SEVENTEEN / Run Away

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17. Kapitel - Lysa

every day is leg day when ur running from your problems

Wütend stampfte ich aus dem Restaurant und wählte Jason Nummer. Während ich weiter weg vom Restaurant lief, klingelte Jason Telefon immer noch. Verdammt, warum ging er nicht an sein Telefone. Nach einer Weile ging der Anrufbeantworter dran. Na, toll. Was soll ich jetzt machen? Ich wüsste nicht mal, wo ich bin. 

Gerade als ich erneut Jason anrufen wollte, kam der ziemlich wütende Neal aus dem Restaurant. "Lysa, kannst du jetzt bitte wieder reinkommen. Was ist das überhaupt für ein unmögliches Benehmen von dir", beschwerte er sich. 

"Nein, danke", meinte ich daraufhin abweisend und entfernte mich von ihm. Als ich bemerkte, dass er erneut auf mich zu kam, nahm ich die Beine in die Hand und rannte davon. Neal könnte mich mal. Ich werde in dieses Restaurant kein Fuß mehr setzen und wenn doch ganz bestimmt nicht mit Neal.

Glücklicherweise hatte Neal nicht das Bedürfnis, mir nachzurennen, weshalb ich nach ein paar Straßen stehen bleiben konnte, um erleichtert durchzuatmen. Dann wählte ich erneut Jasons Nummer, doch er nahm immer noch nicht ab. Was macht der Typ bitte? Sonst nimmt er immer direkt nach dem ersten Klingel ab. Nachdem ich ihn das fünfte Mal angerufen hatte und er immer noch nicht dran ging, gab ich es auf und wählte aus purer Verzweiflung Casper's Nummer.

"Was gibt's?" fragte Casper, der erstaunlicherweise im Gegensatz zu Jason direkt abnahm.

"Du Casper, könntest du mich vielleicht abholen?", bat ich ihn peinlich berührt. Ich bereute es jetzt schon, ihn angerufen zu haben. 

"Bist du zuhause?", wollte er daraufhin von mir wissen. 

"Nein, nicht wirklich."

"Wo dann?", fragte er verwirrt.

"Weiß ich selbst nicht so genau", gab ich ehrlich zu, denn es kam mir hier nichts wirklich bekannt vor. Aber es war auch schon dunkel, da sieht immer alles anderes aus.

Casper stöhnte genervt auf, meinte dann aber: "Okay, schick mir einfach deinen Standort und dann hol ich dich."

"Danke, Casper. Hast etwas gut bei mir."

"Kein Ding, bewege dich einfach nicht mehr vom Fleck, bis ich komme", sagte er noch, bevor er auflegte.

Ich schickte ihm meinen Standort und setzte mich dann auf eine Hauseingangsstufe. Inzwischen war von der Dämmerung nichts mehr übrig und eine mickrige Laterne am anderen Ende der Straße war neben dem Neumond die einzige Lichtquelle. Die Gasse wäre bei Tag schon etwas unheimlich gewesen. Doch jetzt bei Nacht wirkte sie einfach nur noch gruselig. Es wäre ein perfekter Drehort für einen Horrorfilm. Zudem wehte auch eine kalter Wind durch die Gassen, der mich selbst in meinem dicken Hoodie frösteln ließ. Hoffentlich kommt Casper gleich. Ich wollte nur ungern hier noch länger Zeit verbringen. Vor allem nicht alleine. 

Ich holte mein Handy raus und spielte irgendein dämliches Spiel, wo man Klotze aufeinander stapeln musste. Dies brauchte jedoch so viel Akku, dass sich mein Handy innerhalb weniger Minuten von selbst ausschaltete. Genervt stöhnte ich auf, denn von Casper war immer noch nichts in Sicht und jetzt konnte ich nicht mehr mal jemand anderes anrufen. 

Und als hätte es nicht noch schlimmer kommen können, ging die Tür hinter mir auf und ich fiel einem alten Mann praktisch vor die Füße, der mich daraufhin natürlich sofort anmotzten müsse. "Kannst du dich nicht woanders herumgammeln. Dies ist mein Hauseingang. Da sind keine Drogenabhängige erwünscht. Wie oft muss ich das noch sagen?"

Ich rappelte mich geschwind, wenn auch etwas ungeschickt, auf und wollte ihm mal so richtig meine Meinung geigen, als mich ein Hupen aus dem Konzept brachte. 

VodkaRedBullWo Geschichten leben. Entdecke jetzt