"Was ist los mit dir?" Perrie klang besorgt und es erinnerte mich wieder stark an die erste Begegnung mit ihr und Zayn am Flughafen. Ich verstand nicht, warum sie mal böse und mal nett waren.
Ich hielt meinen Mund geschlossen, während ich meine Lippen aufeinander presste und die beiden durchdringend anschaute. Ich würde ihnen nicht antworten. Egal, was sie mit mir machen würden, ich würde schweigen. Ich hatte keine Ahnung, warum sie überhaupt Informationen über mich haben wollten und das war mit ein Grund, weswegen ich still blieb. Bevor ich redete, sollten sie reden.
"Antworte." Ich konnte nicht heraushören, ob Zayn's Worte böse oder nett ausgesprochen wurden. Ich schätzte sie eher auf neutral ein um ehrlich zu sein. Er konnte seine Emotionen gut hinter einer Wand aus Kälte verstecken und es machte mir leichte Angst. Übelkeit überkam mich, als ich in seine starren Augen blickte. Man konnte nicht, wie bei vielen anderen Emotionen sehen, keine Gefühle wurden offenbart. "Ich muss zur Toilette." sagte ich schnell und fingerte an meinem Gurt herum. "Lass mich dir helfen." sagte er und grinste fies, während er sich vorbeugte und seine Finger den Anschnaller herunterdrückte. Mit einem Klicken löste sich der Gurt und schnackte in seine Ausgangsposition zurück.
Mit Beinen, die sich wie Wackelpudding anfühlten, schleppte ich mich zu den Toiletten der ersten Klasse. Da sich keine weiteren Personen dort befanden waren die Toiletten leer und ich konnte sofort in eine Kabine schlüpfen. Kaum hatte ich den Riegel vor die Tür geschoben, schon spürte ich wie mein Mageninhalt in meine Mundgegend wanderte. Ich beugte mich über die metallene Toilettenschüssel und die flüssige Brühe verschwand sofort im Abfluss. Das Einzige, was zurück blieb war der ekelhafte Geschmack, aber gegen den konnte ich auch nichts machen. Das Wasser in der Kabine war ausschließlich zum Händewaschen benutzbar und etwas zu trinken hatte ich nicht dabei.
Mit einem mulmigen Gefühl ging ich wieder zu den anderen Beiden, die gerade in eine hitzige Diskussion vertieft waren. Ich blieb etwas weiter hinter ihren Rücken stehen und lauschte, ohne das sie mich bemerkten. "Ich finde du gehst zu hart mit ihr um." Perrie's Stimme war eindringlich und entschieden. "Und wie sollen wir denn sonst etwas über sie erfahren. Wir müssen es erfahren und über die sanfte Tour geht es nicht, hast du doch gesehen." Seine Stimme war nicht weniger entschieden und sie funkelten sich wütend an. Aus den Augenwinkel erkannte Perrie meine Person und augenblicklich ließ sie das Thema fallen.
"Rose. Wie geht es dir?" Hätte ich das Gespräch der beiden nicht mitbekommen, hätte ich wahrscheinlich geantwortet, aber ich wollte ihnen nicht den Gefallen tun und ihnen freiwillig Informationen preisgeben. Stumm setzte ich mich wieder und legte den Gurt um meine Hüfte. Ich schnallte mich immer an, wenn ich in einem Flugzeug saß, denn wenn etwas passieren würde, wär ich noch ein kleines bisschen gesichert. Zumindestens mehr als wenn ich nicht angeschnallt bin.
"Ich verstehe dich nicht. Verdammt, du bist so kompliziert." Ihre Worte trafen mich mitten ins Herz und Tränen sammelten sich in meinen Augen. ja, ich war kompliziert. Das wusste ich. Jeden Tag gab mir irgendjemand einen Hinweis darauf, aber noch nie hatte es mir jemand so direkt ins Gesicht gesagt. Vielleicht wäre das Ganze nicht so schlimm gewesen, wenn ich wüsste, warum ich so kompliziert war, doch ich konnte mir mein Verhalten selbst nicht erklären. Die Panikattacken und Angstzustände in bestimmten Situationen. Das Zucken in meinem Auge, wenn ich nervös oder wütend war. Das ständige Rumgeheule. Meine Bindungsphobie.
Um die Tränen weg zu bekommen schloss ich meine Augen und drehte mich auf die Seite. Ich legte meinen Kopf auf die gepolsterte Lehne des sessel und der Gurt schnitt unangenehm in meine Hüfte, aber ich ignorierte den Schmerz und konzentrierte mich allein darauf meine Tränen weg zu blinzeln. Dann entschied ich mich doch mit den Anderen zu Reden, aber nicht viel. Nur eine Frage. "Hat einer von euch Kopfhörer?" Verwirrt schauten sie mich an, aber dann kramte Zayn in seinen Taschen und hielt mir schwarze Kopfhörer hin. Ich nahm sie ihm schnell ab und nickte ihm einmal dankens zu. Dann steckte ich sie oben in die vorgesehene Öffnung meines Handys und schaltete es ein. Ich rollte mich wie eine Kugel auf dem Sessel zusammen und klickte mein aktuelles Lieblingslied.
DU LIEST GERADE
stalker. //tomlinson//
Fanfiction"Wenn das reine Denken zum krankhaften Stalken ausartet werden Leben zerbrechen und Menschen zerstört." {(c)believeinmalik; cover by me; trailer by larrygetsmehard: https://www.youtube.com/watch?v=7qVETpdu7xw&feature=youtu.be}