Chapter 12

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Ich liege in meinem Bett, umfähig jetzt noch irgendwie etwas zu tun. Mein Blick streift durchs Hotelzimmer und mein Gefühl war umwoben von nichts. Es ist pure Leere und Kälte, aber auch sehr viel Wut in meiner Seele. Wut auf alles, Wut, die ich nicht rauslassen kann. Ich wünsche mir sehnlichst jemanden, der mit mir redet. Der mich und meine Probleme versteht.
Heiße Tränen rinnen meiner Wange herunter und es werden immer mehr, bis ich mich ins Kissen vergrabe.
Bis ich schreie.

„Michael, alles okay?"
„Sie sind ja ganz blass, sollen wir lüften?"

Wirre Stimmen erfüllen diesen Raum. Ich muss wohl eingeschlafen sein. Ein Bodyguard verlässt den Raum, dann wird es schlagartig still.

"Haben Sie geweint?" Eine Frau beugt sich mit einer tiefen Sorgenfalte auf der Stirn über mich.

"Nein,nein, alles ok. Bin nur etwas durch den Wind." Ich setze mich auf und nehme ein paar Schlucke von dem Wasserglas den mir die Frau gibt und ich fühle mich langsam besser.

"Sie sollten mit jemandem reden." Sie lässt sich auf dem Stuhl mir gegenüber nieder und spricht leise weiter: "Ich bin nur eine Hotelangestellte und kann gar nicht viel ausrichten, egal was Sie mir erzählen werden."
Sie schaut mich aus ihren großen dunkelblauen Augen an. Sie wirkt außerdem ernst. Sehr ernst. Menschen die nie lächeln, erscheinen mir oftmals suspekt.

"Darf ich nach Ihrem Namen fragen?" frage ich und drehe meine Daumen nervös ineinander.
"Sagen Sie einfach Alisha zu mir." antwortet sie.
„Oh, noch nie gehört." sag ich und lächele sie an. „Ja, ich kenne auch nicht wirklich jemanden, der so heißt." Auf ihrem Gesicht liegt ein leichtes Lächeln, das aber gleich erstirbt.
"Wo wohnen Sie denn?" erkundige ich mich.
„Unweit von hier. Allerdings alleine und meine Tochter habe ich auch schon ewig nicht zu Gesicht bekommen..."
Alish blickt traurig auf ihre Hände, die auf ihrem Schoß ruhen. Ich sehe sie erschrocken an. „Wissen Sie denn, wo ihre Tochter ist...?"
Sie schüttelt verneinend ihren Kopf.
„Aber ich glaube, sie ist nach Europa gegangen. Es war ihr Wunsch und ich könnte es ihr nicht verübeln, schließlich haben wir uns dann einfach nicht mehr verstanden." erzählt Alisha mit zitternder Stimme und beginnt im Raum auf und ab zu tigern.

„Michael? Vielleicht können Sie meine Tochter finden... bitte. Ich weiß, es wird sehr unwahrscheinlich... aber ich wünsche es mir so sehr."
Sie steht am Fenster und weint bitterlich. Augenblicklich vergesse ich meine Sorgen und tapse auf Alish zu, um sie in meinem Arm zu nehmen. Sie lässt die Umarmung etwas zögerlich zu.

„Alisha, ich weiß nicht, ob ich das Versprechen kann, aber ich werde mein Bestes tun, um sie zu finden." hauche ich in ihre schwarzen Haare.

„Wirklich?"

„Ja."

Dancing In The Dark (slow updates) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt