Kapitel I3

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Total unverhofft bleibt er stehen. So plötzlich das ich beinahe in seinen Rücken laufe.

Sein Blick ist stur gerade aus gerichtet und seine Augen leicht zusammengepresst.

„Ich habe dich beobachtet!“ murmelt er plötzlich und blickt nun in meine Augen. Tut so als wäre das die Antwort auf meine Frage.

„Ich weiß, Justin. Ich meine deinen Hund konnte ich ja kaum übersehen.. aber warum hast du nicht mit mir geredet?!“  er sagt nichts darauf. Er läuft einfach weiter und zieht mich mit sich.

Es war eine Weile stille, ich dachte schon er will nicht mehr Antworten.. aber das lass ich nicht auf mir sitzen! Ich will wissen warum, weshalb und wieso das ganze!

„Just-„ er schnitt mir provokant das Wort ab und fing einfach weiter an zu reden.

„Ich war in deiner nähe, ich habe auf dich aufgepasst und wusste einfach das es dir gutgeht.“.

Meine Augenbrauen rollen wie von selbst in die Höhe. Meine Hand reißt sich aus seiner und einen Schritt trete ich zurück.

„Gutgehen?! Spinnst du?! Wie soll es mir gutgehen wenn du nicht mal mit mir sprichst?! Du rennst immer weg wenn ich dich rufe… denkst du echt es geht mir gut?! Ich dachte schon das war ein schlechter Traum… weißt du eigentlich wie lange ich gebraucht habe um DICH zu finden?!“

Sein Körper dreht sich langsam in meine Richtung. „Hope…“ flüstert er und bringt mein Herz zum schneller schlagen. Es ist komisch doch wenn ich seine Stimme höre kommt es mir so vor als wäre die ganze Wut weggepustet worden.

Vorsichtig hebt er seine Hand.. ziellos. Als wolle er mich berühren, weiß bloß nicht wie?!

Ganz vorsichtig streifen seine Fingerspitzen über meine Wange und streicht vorischtig eine verlorene Haarsträhne weg.

Gerade so spüre ich ihn noch.. halte meinen Atem an, aber hoffentlich merkt er das nicht.

„es war ein Fehler mich zu suchen.. das solltest du nicht!“ einen Moment hält er inne „Du hättest nie hier her kommen sollen..“  damit ist für Justin anscheint das Gespräch beendet. Aber für mich noch lange nicht.

Wieso sollte ich nicht hier her kommen?!

Nur weil sie eine Handvoll Wachhunde haben die sie nicht unter Kontrolle haben?!

Wenn es so wäre hätten sie mich doch vorher abfangen können…

Es ist ein komisches Gefühl nicht zu wissen… was hier los ist.. aber ich werde Justin noch Fragen! Ich werde meine Antworten noch bekommen.. hoffentlich.

„Hör zu Hope, ich weiß das du nach Fragen offen hast. Aber heute nicht mehr. Ich muss zurück und die anderen ruhigstellen! Ich gebe dir die Antworten aber eben nicht heute.. ein ander mal.. ok?!“

Wir stehen unter einen alten, großen Laterne die den Wanderweg auf dem wir stehen leicht beleuchtet.

„Morgen?!“

Justin seufzt einmal und fährt sich mit einer Hand durch sein Haar. „Ok wenn du willst morgen. Aber komm bitte nicht wieder in den Wald!“ Will er mich wieder loswerden?!

„Und wo treffen wir uns dann deiner Meinung wenn ich nicht in den Wald gehen soll?!“ meine Arme liegen verschränkt vor meiner Brust während sich meine Augenbrauen in der mitte treffen.

Er seufzt erneut, überlegt einen Moment und blickt verloren um sich herum.

Mit einem Achselzucken sagt er schlicht und ergreifen: „Hier. Wenn die Sonne untergeht!“

Zur Bestätigung seiner Aussage nicke ich einfach. Justin dagegen scheint in Eile zu sein. Nicht mals ein Wort der Verabschiedung bekomm ich zu hören, oder eine Geste.

Ein kurzer Blick in mein Gesicht und auf meinen Körper, ein Lippen lecken und schon dreht sich sein Körper um.

Mit schnellen Schritten ist er wieder in dem Wald verschwunden… scheint so als würde der Wald Justin förmlich auffressen..

Immer noch stehe ich hier am selben Fleck. Höre in der Ferne ein paar Äste knacksen, sehe Justin immer noch vor mir stehen.

Wie das rot-gelbe Laternenlicht in seinen braunen Augen tanzt, wie seine braunen Haare leicht im Wind wehen..

Mit hängenden Schultern und müden Blick drehe ich mich um.. Aber meine Gedanken spielen sich nur um unser nächstes Treffen. Unter der Laterne.. es ist komisch und kitschig.. aber wie ein Licht im Dunkeln.

Mit jedem Schritt den ich setzte schmerzt mein Knöchel mehr.. aber was soll ich schon machen?! Ich muss zum Bahnhof.. ich meine irgendwie muss ich ja nachhause kommen.

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Der nächste Tag zog sich schleppend hin.. alles zog sich wie in Zeitluppe an meinen Augen vorbei.

Aber ist es nicht immer so?! Wenn man auf etwas ganz besonderes wartet, das die Zeit sich wie ein alter Kaugummi hinzieht..

Ich half meinen Eltern im Haushalt.. kochte unser Essen, spülte das Geschirr ab aber trotzdem ist nur eine Stunde und eine halbe dazu vergangen.

Am späten Nachmittag kamen Bekannte mit ihren Kindern zu uns… Ich hatte keine Lust mit ihnen zu spielen oder in Kontakt mit ihnen zu treten.

Wenn ich solch ein Bild von einer ‚perfekten‘, kleinen Familie sehe zieht sich mein Magen zusammen und alle Erinnerungen an Mike tauchen wieder auf. Alle Sachen die er mit mir angestellt hat.. alle Wörter die wir uns an den Kopf gehauen haben wenn wir uns stritten oder er mich tröstet wenn ich in der Schule verletzt wurde.

Wieder einmal laufen Tränen ohne halt aus meinen Augen, das einzigste was ich spüre ist eine Leer in meinem Herzen. Ein Loch was nicht gestopft ist.. was gestopft werden muss.

Es ist kein Schmerz den ich verspüre, es ist einfach eine leere die mich und mein Herz umgibt.

Es ist eine leere die ich versuche mit den Klingen wieder zu schließen, die ich an meinen Armen ansetzte und feine Schnitte in mein Fleisch schneide.

Meine Wunden sind nicht tief, verschwinden wieder nach einiger Zeit aber dennoch setzte ich immer wieder die Rasierklinge meines Vaters an und verletzte mich selbst.

Meine Eltern wissen das ich mich ritze, eher gesagt sehen sie es. Ich gehe offen damit um und verstecke mich nicht. Sollen die Menschen doch sehen das ich kaputt und schwach bin. Stärke habe ich schon oft genug in meinem Leben gezeigt also wieso darf ich nicht mal schwäche zeigen?!

Dennoch helfen die Menschen mir in meiner Umgebung nicht, sie haben alle mit sich selber zutun und wollen kein zerbrochenes Mädchen wieder zusammen flicken..

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So das ist heute eines der letzten Kapitel die für die Woche kommen ://

Ich bin mit meiner Klasse auf Abschlussfahrt und komme auch erst am Freitag wieder zurück.. ich werde dort keine Zeit haben ein Update zu schreiben :((

Aber hoffentlich freut ihr euch dann jedenfalls aufs Wochenende denn da werde ich in die Tasten hauen und einige Kapitel schreiben :DDD

vllt, schreibe ich heute auch noch vor idk :D

muss auch noch meine Tasche und alles packen -.-

aber ich hoffe ihr vermisst mich für die Woche ;) :DD

xoxo

Vanessa  

Wolfblood | j.bWo Geschichten leben. Entdecke jetzt