Oc Seth x Oc Hazael (Triggering Content. Suicide, self harm, gore, violence)

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PoV: ???

Ich lief langsam durch eine kleine Strasse in einem Wohngebiet.
Alle Häuser waren gleich.
Die selbe weisse Fassade, die selben grauen Dächer, die selbe Anzahl an Fenstern, die selbe Dekoration...
Sogar die Bewohner waren alle gleich.
Alle arbeiteten irgendwo im Büro, hatten schnicke, teure Anzüge an, weisse Hemden oder Blusen, schwarze Lederschuhe und Sonnenbrillen.
Sie taten das selbe, assen das selbe, tranken das selbe...
Fuhren mit ähnlichen Autos, und beachteten mich alle nicht.
Und...
Sie waren alle gläubig.
Sie glaubten der Kirche blind.
Im Gegensatz zu Ihnen, war ich...
Sehr anders...
Ich war ein eher grosser, hellhaariger, oder fast weisshaariger Junge mit dunklen Augen.
Ich hatte mir die Kapuze meines dunklen ärmellosen Sweatshirts tief ins Gesicht gezogen.
Meine Arme zierten dunkle Bänder und ein tätowierter Barcode ander Innenseite meines Handgelenkes, unter dem das Wort: Slave, stand.
Sklave...
Ja das war ich.
Die gläubigen, guten, reichen Menschen, sie waren nur Marionetten.
Ich hatte mich dagegen geehrt, so viele Male nun schon.
Und nun war ich das, was man einen Ausgestossenen nannte.
Es war mit der Todesstrafe verboten, einem wie mir zu helfen.
Ich war ja nicht de einzige, wir waren wie eine kleine Familie.
Wir waren fast nur Jungs, ausser Jersey, Dakota, Jey und Akira, und noch einige andere.
Jey hatte kein Geschlecht.
Uns wurde mal erklärt, das das Agender hiess.
Auch wenn wir es nicht verstanden akzeptierten wir es, und nun war zir auch Teil unserer Familie.
Jersey und Dakota waren Mädchen, und Akira war auch ein Mädchen.
Also zumindest war sie es für uns, auch wenn sie aussah wie ein Junge, und hält eigentlich auch einer war.
Aber wie gesagt, wir akzeptierten sie wie sie waren.
Es waren auch nicht alle Hetero, um genau zu sein waren es nur zwei von uns. Das waren auch die Gründe warum man uns verstiess.
Zumindest die meisten.
Ich war als erster von allen verstossen worden, als ich mich geweigert hatte, den Höheren zu dienen.
Die Höheren waren die reichsten der Stadt.
Sie hatten das sagen über uns alle, und durften ohne Strafen machen was sie wollten.
Sie durften Leute wie mich verletzen, vergewaltigen, töten.
Und deshalb würde ich verstossen.
Ich wehrte mich dagegen.
Und dann landete ich erstmal hier auf der Strasse.
Dort hatte ich eine schlimme Zeit.
Ich würde oft eingefangen, und dann von höheren vergewaltigt, geschlagen, verletzt...
Dann stellten sich immer mehr ungläubige gegen die Kirche, und unsere Gruppe wuchs.
Wir leben nun in einer der grössten Ruinen der Stadt.
Es war ein ausgebranntes Gebäude, und es war hoch.
Sehr hoch.
Innen waren so gut wie alle Stockwerke eingestürzt, und man müsste Seile hinaufklettern, um auf die noch ganzen Etagen zu kommen.
Deshalb waren wir auch alle gut trainiert.
Wir lebten dort in einer Art Wg, und kletterten täglich die hundert Meter etwa an den Spielen hinauf.
Manchmal stürzte jemand ab... Dann endete es meist mit einem neuen Grab im Keller...
Es waren schon viele...
Kaum einer von uns überlebte noch lange...
Jeder von uns hatte Narben, ob von sich selbst oder von anderen.
Und wir hatten alle das selbe Tattoo.
Slave.
Ich kam an dem grossen, von aussen noch normal aussehenden Hochhaus an.
Wenn man es so ansah, ähnelte es dem Hochhaus von Tony Stark aus dem alten Film sehr, wie hiess der Film? Ironman?
Der war nun auch schon mindestens achtzig Jahre alt, deshalb kannte ich ihn nicht wirklich.
Ich ging hinein und kletterte über die dicken Betonplatten am Boden, zu einer Art Seil, es war eher ein sehr starkes, reissfestes, langes Tuch.
Dort konnte man sich besser festhalten.
Ich sprang daran hinauf, und verschränkte meine Füsse in einem bestimmten Knoten darin. So zog ich mich nun Meter für Meter hoch.
Das Stockwerk, zu dem ich wollte, lag knapp 45m über dem Boden.
Auf meinen Schultern hatte ich den dunklen Rucksack, in dem ich Essen für alle hatte.
Ich hatte uns Brote besorgt, von einem meiner alten Freunde.
Er arbeitete als Bäcker, und gab mir die Abfälle, also Brotabschnitte die sie nicht mehr brauchte, manchmal auch Fleisch, Gemüse, oder Früchte.
Je nachdem, was er halt gerade hatte, und verschwinden lassen konnte.
Oben angekommen, zog ich mich über den Rand und stand auf.
Meine Kapuze streifte ich ab, und schlug dann mit einem Metalltor hart gegen ein anderes.
Es entstand ein lauter Knall, und nach einigen Sekunden rutschten schon einige der anderen die Seile hinunter, oder kletterten sie hinauf.
„Seth!"
Rief sofort Lu.
Lu war ein eher zierliches, dünnes Mädchen.
Sie fiel mir um den Hals und umarmte mich.
Ich lachte leise und drückte sie sanft.
Ich war etwas länger weg, und alle wollten natürlich wissen wo.
Leise erklärte ich Ihnen, dass ich uns nur essen besorgt hatte, aber mich dann hatte verstecken müssen.
Die neuen Wunden unter meinen Armbändern liess ich aus.
Sie wurden mir von einem Hohen zugefügt, als ich von ihn abhaute.
Es waren nicht offene Wunden, nur dunkle, violette Blutergüsse.
Ich packte aus meinem Rucksack das Essen aus, und sofort vielen die anderen wie eine Meute hungriger Wölfe über das Essen her.
Ich selbst konnte mir nur ein kleines Stück Brot sichern, welches ich mir in die Tasche steckte und an einem der Seile weg von dem Getümmel auf die oberste Etage kletterte.
Dort angekommen sah ich ihn auch schon.
Hazael lag auf einem Stapel Kissen.
Er war bleich und Schweisstropfen liefen über sein Gesicht.
Sein entzündetes Bein war noch nicht besser...
Ich kniete mich neben ihn und stupste ihn an.
Ich flüsterte nur leise, um seine Aufmerksamkeit zu bekommen.
„Hazael. Essen"
Er sah zu mir auf und seine Augen waren schon fast milchig und weiss.
Ich sah traurig zu ihm, sowie er zu mir aufsah.
Ich nahm seinen Kopf auf meinen Schoss, und legte ihm kleine Brotstücke in den Mund.
Er kaute langsam und schluckte dann langsam.
Ich hielt ihn noch das Wasser hin, welches ich in der Flasche an meinem Gürtel hatte.
„H... Hast du.... Schon gegessen?"
„Ja" log ich.
Ich hatte nichts gegessen, zumindest nicht heute.
Ich hatte gestern Nacht etwas, das reichte mir.
Er nickte nur und ass langsam weiter.
„Dein Bein sieht schlimm aus... Hälst du es aus?"
„J-Ja..."
Hazael schloss kurz die Augen und sah dann wieder in meine.
Und das erste mal, seit ich ihn kannte, flüsterte er leise einen Satz, den ich von ihm nie erwartet hatte.
„Se... Ich habe Angst"
Tränen bildeten sich in seinen Augen, und er sah in meine.
„Hab keine Angst... Du schaffst das, du wirst wieder gesund"
„Nein, werde ich nicht. Du weisst es genau. Die Entzündung vergiftet mich, Se..."
Se... Er benutzte wieder meinen Spitznamen.
Nur er nannte mich so, da ich ihn am längsten kannte.
„Doch... Wir kriegen wieder gesund"
Ich sagte es leise, und mit einem traurigen und verzweifelten Blick.
Er sah mich an, und schloss dann noch immer stumm weinend die Augen.
Nach einiger Zeit schien er endlich wieder eingeschlafen zu sein, und ich legte seinen Kopf wieder auf die Kissen, bevor ich hinunter kletterte.
Lu sah mich traurig an.
„Er hält nicht mehr lange durch Seth..."
„Doch. Er wird."
Meine Worte waren kalt, doch man spürte meinen Schmerz darin.
Ich rutschte an einem der Seile auf die unterste Etage, und liess mich dort auf dem Fenstersims nieder.

––– Einige Tage später –––

PoV: Seth

Hazael ging es noch immer nicht besser.
Er hatte sich verschanzt, und die Seile zu den unteren Etagen abgetrennt.
Ich muss aber unbedingt wieder nach ihm sehen.
Ich kletterte die ganzen Seile hinauf, und dort wo es keine mehr gab, wich ich auf die gefährlich wackelnden und scharfen Metalldrähte aus.
Oben zog ich mich auch hier wieder über den Rand.
Als ich oben stand, gefror mein Herz in meiner Brust.
Hazael sass auf dem Fenstersims, den Rücken zu der dunklen, aber leuchtenden und glänzenden Stadt gewandt.
Die Gebäude der Innenstadt ragten bedrohlich hinter ihm auf, und von hier konnte ich sein Gesicht nicht sehen.
Er weinte, und flüsterte die ganze Zeit etwas.
Ich schlich mich an ihn an, doch er bemerkte mich.
„Komm nicht näher... bitte"
„H-Haza was hast du vor?"
Er drehte sich ganz zu mir und sein Gesicht war blasser als zuvor. Seine Augen waren rot, und die Iris war weiss.
Sein Blick war leer, und er weinte Blut.
Er war Blut- und schweissnass.
„Ich kann nicht mehr, Se... Es tut mir so leid... Ich kann nicht mehr..."
Er sagte es unter Tränen und zitternd...
Dann fügte er im flüsterten hinzu:
„Ich liebe dich, Se... Verzeih..."
Und dann sprang ich nach vorne.
Ich hechtete förmlich und streckte meine Hand aus.
Ein ersticktes Geräusch verliess meinen Mund, als ich aufschreien wollte.
Hazael liess sich rückwärts fallen, und fiel in das Dunkel der Nacht.
Ich beugte mich aus dem Fenster und starrte ihm hinterher.
„HAZA, NEIN!"
Ich schrie laut und unter Tränen. Doch meine Tränen fielen nur noch auf den regungslosen Körper auf den ehemaligen Parkplatz des Gebäudes.
Ich rannte zum Abgang und sprang einfach blind hinunter, die Hände ausgestreckt.
Nach einigen Metern konnte ich mich an einem der Seile festhalten und glitt daran bis zu seinem Ende hinunter, wo ich gegen ein neues sprang, und so innerhalb von etwa einer Minute den ganzen Weg hinunter gemacht hatte.
Ich sprang zu früh ab und traf hart auf den Stahl- und Betonplatten auf und keuchte schmerzerfüllt auf.
Meine Sicht war geblendet von den Tränen, als ich hinaus humpelte und neben dem Körper auf den Boden viel.
Der dunkelhaarige Junge sah nun so friedlich aus...
Als würde er schlafen...
Ich rüttelte an ihm und weinte laut, und schrie.
Als er sich nicht bewegte, zog ich ihn auf meinen Schoss und wiegte ihn wie ein Baby...
„Haza... Haza... Nein... Mein kleiner Haza..."
Ich flüsterte es weinend gegen seine Wange, die noch warm war und nass von Tränen und Blut.
„Ich liebe dich doch auch! Sag warum, Haza? Warum hast du das getan?..."
Ich weinte einfach und weinte, bis irgendwann Lu und Jey kamen, und entsetzt auf uns starrten.
Nach einiger weiterer Zeit waren meine Tränen versiegt.
Ich sah auf, und sah in die Augen der bestimmt dreissig entsetzten Gesichter um mich herum.
Ich hielt Hazael noch immer in meinen Armen, und stand dann mit ihm auf den Armen auf.
Er hing dort, regungslos, und seine Augen waren geschlossen.
„E-er... E-er..."
Ich konnte nichts sagen, und alle rückten etwas näher und legten nun auch weinend ihre Arme um uns.
So standen wir dort, den töten Hazael in unseren Armen haltend, und weinten.
Nach einiger Zeit gingen wir in dem Keller, und Akira und der intersexuelle Ranu legten ein tiefes, grosses Grab frei.
Jeder von uns legte stumm etwas hinein.
Essen, ein Armband, Stoffe, Ketten und eine Zeichnung.
Und dann begannen wir leise zu singen, während ich schluchzend Hazael in das Grab legte.
Ich legte einen Zettel dazu, auf dem die Worte "Ich dich auch" standen.
Dann beerdigten wir Hazael, und es war eine lange, traurige Zeremonie.
Wie weinten viel, und ich blieb noch lange neben dem Grab sitzen und erinnerte mich an Haza...
Meinen kleinen Haza...

Creepypasta Yaoi Os's und Wahrheit oder Pflicht~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt