FOURTEEN / Sundays

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14. Kapitel - Jason

sunday: the day u realize ur life is a mess

"Jason, du musst mich das nächste mal unbedingt davon abhalten, so viel zu trinken", jammerte Lysa und ließ sich mit einem Seufzer auf mein Bett fallen. Sie trug einen grauen over-size Pulli  und eine Boyfriend Jeans. Ihr Gesicht war knallrot und sie glühte förmlich.

"Kann ich machen", meinte ich lachend. Irgendjemand musste es ja machen, wenn sie selbst  nicht im Stande dazu war. 

"Hey, das ist nicht lustig. Du weißt gar nicht, wie ich mich gerade fühle", beschwerte sich Lysa empört, ließ ihren Kopf verzweifelt auf mein Kopfkissen sinken und versteckte ihr Gesicht hinter ihren Händen.

Ich lachte nur und machte meine Spotify-Playlist an und fragte Lysa, ob sie etwas zum Essen wollte.

"Jason, willst du mich umbringen?", fragte sie mich schockiert. "Ich muss einen Kater von drei Tagen auskurieren!", schrie sie aufgebracht und fuchtelte mit ihren Händen in der Luft umher. 

"Nicht so laut, Lysa. Sonst beschweren sich die Nachbarn wiede. Ich wüsste ja nicht, dass dein Kater so schlimm ist", entschuldigte ich mich und versuchte sie zu beruhigen. Es war nicht das erste Mal, dass Lysa hier so laut herum kreische. Ein Mal haben sogar die Nachbarn geklingelt und gefragt, ob Lysa an Hysterie leidet.  

Lysa gab nur ein Seufzen von sich, was mich erneut zum Lachen brachte.Sie hatte es wohl echt schlimm getroffen. Wie schaffte sie das überhaupt? Bei ihrem Alkoholkonsum dürfte sie denn Alkohol wohl kaum noch spüren. 

"He Jason, das ist immer noch nicht lustig. Du weißt gar nicht, was ich gestern alles überleben musste", beschwerte sich Lysa und warf mich mit meinem Kissen ab oder versuchte es zumindest. Sie verfehlte mich nämlich um Längen, was mich erneut zum schmunzel brachte. 

"Ich mach uns mal Tee und dann kannst du mir alles erzählen", schlug ich vor und verließ mein Zimmer.

"Kaffee mit Cognac wär mir lieber", rief Lysa mir noch verzweifelt nach.

"Träum weiter Lysa", lachte ich und lief in die Küche. Lysa könnte einen schon ganz schön fertig machen, doch irgendwie war und ist sie immer noch meine beste Freundin.

Gerade als das Wasser für den Tee kochte, klingelte es an der Tür. "Lysa, geh du schnell", rief ich, weil ich den Tee aufgießen wollte.

"Ich kann nicht, Jason", kam es zurück, weshalb ich dann doch schnell zur Tür eilte, hinter welcher sich meine reizende Cousine verbarg.

"Das ist für dich und deinen Dad", sagte sie mit ihrer hohen Stimme und überreichte mir eine kleine in Geschenkspapier verpackte Box, welche ich dankend annahm.

"Sonst noch was?", frage ich abfällig, ich konnte Kiara überhaupt nicht ausstehen. Sie war genauso schrecklich wie ihre Mutter. Ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, was mein Onkel an einer Wasserstoff blonden 40-Jährigen mit fake Brüsten fand. 

"Willst du mich nicht herein bitten?", hackte sie nach und klimperte mir ihren falschen Wimpern. Niemand war an einem Sonntag so stark geschminkt wie Kiara. Sie ging generell nie ohne Make-up aus dem Haus. 

"Ich habe Besuch", antwortete ich kalt. Doch Kiara sah dies als eine Art von Einladung: "Ach das macht doch nichts. Ich lerne gerne neue Leute kennen."

Gerade als ich erwidern wollte, dass sie trotzdem nicht erwünscht war, rief Lysa: "Jason, wo bleibst du, ich brauch dich jetzt!"

"Ich komm gleich", rief ich zurück und meinte zu Kiara, dass sie jetzt besser gehen sollte. Doch diese starrte mich nur geschockt an, weshalb ich sie aus der Wohnung schob und ihr die Tür vor der Nase zu schlug. 

Daraufhin lief ich in die Küche, goß den Tee auf, schnappte mir noch eine Packung Kekse und brachte dann alles zu Lysa. "Na, dann erzähl mir mal, was passiert ist", förderte ich Lysa liebe voll auf, während ich eine Tasse mit heißem Tee überreichte. 

Dankend nahm sie die Tasse entgegen, atmete noch ein mal tief durch und begann dann zu erzählen: "Also es fing alles damit an, dass ... " 


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