K A T E
Röchelnd schnappte ich nach Luft, weil die Person hinter mir mir gewaltsam fast komplett die Luft abklemmte. "Waffe auf den Boden." Die Stimme des Mannes war rau und kalt. Ich kam seiner Aufforderung nach, doch gerade, als die Pistole fast auf dem Boden lag, ging ich ruckartig nach oben, trat meinem Gegner fest zwischen die Beine, fuhr herum und setzte zwei Schüsse ab. Der Maskierte schoss zurück und traf mich leicht am Arm, doch ich erwiderte direkt und traf seinen Schussarm, sodass er mit einem Schmerzensschrei zusammensackte. Keuchend hielt ich meine Waffe auf ihn gerichtet und versuchte, meine Atmung wieder unter Kontrolle zu kriegen, dann stürmten Commander McGarrett und Danny auch schon in den Raum. Beide richteten ihre Waffen sofort auf den Mann am Boden, sodass ich meine Pistole beiseitelegen und meinen Hals reiben konnte, der von dem Fast-Erwürgen höllisch weh tat. "Alles okay bei dir?", erkundigte Danny sich, und ich nickte leicht, was jedoch dazu führte, dass ich meinen Nacken knacken hörte und kurz darauf das Gefühl hatte, dass mir jemand mit dem Messer hineinstach. Leise seufzend griff ich wieder nach meiner Waffe und beobachtete, wie Danny dem Mann die Maske vom Gesicht zog und McGarrett ihm Handschellen anlegte. Nachdenklich blinzelte ich und konzentrierte mich anschließend darauf, meinen Kopf so wenig wie möglich zu bewegen. Zu viert verließen wir den Raum und machten uns auf den Weg an Deck. "Die zwei Zimmer hier fehlen noch. Ich mach das schnell", informierte ich meine Kollegen, doch Commander McGarrett schüttelte sofort und bestimmt den Kopf. "Keine Chance Watson, Sie kommen mit hoch, Danny macht das hier fertig." Ich wollte widersprechen, aber jetzt fiel mir tatsächlich auch noch der Detective ins Wort. "Glaub mir, du solltest auf ihn hören und dich mal bei richtigem Licht durchchecken lassen." Ergeben seufzte ich, setzte dann aber eine bestimmte Miene auf und sagte: "Wenn ihr euch nächstes Mal ein paar Kratzer holt, schick' ich euch auch weg, verlasst euch drauf." Danny nickte nur grinsend, dann gab er mir einen sanften Schubs, sodass ich Commander McGarrett folgte. An Deck musste ich erstmal blinzeln, weil die Sonne heute wirklich extrem hell schien. Kono und Chin erwarteten uns bereits. "Wir haben Schüsse gehört, was war los?", erkundigte sich die Hawaiianerin sofort. "Da hatten sich ein paar Typen versteckt und haben uns erwartet", erklärte ich kurz und wandte meine Aufmerksamkeit sofort dem Kerl zu, der mich angegriffen hatte und jetzt mit Handschellen an irgendein Schiffsteil gekettet wurde. "Jemand verletzt?", fragte Chin und McGarrett antwortete sofort: "Ja, Watson." Ich verkniff mir ein genervtes Seufzen und drehte mich um, als ich die drei zu mir kommen hörte. "Wo bist du verletzt?" Ich verdrehte die Augen und schob meinen Ärmel hoch, sodass der minimale Streifschuss sichtbar wurde. "Das ist nichtmal wirklich ein Kratzer, diese Fürsorge ist total übertrieben." "Hey, wir bei Five-0 sind eine Familie. Und wenn es jemandem nicht gut geht, dann sind wir besorgt und kümmern uns. Alles klar?" Überrascht über die Härte und Bestimmtheit in der Stimme des Commanders, nickte ich und ließ mich von Chin auf den Rand des Bootes drücken. "Was ist mit deinem Hals?", erkundigte sich Kono plötzlich und schob meine Haare zur Seite. "Der Typ fand es wohl lustig mich zu würgen. Ist aber halb so wild." "Ach wirklich?", entgegnete McGarrett fast schon spöttisch. "Ja, wirk- ahhhhh!" Ich hatte mich ruckartig zu meinem Boss umgedreht und sofort schickte mein Nacken Schmerzsignale aus. Automatisch griff ich mir an die Stelle und versuchte zu verhindern, dass mir Tränen über die Wangen liefen. "Das nennst du alles klar? Lass mich mal sehen." Kono hockte sich neben mich und bewegte vorsichtig meinen Kopf hin und her, dann seufzte sie. "Das wird dir nicht gefallen, aber du solltest vorrübergehend über eine Halskrause nachdenken." "Ein Stifneck? Vergiss es!", entgegnete ich sofort. Nie im Leben würde ich mir so ein Teil antun, damit andere erst recht den Eindruck bekamen, dass ich schwach und verletzlich war. Kono nickte leicht. "Wie du meinst. Aber ich habs dir gesagt." In diesem Moment kam neben uns ein Boot mit mehreren Personen an und Danny kam aufs Deck. "Die letzten Räume waren alle sicher. Wie gehts Kate?" "Mir gehts gut, danke. Ich würde jetzt nur gerne den Fall lösen,wenn das okay ist." Entschlossen richtete ich mich auf und taumelte kurz, woraufhin Commander McGarrett skeptisch die Augenbrauen hochzog. Ich ignorierte diese Geste und wandte mich dem Mann zu, der nun als Erster das Boot betrat. Aus irgendeinem Grund wusste ich, dass das der besondere Gerichtsmediziner sein musste. "Dr. Bergman?" Ein leichtes Lächeln erschien auf seinen Lippen. "Korrekt. Und Ihrer Stimme nach zu urteilen, sind Sie das neue Mitglied von Commander McGarretts Task Force." Schmunzelnd reichte ich ihm die Hand. "Kate. Freut mich, dass wir uns endlich persönlich kennenlernen." "Max. Es freut mich ebenfalls. Wo ist die Leiche?" "Ich bringe Sie hin." Max schenkte dem Rest des Teams kaum Aufmerksamkeit und folgte mir an ihnen vorbei unter Deck. Als wir den Kapitän erreichten, kniete der Chief Medical Examiner sich sofort neben das Opfer und begann mit seiner Untersuchung. "Gehe ich Recht in der Annahme, dass er schon seit gestern tot ist?", erkundigte ich mich, woraufhin Max sich kurz zu mir drehte und nickte, bevor er weiterarbeitete. "Das ist richtig. Die Todesursache sind die Schüsse in den Rumpf, die da drin wohl so ziemlich alle Organe zerfetzt haben. Den genauen Todeszeitpunkt weiß ich erst nach der Obduktion." Ich nickte lächelnd. "Vielen Dank Max, ich gehe dann mal wieder zu den anderen." "Auf Widersehen, Miss Watson." Ich schmunzelte, weil mir aus irgendeinem Grund von vornherein klar gewesen war, dass er wohl ein wenig brauchen würde, bis er mich beim Vornamen nannte. Ich lief also wieder hoch, wobei ich deutlich meinen schmerzenden Nacken spürte, dann traf ich auf den Rest des Teams. "Max bestätigt meine Annahme, dass das Opfer gestern aufgrund der Schüsse gestorben ist. Wissen wir schon, wer der Mann ist?" Kono nickte und zeigte mir ein Bild auf ihrem Handy. "Edgar Brighton. Die Firma, bei der man das Boot mieten konnte, hat bestätigt, dass er der Kapitän war. Das andere Besatzungsmitglied war Anfang 20 und trug ungefähr dieselben Klamotten wie unser Opfer. Weißes Poloshirt mit dem Logo der Firma, dunkle Hose, dunkle Schuhe. Auffällig war bei ihm nur noch eine rote Kappe." Ich nickte leicht, wobei ich mir automatisch wieder vor Schmerz an den Nacken fasste, dann drehte ich mich um und scannte meine Umgebung. Bei einem ungewöhnlichen Gegenstand, der im Wasser trieb, wurde ich stutzig. Als der Gegenstand sich bewegte, wurde mir etwas klar. "Kono, du sagtest weißes Oberteil und rote Kappe?" "Ja, wieso?" "Weil unser Gesuchter da vorne am Ertrinken ist!" Ohne weiter nachzudenken, streifte ich mir Schuhe, Sicherheitsweste und Waffenholster ab und sprang ins Wasser. Meinen Arm und den Nacken ignorierend kraulte ich zu dem zappelnden Jungen, der immer wieder kurz unter Wasser verschwand. Bei ihm angekommen stellte ich fest, dass einige mittelschwere Steine an ihm befestigt worden waren. Hinter mir hörte ich es Plätschern und im nächsten Moment war Commander McGarrett neben mir. "Er ist mit Steinen beschwert worden, hat wahrscheinlich seit gestern darum gekämpft, über Wasser zu bleiben. Haben Sie ein Messer?" Der Commander nickte und gab mir den gewünschten Gegenstand. Er hielt den Ertrinkenden fest, während ich untertauchte und die Netze mit den Steinen entfernte. Als alle weg waren, steckte ich das Messer ein und wir schwammen zurück zur Yacht. Chin und Danny zogen den Jungen rein, McGarrett und ich stemmten uns selbst hoch, wobei ich mit einem leisen Schmerzensschrei zurückfiel, weil ich dadurch meinen Arm zu viel belastet hatte. Vor meinen Augen verschwamm alles und dann brach die Wasseroberfläche über mir zusammen. Ich hatte das Gefühl, alles drehte sich, dann packten mich zwei starke Arme und kurze Zeit später war ich wieder an der Luft. Hustend und keuchend nahm ich den Sauerstoff auf und lehnte mich erschöpft gegen den Commander. "Sie treiben es immer bis zum Äußersten, was Watson?" Ich zuckte leicht die Schultern und versuchte mich an einem Lächeln, bevor ich leise murmelte: "Ich geb mein Bestes." "Das merkt man; Sie wurden fast erschossen und fast erwürgt, bevor sie trotzdem noch einen halben Schwimm-Marathon hingelegt haben. Also schaffen wir Sie hier mal raus." Ich nickte leicht und mit McGarretts und Dannys Hilfe schaffte ich es an Bord. Dort hatte Kono anscheinend Max geholt, der mich jetzt tatsächlich untersuchte. Ich versuchte mich zu entziehen, taumelte aber nur in Chins Arme und wurde auf den Boden gelegt. Max spritzte mir irgendwas, dann bekam ich nichts mehr mit.
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Reboot (Hawaii Five-0 Fanfiction)
FanfictionJessica O'Hara, Halb-Amerikanerin, Major der Luftwaffe, freigesprochen vom Urteil des Mordes in 138 Fällen. Sie wird degradiert und unehrenhaft aus der Bundeswehr entlassen, die Medien zerreißen sich das Maul über sie. Um neu anzufangen, täuscht Jes...