Freundschaft Plus ~ [BxB] Pausiert

Kapitel 4

POV. Josh

Blinzelnd sehe ich zu meiner Zimmertür die gerade so leise wie möglich geschlossen wird. "Erik was machst du hier?" nuschel ich und drehe mich auf die andere Seite. "Haben uns gestritten. Mach mal Platz" murrt er müde und tickt mich an damit ich ein Stück weiter rutsche. Erik zieht sich bis auf seine Boxershorts aus und legt sich dicht neben mich um ein bisschen Decke zu bekommen. "Willst du darüber reden?" Frage ich gähnend doch er schüttelt nur den Kopf, dreht sich in meine Richtung und schließt seine Augen. "Nacht Joshy" murmelt er vor sich hin und scheint auch direkt eingeschlafen zu sein. "Was ein Idiot" kommt es leise über meine Lippen welche ein kleines Lächeln umspielt, was ich nicht alles für ihn hinnehme.

"Morgen" brummt der grünäugige als ich die Gardinen aufziehe und die Tür zum Balkon öffne. Er liegt auf dem Bauch und sieht aus verpennten Augen zu mir hoch. "Wieso schon so früh hoch?" fragt er gähnend und fährt sich mit einer Hand über sein Gesicht. "Alter es ist halb eins" meine ich nur, ziehe ihm die Bettdecke weg und lasse sie auf den Boden fallen. "Man damit wollt ich eigentlich meine Morgenlatte verstecken" motzt er aber im selben Moment scheint es ihn auch nicht wirklich zu interessieren das ich seine Erektion deutlich sehen kann. "Ja klar weil dir das ja auch immer so verdammt unangenehm ist" meine ist belustigt und mache mich wieder auf den Weg nach unten in die Küche. Meine Mutter und mein Bruder sind heute früh schon zu meinen Großeltern gefahren, für gewöhnlich fahre ich mit ihnen aber sie hatten wohl nicht so große Lust mich so früh aus dem Bett zu holen. Sie wissen das ich, wenn ich nicht ausgeschlafen bin, eine echte Qual sein kann. "Was du hast ja noch gar kein Frühstück gemacht" stellt Erik mit einem kleinen Schmollmund fest und bedient sie an unserer Auswahl an Tee. Wie gewohnt nimmt er sich einen Beutel des Früchtetees und die blass grüne Tasse die ich in der Grundschule selber gemacht habe. Er lässt den Beutel in die Tasse fallen und schaltet den Wasserkocher an. "Was war denn gestern los?" frage ich als er gerade das heiße Wasser in die Tasse gießt. Er brummt kurz und setzt sich dann mir gegenüber an den Küchentisch. "Wir haben uns gestritten" meint er. "Das sagtest du gestern schon. Wieso Habt ihr euch denn gestritten?" Frage ich nun präziser nach. "Ach es war wieder wegen ihrem Ex und auch irgendwie weil wir in letzter Zeit keinen Sex mehr haben, ich weiß nicht genau, irgendwie läuft es einfach scheiße" meint er Stirnrunzelnd und tränkt seinen Teebeutel immer wieder in das heiße Wasser. "Wie wäre es denn mal mit einem klärenden Gespräch? Denn so wie ich euch kenne war das in der Nacht bestimmt keine richtige Unterhaltung" er sieht mich überlegend an, nimmt einen Schluck aus der blass Grünen Tasse und richtet seinen Blick dann aus dem Küchenfenster. "Ich glaube meine Überlegung mit ihr Schluss zu machen war doch gar nicht so blöd. Ich sollte zu ihr gehen und es hinter mich bringen" sagt er plötzlich ganz von der Tatsache überzeugt Mia los zu werden. "Ich komm danach wieder her" ergänzt er noch, trinkt noch einen großen Schluck von seinem Tee und verschwindet dann nach oben. Kurz schüttle ich meinen Kopf wegen seiner Vorschnellen Entscheidung. Ich höre ihn wieder die Treppe runter kommen und gehe in den Flur. "Wünsch mir Glück" faselt er lächelnd und verlässt auch schon das Haus. "Ja das wirst du auch brauchen" murmle ich und hebe zum Abschied noch meine Hand bevor ich die Haustür wieder schließe. Nachdem ich seine Tasse in die Spüle gestellt habe gehe ich die Treppe hoch in mein Zimmer. Schnell schließe ich die Balkontür da es ziemlich kalt geworden ist. Ich nehme mir meinen Laptop und mache es mir auf meinem Bett bequem.

Meine Mutter ist mit Seaf vor ca. einer halben Stunde nach Hause gekommen und sie scheinen auch ziemlich kaputt zu sein. "Wie war dein Tag denn so mein Schatz?" fragt meine Mum als sie sich zu mir, auf die Couch, setzt. "Ziemlich langweilig, hatte mir nur ein paar Filme angesehen und Hausaufgaben gemacht. Eigentlich wollte Erik auch noch vorbeikommen aber das ist jetzt auch schon wieder ein paar Stunden her" erzähle ich ihr und muss feststellen das Erik sich seit dem er gegangen war auch nicht mehr gemeldet hatte. "Der taucht bestimmt noch auf" sagt mein jüngerer Bruder und lässt sich auf den Sessel fallen der Schräg neben der Couch steht. Seaf hat so wie ich die Braunen Haare unseres Vaters, nur waren Seafs länger als meine, er ist wie das jüngere Ebenbild unseres Vaters. Ich dagegen hatte die grünen Augen meiner Mutter und unterschied mich so von meinem Bruder, er hat die klaren Blauen Augen meines Vaters. Mum und Dad trennten sich kurz nach Seafs Geburt und ließen sich auch kurz darauf Scheiden. "Wenn es später wird kann er ja auch ruhig ihr Übernachten, es ist ja Wochenende" sagte Mum lächelnd, Erik war für sie wie ein dritter Sohn. Es klingelt an der Tür und Mum macht sich sofort auf die Haustür zu öffnen. Ich höre wie sie jemanden herzlich begrüßt und kann mir schon denken das es Erik ist. "Wenn man vom Teufel spricht" meint Seaf grinsend als Erik ins Wohnzimmer kommt. "Na Zwerg" begrüßt Erik ihn und wuschelt ihm kurz durch die Haare. "Ich bin kein Zwerg" gibt er nur frech zurück und konzentriert sich dann auf den Fernseher. Ich sehe Erik an und nicke in Richtung Flur, er dreht sich um und geht auch schon nach Oben, mit schnellen Schritten folge ich ihm. In meinem Zimmer angekommen sehe ich Erik schon in meinem Bett liegen. Ich schließe die Tür hinter mir und setzte mich auf meine kleine Couch auf der gerade mal zwei Personen Platz finden. "Das hat ganz schön lange gedauert" stelle ich fest und Erik sieht zu mir rüber. "Ich hab mit ihr geschlafen" gesteht er und setzt sich zu mir nur das er sich auf den Boden vor die Couch setzt. "Welches der beiden Worte hast du nicht verstanden? Schluss oder machen?" frage ich kopfschüttelnd. "Ach ich weiß doch auch nicht wie genau das passiert ist. Danach hat sie mich nicht gehen lassen wollen, deswegen bin ich auch jetzt erst hier" er wirkt verärgert. "Ich hol uns mal n Bier" verkünde ich und gehe auch schon nach unten.

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