Der Job meines Lebens. BxB

46.Krankenschein

„Das was echt 'ne meeeega geile Pizza!", vollgefressen liege ich auf der Couch. Logan und Joe liegen ebenfalls neben mir und brummen zustimmend.
„Kann ich euch für heute alleine lassen, ohne das jemand stirbt?", fragt Joe mit einem Schmunzeln auf den Lippen. „Hey!", beschwere ich mich. Logan nickt lachend und Joe steht auf. „Wenn was ist, dann ruft an! Ich bin unterwegs.", und damit ist er die Treppen runter und weg. Logan und ich sitzen alleine auf der Couch und sind einen kurzen Moment ruhig, ehe er aufsteht und in die Küche geht. „Willst du auch ein Bier?", überrascht ziehe ich die Brauen hoch. „Äh, klar!", er kommt mit zwei Bierflaschen wieder zurück und drückt mir eine davon in die Hand. Immer noch überrascht sehe ich ihn an. Eigentlich darf ich laut Gesetz hier ja kein Alkohol trinken. Ich meine, nicht das mich das interessiert, aber das Logan da jetzt plötzlich so drüber hinweg sieht, das überrascht mich. Gerade er war doch der, der mir keinen Alkohol geben wollte.
Skeptisch sehe ich von dem Bier zu ihm. „Wieso--", „Das ist eine Ausnahme!", fällt er mir sofort ins Wort. Ich nicke.
Wir stoßen an und trinken entspannt unser Bier, während wir den Film im Fernseh verfolgen, den Logan eben angeschaltet hat.

Irgendwann mitten im Film legt sich ein Arm um meine Schultern und zieht mich zu sich. Ich sehe hoch zu Logan, welcher aber weiterhin auf den Fernseher sieht. Gedanklich zucke ich mit den Schultern und lehne mich an Logan. Im Nachhinein eine schlechte Idee, weil ich so verdammt gemütlich liege, warm habe und daraufhin einschlafe.

Später wache ich auf und hab' erstmal keine Ahnung wo ich bin. Auf der Couch jedenfalls nicht mehr. Ich taste mit den Händen und spüre, dass Logan neben mir liegt und wir in seinem Bett sind. Außerdem habe ich nur noch meine Boxershorts an.
Ich grinse und drehe mich, vorsichtig, auf die Seite um weiterschlafen zu können. Bevor ich aber versuche einzuschlafen, sehe ich noch kurz auf Logans Wecker. 02:40 Uhr. Erleichtert drücke ich mich gemütlich in die Kissen.
Kennt ihr das, wenn man mitten in der Nacht wach wird und nicht auf die Uhr gucken will, weil man Angst hat, dass der Wecker gleich klingelt? Dann schaut man doch und ist total erleichtert, weil man noch drei Stunden schlafen kann.
Genauso ist das jetzt gerade.
Ich schließe also die Augen und versuche weiterzuschlafen.

Als ich das nächste Mal aufwache, scheint Licht durch die Ritzen der Rolläden. Ich reiße die Augen auf und sehe zur Seite auf den Wecker. 10:30 Uhr. FUCK! „Logan wir--", fange ich an und breche ab, als ich sehe, dass Logan gar nicht da ist. Mit gerunzelter Stirn setzte ich mich langsam auf und verlasse das Bett. Ich gehe durch die komplette Wohnung, rufe seinen Namen, aber ich bekomme keine Antwort. Selbst bei Joe ist niemand. Haben die mich einfach hier gelassen oder was? Dabei war es doch Logan der behauptet hat, dass ich jetzt nicht mehr alleine sein soll. Ich gehe zurück ins Schlafzimmer und hole mein Handy. Ich rufe Logan an. Er nimmt sofort ab. „Hey Kleiner. Gut geschlafen?", „Ja hab ich, aber--nenn' mich nicht 'Kleiner'!", ich bin nicht klein! Gut, ich bin kleiner als Logan und Joe aber im allgemeinen bin ich nicht klein, sondern habe eine normale Größe!
Logan lacht tief und selbst durch's Telefon bekomme ich davon eine Gänsehaut. „Ist ja gut. Ich würde ja sagen 'Großer', aber ich weiß nicht, wie 'groß' du bist.", mir klappt die Kinnlade runter, meine Augen werden groß und ich merke, dass ich rot werde. Hat er das gerade so gemeint, wie er es gesagt hat?!

Als ich nach ein paar Sekunden immer noch nichts sage, fängt Logan an zu lachen. „Nicht rot werden, Nick.", dann hör doch auf so zu reden! „Ä-äh...also...d-du...eh--", lachend unterbricht Logan mich. „Ok. Tut mir leid. Wieso rufst du denn an?", kann er sich das nicht denken? „Na weil ich noch hier bin, obwohl ich bei dir sein sollte und arbeiten?", das ist doch wohl klar, oder? Von Logan kommt ein abfälliges Lachen.
„Du bist gestern zusammengeschlagen worden, du bist für diese Woche erstmal krank geschrieben.", „Ich bin zusammengeschlagen worden, nicht Querschnittsgelähmt.", er tut ja gerade so, als könnte ich jetzt nicht's mehr.
„Ist mir egal. Du bleibst Zuhause. Punkt.", ich seufze. „Und was soll ich jetzt die ganze Zeit alleine machen?", frage ich ihn quengelnd. „Fühl dich wie Zuhause. Guck Fernseh oder so. Irgendetwas wirst du ja wohl finden.", ich gebe murmelnde Laute von mir. „Was?", „Nichts nichts.", „Na dann. Wenn was ist, dann ruf sofort an, klar?", ich verdrehe die Augen. „Ja Mama.", Logan lacht leise und sagt: „Also wenn, dann bin ich dein Daddy.", ok. Es reicht.
Ich werde knallrot und mir klappt erneut die Kinnlade runter. „K-könntest du bitte mal damit aufhören?!", fahre ich ihn aufgebracht an. Logan lacht nur. „Wieso denn?", WIESO?!
„Was würde ich dafür geben, jetzt dein Gesicht zu sehen.", sagt Logan lachend. „Du bist unmöglich...", ich schüttle den Kopf. Was hab' ich mir da nur angelacht? Einen perversen!