Writing Challenge, Jason's Nights in

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-Rules:
•You must not introduce more than one character
•You must let your character conversate

Es war schon lange dunkel, doch die Dunkelheit störte die Gestalt des jungen Wesens nicht, welches leise durch die Gänge schritt, darauf bedacht, keines der Monster zu wecken, die in den Nieschen und Räumen des Hauses ihre Träume durchschritten. Ab und an ertönte ein leises Geräusch, ein Husten, ein Schmatzen, leises und tiefes murmeln.
Doch sonst war es still, so still, dass man sein eigenes Herz schlagen hörte. Schnell, laut, angestrengt schien das herz des Wesens zu schlagen, dass nun endlich die Tür erreichte, die es als sein Ziel gesetzt hatte. Es blieb nur eine gute Stunde, bevor die Kreaturen auf die Jagd gehen würden.
Langsam streckte der nächtliche Besucher die Hand aus, liess seine Finger über das dunkle, schwere Holz der Tür streichen, bevor er seinen Mut zusammen nahm und diese aufstiess. Leise, langsam, bedacht.
Der Geruch und das Gefühl des Raumes schien ihn fast zu erschlagen. Der Geruch von Leder, Feuer, Rauch, das erdrückende Gefühl, schwer und dicht... Es fühlte sich an, als würde alles Leben aus dem jungen Mann heraus gesaugt werden, und ersetzt, ersetzt durch etwas wichtigeres.
Ein Lächeln bildete sich auf den aufgebissenen Lippen, während der Besucher eintrat und die Tür hinter sich ohne ein Geräusch ins Schloss fallen liess.
Die Bibliothek. Sie war wundervoll, so kraftvoll! Die alten Bücher, die den grossen Raum füllten waren noch aus Zeiten, in denen noch keines der hier lebenden Wesen auf dieser Welt gewandert war.
Ein Gefühl ergriff das junge Geschöpf, seine Körper begann sich ohne seinen Willen zu bewegen, in die Richtung der Bücher, die sich finden lassen wollten.
Schon bald hatte sich der vernarbte Junge mehrere Bücher aufgeladen, jedes hatte er erst aufgehoben, nachdem er einige Minuten lange den Buchrücken berührt hatte, den Geschichten gelauscht hatte, die die Bücher ihm erzählten. Doch nun hatte er sie, all jene, die heute ihre Geschichte zu erzählen vermochten.
Mit den schweren Büchern im Arm, liess er sich auf dem Fenstersims nieder, wobei ein aufgescheuchter Rabe die Flucht ergriff. Das Fenster war geöffnet, doch schien es dies nur von innen zu sein. Würde man unter ihm hindurch wandern, so würde man nur die Fassade des dunklen Hauses erblicken, kein Fenster, denn dieses existierte ausserhalb des Hauses nicht, nur in diesem Raum, gebunden an ihn wie Magie doch abgetrennte von dem Rest der Welt. Angelehnt an die Wand begann das Wesen, ein Buch aufzuschlagen. Und sofort ertönte das Flüstern, das ihm nur allzu bekannt war. Leise und schwach begann das Buch, seine Geschichte preis zu geben, voller Schmerz und Trauer. So war es immer. Der nächtliche Besucher kam, lauschte den Büchern, und sie erzählten von all den Dingen, die niemand anderes erlebt hatte. Es war eine traurige Zeit, oftmals waren diese Geschichten voller Einsamkeit.
Doch dafür war er da, der Besucher.
Nachdem die leise stimme versorgte, schloss er das Buch und hielt es sanft an seiner Brust.
"Ich danke dir"
Whisperte er, genauso leise wie zuvor die Stimme des Buches erklang.
"Ich danke dir. Du warst stark, deine Geschichte ist voller Dunkelheit, doch erinnern dich an all das Gute. Die schönen Zeiten, die die Dunkelheit vertreiben. Oder die Tage in Dunkelheit, die dir so viel mehr schenkten, als das Licht es jeh hätte tun können."
Keine Geräusche waren mehr zu hören, während das junge Wesen das Buch hielt, die Augen geschlossen, wartend, bis seine Magie erlosch.
Es war nicht einfach, zu erleben, wie die ganze Magie die Bücher verließ und sie somit nur noch zusammengebunden Stücke Papier und Leder wurden, und die darin gefangenen Geister in die Unendlichkeit entschwanden. Auch für die gefangenen Seelen war es schwer, nur deshalb blieb das Wesen. So ging es die ganze Stunde, viele Bücher vertrauten sich ihm an, und liessen sich somit in die Unendlichkeit leiten.
Doch nun war es an der Zeit... Als auch die letzte Seele dem letzten Buch in seinem Stapel entschwand, hielt der Besucher dieses noch einige Zeit. Erst dann liess er sich vom Fenstersims gleiten, zurück auf den Boden der Bibliothek, von dem er den restlichen Stapel aufhob, und mit ihnen aus der Bibliothek schlich. Die letzte Ehre erwiesen er den Büchern, in dem er sie las. Und sie somit ganz ihren Zweck erfüllen liess. All dies geschah unter den scharfen Augen eines grauen Rabens, alt und zerzaust, wie die Bücher und Seelen selbst.

Das wohl schmerzhafteste war... Dass jedes Mal, wenn er ein Buch zu Ende las, die Tine die Seiten verliess, und mit diesem letzten Mal, ihre Geschichte völlig erlosch. Doch war nun die Seele, gefangen in den Geschichten der Bücher frei... Jede wurde einst dort hinein verbannt, wie es mit jedem Menschen geschieht, über den geschrieben wird. Es ist schön, doch schmerzhaft... Aber immer wieder etwas, was das junge Wesen sich auferlegte. Denn für ihn, war all dies das mindeste, was er für die armen Wesen tun konnte. Doch auch erfüllte es ihn mit Freude, ihre Präsenz aus den Büchern schwinden zu sehen, zu wissen, sie stiegen auf um etwas Größeres zu werden...

Creepypasta Yaoi Os's und Wahrheit oder Pflicht~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt