck und nickt. „Ja, deinen Plan ihn rauszuhalten kannst du jetzt vergessen. Erzähl ihm dann auch noch von den Fotos.”, frustriert seufzend lege ich meinen Kopf in meine Hände.
„Ach komm, das ist doch wohl das geringste Problem.”, meint Mike und legt mir eine Hand auf die Schulter. Ich nicke und stehe dann auf, um mir ein paar Sachen zusammenzupacken. „Danke, dass du ihm geholfen hast.”, höre ich Joe zu Mike sagen. Dessen Antwort geht im Geraschel, welches ich verursache unter. „Wo ist eigentlich Logan? Immer noch bei diesem Treffen?”, frage ich Joe mit einer vollen Tasche in der Hand. „Ja. Noch eine Stunde. Das reicht gerade, um dich zu uns zu bringen und ihn abholen zu gehen.”, ich nicke und hole den Umschlag mit den Bildern unter der Matratze raus. Diesen verstaue ich ebenfalls in der Tasche. Danach nehme ich mir noch meine Schlüssel, Handy, Ladekabel, etc. mit und verlasse zusammen mit Joe und Mike das Gebäude.

„Danke nochmal, dass du mir geholfen hast.”, er lächelt mich an. „Kein Problem. Aber du solltest entweder mal zum Arzt oder dich die nächsten Tage schonen. Blau wird das alles sowieso.”, und es wird wehtun. „Ich war die letzte Zeit oft genug bei Ärzten, mir reicht's.”, grummle ich leise. Joe lacht. „Ich kenne da jemanden, der dafür sorgen wird, dass er sich genug schont.”, oh nein. „Na dann. Bis morgen.”, verabschiedet sich Mike und verschwindet im Haus gegenüber. Joe und ich setzten uns ins Auto und fahren los.
„Ist soweit wirklich alles in Ordnung? Brauchst du sicher keinen Arzt?”, „Ja. Ich denke mal nicht. Ich hab' soweit ich das beurteilen kann nur Prellungen, aber keine Brüche.”, Joe nickt und fährt weiter.
Nach einer halben Stunde sind wir da und Joe bringt mich unter den feuerspeienden Blicken von Alice zu den beiden Schränken am Aufzug. „Hallo Jungs. Könnt ihr mir den Gefallen tun und Nick in Logan's Apartment bringen? Ich muss wieder los, bin aber in einer halben Stunde mit Logan wieder da.”, die beiden mustern mich von oben bis unten und nicken langsam. „Was ist mit ihm passiert.”, „Druchgeknallter Ex.”, mehr sagt Joe nicht. Braucht er aber auch nicht, denn die beiden nicken verstehend. „Ich bringe ihn hoch. Kein Problem.”, „Danke! Ich beeile mich.”, und damit veschwindet Joe und wirft uns seinen Schlüssel zu. „Na dann komm mal mit.”, gehörig folge ich ihm und zusammen fahren wir mit dem Aufzug nach oben.

„Brauchst du noch irgendwas? Soll ich einen Arzt rufen oder so?”, fragt er mich skeptisch, als er sieht wie ich mich langsam und vorsichtig bei Logan auf's Sofa setzte und dabei das Gesicht verziehe. „Nein, danke. Es geht schon.”, antworte ich ihm gepresst. „Die Treppen haben mich nur gekillt. Das geht gleich wieder.”, die Treppen waren echt der Horror. „Na dann. Wenn etwas ist...”, er legt mir plötzlich ein Handy hin. „...dann drück auf diesen Knopf.”, er erhellt den Bildschirm und man sieht einen roten Knopf auf dem Display abgebildet. Und ich dachte, der rote Knopf ist ein richtiger Knopf. „Klar, mache ich. Danke.”, „Kein Problem. Gute Besserung.”, er legt Joe's Schlüssel auf den Tisch und geht dann wieder. Ich bleibe noch ein paar Minuten liegen, bis ich mich langsam erhebe und aus meiner Tasche eine andere Jogginghose, einen neuen Pullover und eine Boxershorts sowie Socken nehme. Damit mache ich mich dann auf ins Bad um zu duschen.
Im Bad ziehe ich mich langsam und vorsichtig aus. Man sieht jetzt schon blaue Flecken. Über meinem Auge ist alles geschwollen, blau und blutet. Duschen wird ja gleich bestimmt sehr angenehm...

Der Job meines Lebens. BxBWo Geschichten leben. Entdecke jetzt