Geständnis

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2K Reads😍 leider nähern wir uns dem Ende der Staffel😔



K A T E

Erleichtert atmete ich aus, als ich spürte, wie der Arzt mit seinem Stift über mein Bein fuhr. Lächelnd tat er auf der anderen Seite dasselbe und nickte dann. "Sie hatten mal wieder unglaubliches Glück. Es war tatsächlich nur eine Schwellung, die abklingen musste. Und damit kann ich Sie tatsächlich schon wieder entlassen. Aber dieses Mal kommen Sie bitte nicht so schnell wieder." Lächelnd nickte ich. "Hab ich nicht vor. Vielen Dank, mal wieder." "Es ist mein Job und Sie sind eine Patientin, die ich immer gerne habe, weil Sie so viel Glück haben. Da weiß man wieder, warum man den Job macht und liebt." Ich nickte, weil ich genau verstand, was er meinte, dann drückte Dr. Hood mir einen Briefumschlag in die Hand. "Das sind Ihre Entlassungspapiere. Auf Widersehen. Aber wie gesagt; hoffentlich nicht so bald." Schmunzelnd nahm ich den Umschlag entgegen und der Arzt verließ mein Zimmer. Ich richtete mich etwas wacklig auf und holte aus meiner Sporttasche auf dem kleinen Tisch eine Jeans, ein Top und meine Lederjacke. Im Bad machte ich mich frisch und fasste meine Haare zu einem lockeren Dutt zusammen, aus dem die vorderen Strähnen herausfielen. Nachdem ich umgezogen war und alles zusammengepackt hatte, setzte ich mir meine Sonnenbrille auf und verließ das Krankenzimmer. Davor wartete Kaluha auf mich, der Pfleger, der sich schon letztes Mal um mich gekümmert hatte. Er drückte mir zwei Krücken in die Arme und grinste schelmisch. "Nur für heute und morgen, dann dürfen Sie sie zurückbringen." Grinsend nickte ich und zog Kaluha in eine kurze Umarmung, bevor ich aus der Klinik humpelte. Das Taxi, das ich mir vorin gerufen hatte, wartete schon auf mich. Ich stieg vorsichtig ein und nannte Steves Adresse, dann lehnte ich mich zurück und starrte aus dem Fenster. Ja, ich hatte mal wieder wahnsinniges Glück gehabt. Vor fünf Tagen hatte die Granate mich außer Gefecht gesetzt und heute konnte ich wieder alles bewegen, auch wenn es sehr anstrengend und teilweise schmerzhaft war. Aber viel schmerzhafter war die Tatsache, dass die anderen von Five-0 mir offensichtlich nicht vertrauten. Sie hatten meine Zeit im Krankenhaus einfach ausgenutzt und in meinem Laptop herumgeschnüffelt. Kono hatte es mir gestern gestanden und ich hatte sie sofort weggeschickt. Sie hatten mein selbstgeschriebenes Programm gefunden und wussten, dass ich irgendjemanden durch dessen Laptopkamera beobachtet hatte. Seufzend lehnte ich meinen Kopf gegen die Fensterscheibe. Es hatte mich wirklich verletzt, auch wenn ich wusste, dass sie mir tatsächlich verdammt nah auf der Spur waren. Das machte es ja fast noch schlimmer. Zuletzt hatte ich noch überlegt, ob ich ihnen etwas aus meiner Vergangenheit erzählen sollte. Ob ich einfach die Karten auf den Tisch legen sollte. Aber jetzt hatte ich mich dagegen entschieden. Resigniert schloss ich für einen Moment die Augen, dann stellte ich fest, dass wir fast angekommen waren. Schnell griff ich nach meinem Portemonnaie und bezahlte den Fahrer, dann stieg ich aus und humpelte mit den Krücken zu Steves Haus. Ein letztes Mal atmete ich tief durch, dann klingelte ich. Es dauerte nicht lange, bis der Besitzer des Hauses die Tür öffnete. Ich schob mich einfach nur an ihm vorbei und ging ins Wohnzimmer. Dort kramte ich meine Sachen zusammen und war kurz davor, wieder abzuhauen, als Steve mich an der Schulter festhielt. "Kate, bitte geh nicht. In deiner Wohnung bist du nicht sicher." Ruckartig drehte ich mich zu ihm um. "Bei einem Verräter auch nicht!" Ich erkannte in seinem Blick, dass ich damit einen seiner wenigen wunden Punkte getroffen hatte, doch er fasste sich wieder und schoss zurück. "Wenn hier jemand ein Verräter ist, dann du! Wir wissen nichts über dich, du bist ein einziges großes Geheimnis. Und jetzt, wo wir dir auf die Schliche gekommen sind, haust du ab." Er entfernte sich drei Schritte von mir und nahm etwas von der Kommode, um es mir vor die Nase zu halten. Es war meine Dienstmarke, die ich Kono in die Hand gedrückt hatte, nachdem sie mir von ihren Schnüffeleien erzählt hatte. "Du machst dich aus dem Staub, Kate! Und ich wette, das ist nicht das erste Mal! Deshalb erzählst du es uns nicht! Weil du dich schämst!" In meiner Brust tobte ein Sturm und in diesem Moment explodierte ich. Meine Stimme überschlug sich fast, jede existierende Emotion schien in ihr zu stecken. "Ich schäme mich für gar nichts! Aber die scheiß Gesellschaft hat mich verurteilt, sodass ich mich nicht mal mehr selbst im Spiegel anschauen will! Ich habe 138 unschuldige Menschen ermordet! 139, wenn man meine beste Freundin Anna dazuzählt, die wegen mir umgebracht wurde." Meine Stimme brach, Tränen liefen mir übers Gesicht, aber ich wischte sie nicht weg. Steve stand wie ein verprügelter Hund vor mir und war sprachlos. Diesen Moment nutzte ich, griff nach meiner letzten Tasche und verließ das Haus. Vor der Tür wartete Inuki auf mich, ein Kumpel vom Strand, den ich gebeten hatte, mich nach Hause zu fahren. Ich stopfte hektisch meine Sachen in sein Auto, sprang auf den Beifahrersitz und nickte ihm zu. "Fahr los, so schnell du kannst, bitte." Er startete den Motor, sodass ich im Sitz nach hinten gedrückt wurde. Mit Tränen in den Augen starrte ich in den Rückspiegel, in dem ich Steve an der Straße stehen sah. Es tat weh. Mehr, als ich in Worte fassen konnte.


S T E V E

"Steve! Bist du betrunken?" Chins Stimme klang irritiert und besorgt, aber ich realisierte es gar nicht richtig, sondern torkelte nur weiter in seine Richtung. "Okay, du bist eindeutig betrunken. Was ist passiert? So warst du seit der Schulzeit nicht mehr drauf." Ungelenk ließ ich mich auf den Boden plumpsen und lehnte mich gegen Dannys Wagen, dessen Besitzer in diesem Moment aus Chins Haus kam. Hinter ihm kamen auch Grace, Kono, Adam und Kamekona raus. Ich seufzte leise und knallte meinen Kopf mehrere Male gegen die Autotür, während ich halb mitbekam, dass die anderen miteinander tuschelten. Schließlich kniete Danny sich neben mich. "Was ist passiert Steve?" Ich öffnete meine müden Augen und schaute ihn mit schiefgelegtem Kopf an. "Kate", nuschelte ich einfach nur. Sofort riss Danny die Augen auf. "Wurde sie wieder angegriffen?" Ich schüttelte wild den Kopf. Als ob ich mich betrunken würde, wenn diese wundervolle Frau schon wieder fast gestorben wäre. Danny ließ sich jetzt neben mich auf den Boden fallen und lehnte seinen Kopf ebenfalls gegen das Auto. "Was ist es dann?" "Wir haben uns gestritten, als sie ihre Sachen bei mir abgeholt hat. Sie hat mir was aus ihrer Vergangenheit gesagt." "Was denn?" Ich schluckte und fühlte mich von einer Sekunde auf die andere kein bisschen mehr betrunken. "Sie hat gesagt, sie hat 138 unschuldige Menschen ermordet."

Reboot (Hawaii Five-0 Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt