Kapitel 20

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Dieses kapitel geht an @BeJojo xx Danke für deine lieben Kommis! ♥

Ich muss wohl eine Weile wie angewurzelt dort gestanden haben, denn Harry legte seine Hand auf meine Schulter und wollte mich weiter durch den Flughafen schleifen, doch ich flüsterte ein leises „Emma“, was nur ich hören konnte. Ihr Lachen war unverwechselbar, ihr Aussehen hatte sich nicht verändert und auch das hysterische Geschreie war das selbe geblieben. Für eine Sekunde musste ich das erst einmal verdauen, doch dann kam die echte Elanie aus mir heraus und ich rannte wie eine Irre durch die anderen Mädchen bis zu ihr durch. Lachend sah ich ihr in die Augen und auch sie war anscheinend völlig überrascht.  

„E-Elanie?“, stotterte sie und fing gleich darauf an zu weinen. Endlich nach so langer Zeit, in der wir getrennt waren, fielen wir uns in die Arme. Meine Tränen fanden ebenfalls den Weg aus meinen Augenwinkeln und ich ließ es zu. Das Gekreische um uns herum war kaum noch zu hören. Ich war in meiner eigenen Welt, in der ich nur an die schönen, aber auch traurigen Momente mit meiner besten Freundin dachte. Das hier war einmalig und deswegen beschloss ich, es zu genießen. Nach einer langen Umarmung schaute ich ihr in die Augen und es fühlte sich an, als wenn sich alles in Zeitlupe abspielte. Sie wischte sich kichernd und gleichzeitig schluchzend die Tränen von den Wangen und nahm mich nochmal in den Arm.

„Was tust du bloß hier?“, fragte sie sanft.

„Das erkläre ich dir später, komm erst mal mit!“, kicherte ich und zog sie an der Hand aus der riesigen Masse von Mädchen. Nur noch Paul stand da und lächelte uns an. Die anderen mussten der Menge entflohen sein und sich in dem neuen Tourbus versteckt haben.

„Paul, das ist meine beste Freundin Emma. Darf sie bitte mit uns mitkommen? Sie stellt auch nichts an, ich verspreche es!“, bettelte ich praktisch und auch Emma setzte ihren berühmten Hundeblick auf. Erst diskutierte er, ließ dann aber doch zu. Aufgeregt rannten wir Hand in Hand zu dem gelben Taxi, was schon auf uns wartete. So glücklich war ich seit langen nicht mehr gewesen und es machte mich wieder stark, sie machte mich wieder stark. Wie sie mir doch gefehlt hatte, sowas wie eine beste Freundin braucht man halt im Leben.

„So jetzt erzähl mal, warum bist du hier? Ich habe mit One Direction gerechnet, aber niemals mit dir!“, verstört guckte sie mich an. Sie konnte sich auch rein nichts merken.

„Ich stehe mit One Direction unter Vertrag, Emma! Das habe ich dir doch schon gesagt. Ich gehe mit den Jungs auf Tour.“

„Oh, ich kann mich leider nicht daran erinnern. Ich war bestimmt betrunken“, lachte sie und ich stimmte mit ein.

„Erzähl von dir! Hast du mittlerweile deine Liebe des Lebens gefunden?“, kicherte ich. Sie würde sich auf keinen Jungen einlassen, bis sie ihn finden würde.

„Nein, leider nicht. Aber ich weiß er ist irgendwo da draußen“, enttäuscht sah sie nach unten. Sie war so alt wie ich und wartete auf den einen. Irgendwie bewunderte ich sie ja dafür, aber da ich weiß, wie sich das unbeschreibliche Gefühl von Leidenschaft und Zärtlichkeit anfühlt, könnte ich niemals auf diesen eine Jungen warten.

Die ganze Taxifahrt bis zu unserem Hotel redeten, lachten und kicherten wir. Ich erfuhr mehr über sie, als sie über mich. Aber mein Leben war auch nicht sonderlich aufregend gewesen.

An der Rezeption sah ich mich nach bekannten Gesichtern um und entdeckte schließlich Simon. Er saß zusammen mit den Jungs in der VIP-Lounge und sie schienen zu reden. Emma blickte mir nervös in die Augen. Ich zuckte mit den Schultern und ging auf die sechs zu.

„Hey Simon. Jungs.“, ich winkte kurz, „Das ist Emma, meine beste Freundin. Ist es in Ordnung wenn sie bei uns bleibt?“

„Hi ich bin Emma“, schrie sie schon fast und zeigte mit beiden Zeigefingern auf sich. Echt. Sie war nicht normal. Die Jungs schauten sie verwirrt an und nickten dann, jetzt musste nur noch Simon seine Einverständnis geben. Nach langem Zögern nickte er schließlich.

Semester in London [h.s]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt