✘ Ein Fünkchen Hoffnung

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04. Juli 2015

» Maya

Mittlerweile war deutlich sichtbar, dass ein kleiner Mensch in mir heranwuchs. Mein Bauch wurde immer runder und das Baby in mir machte sich bemerkbar. Beim ersten Mal war ich schon erschrocken als ich die Bewegung in mir spürte. Aber inzwischen zauberte es mir ein Lächeln auf die Lippen wann immer sich mein kleiner Drops sich bewegte. Ihm ging es gut und er entwickelte sich prächtig. 

Ich konnte es kaum noch erwarten ihn endlich in meinen Armen zu halten und die Vorfreude wurde durch die anstehende Babyparty nur noch verstärkt. In wenigen Minuten würden meine Freundinnen hier auftauchen. Grace war bereits da um mir bei den Vorbereitungen helfen zu können. Sie hatte sich wieder einmal selbst übertroffen in dem sie einen grandiosen Kuchen gebacken hatte. In diesen Dingen war sie unglaublich und ich bestaunte immer wieder ihre Backkünste. Insgeheim wünschte ich mir, dass ich auch so gut darin werde, aber mir gelangen nicht einmal einfache Torten. Einmal hatte ich versucht für eine Freundin Cakepops zu backen. Allein der Einkauf stellte mich vor eine große Herausforderung, denn bei all den Dekomöglichkeiten verlor ich schnell den Überblick. Die Küche sah nach meinen Versuchen aus wie ein Schlachtfeld. Danach hatte ich meine Karriere als Backfee direkt wieder an den Nagel gehangen und freute mich umso mehr darüber, dass Grace ein Händchen dafür hatte und uns regelmäßig mit süßen Leckereien überraschte. 

Grace war mir eine große Hilfe auch abseits der Vorbereitungen für meine Babyparty. Sie war ständig da und ließ es sich nicht nehmen mehrmals im Monat zu mir zu kommen. Zwar ließen auch Hayley und Emma regelmäßig von sich hören und sie erkundigten sich nach mir, aber sie tauchten seltener persönlich hier auf. Beide steckten zu tief in ihren Abschlussprüfungen, während Grace sich ein Jahr frei genommen hatte um vorwiegend die Welt zu bereisen. Jedoch kam ihr die Liebe dazwischen und jetzt schien sie jede freie Minute mit Harry genießen zu wollen. Zumindest erschien es mir so, denn seit einigen Wochen verbrachte sie deutlich mehr Zeit bei mir als bei Harry. 

"Maya?" Mein Name ließ mich zusammenfahren. Ich blinzelte und brauchte einen Moment um aus meinen Gedanken aufzutauchen. "Ja?", entwich es mir noch immer ein wenig irritiert. Ich musste gedanklich wohl ganz woanders gewesen sein als Grace mich angesprochen hatte. Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht und sie neigte sich vor. "Wo warst du mit deinen Gedanken?", fragte sie neckend, woraufhin ich nur mit den Schultern zuckte. "Warum bist du hier?" Es platzte aus mir heraus bevor ich überhaupt über die Worte nachdenken konnte. Ein fragender Ausdruck trat in die Augen meiner Freundin. "Weil wir deine Party planen?" 

Ich schüttelte den Kopf. "Das meinte ich nicht. Warum bist du hier und nicht bei Harry?" Grace ließ die Tüte mit den Luftballons sinken, die sie in den Händen hielt und zuckte mit den Schultern. "Weil ich dich unterstützen möchte?" 

"Aber was ist mit Harry? Hätte er dich nicht gerne bei sich?" 

"Es ist okay für ihn. Er versteht, dass ich dir gerne helfen möchte, weil du eine Freundin ist." Sie sagte es und sah dabei auf ihre Hände. Offenbar gab es noch etwas, was sie mir verheimlichte, aber ich war die Letzte, die sie dazu drängen würde. Ich legte ihr meine Hand auf den Arm. "Wenn du reden möchtest, bin ich da, okay?" 

Grace hob den Blick und nickte schwach. "Danke", sagte sie leise. "Aber es ist wirklich alles in Ordnung. Ich... er engt mich gerade nur etwas ein und ich bin noch nicht bereit dazu an der Seite eines Superstars zu stehen." 

Ich lachte leise. "Wann ist man das jemals?" Nun musste auch sie schmunzeln und nickte schwach. "Womöglich nie." 

"Rede mit ihm darüber. Egal, was es ist, er wird es verstehen." 

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