VodkaRedBull

THIRTEEN / New Club

13. Kapitel - Neal

"Bist du dir sicher, Ben? Ich möchte nicht noch einmal in einer Transgender-Bar landen!", maulte Stephanie rum und sah Ben mit einem sehr zweifelnden Blick an, als dieser von einem neu eröffneten Club erzählte. 

Wir befanden uns wieder mal im Auto. Nachdem wir den Sonnenuntergang vom Boot aus betrachtet hatten, beschlossen wir, wieder zum Hafen zu segeln und noch etwas feieren zu gehen.

"Ja, bin ich mir", bestätigte Ben, "und falls du doch Angst haben solltest, beschütze ich dich natürlich." Nach beenden dieses Satzes quickte Stephanie wie ein kleines Kind und fiel Ben in die Arme. Dieser zog Stephanie noch näher zu sich und sie küssten sich gierig. 

Lysa drehte sich daraufhin angewidert weg und starrte nun kopfschüttelnd aus dem Fenster. Ähnlich war es auf dem Boot gewesen. Stephanie und Ben sind wie zwei Kaugummis aneinander gepickt, während Lysa ständig versucht hatte, so viel Abstand wie möglich zwischen sie und mir und sie zu bringen. 

"Ich pass' natürlich auch auf dich auf", flüsterte ich Lysa zu, woraufhin sie eingeschappt mit einem "ich kann auf mich selber aufpassen" reagierte. Ja, wer's glaubt, wird seelisch. Lysa wird auch im nächsten Jahrhundert noch nicht ohne Aufpasser auskommen. 

Obwohl es draußen leicht regnete, ließen wir unsere Jacken im Auto, da die Schlange vor dem Club nicht all zu lang war. 

Das einzige Problem an der Schlange, waren so komische Typen, die vor uns standen. Sie brüllten die ganze Zeit irgendwas mit "hop schwietz" und lachten dann ohne Ende, bis der nächste mit "ois ... zwoi ... drüüü ... HOP SCHWITZ !!!!" anfing. 

Das sollte erst einmal jemand verstehen. Ich habe ja nichts gegen die Schweiz und ihre Bürger, aber die Typen nervten schon "huura". 

Lysa sowie auch Stephanie stöhnten genervt auf. Ben schienen die Schweizer als Einzigen, nicht zu nerven. Er fand es äußerst amüsant und machte sogar ein paar Mal mit. Dies steigerte sich so weit, dass Ben versuchte, mich zu überreden auch mitzumachen. Doch leider scheiterte er daran, was mir natürlich so leid tat, dass mein Herz zu Bluten begann. So ein Spast. Was fand meine Schwester nur an ihm?

Glücklicherweise dürften die "Schwitzer" nicht in den Club, wir hingehend schon.
Wahrscheinlich weil der Türsteher Stephanie geil fand. Er hat sie mehrmals angemacht, doch sie gab in jedes Mal ein Korb. Erst als Ben beschützend seine Hand um ihre Hüfte legte, hörte er endlich auf. Hätte der Türsteher das nicht gemacht, wäre seine Nase jetzt nicht mehr gerade.

Der Club selbst war ziemlich voll. In jeder etwas dunkleren Ecke knutschten mindestens ein "Pärchen" miteinander. Auf der Tanzfläche standen alle eng beisammen und bewegten sich zur Musik ... oder versuchten es, so richtig könnte es niemand. Auch am Rand der Tanzfläche standen jede Menge Männer, die sich an den tanzenden Frauen aufgeilten. Ekelhaft. 

Nur an der Bar waren nicht ganz so viele Leute. Schien so, als ob Ben dieses Mal keinen Mist verzapft hat. "Ich hol uns mal ein paar Drinks", meinte ich zu den anderen, worauf sie nur mit einem Nicken antworten. Wow, diese Motivation. Also lief ich zur Bar und bestellte vier Mal VodkaRedBull und nahm noch gleich zwei Bier für mich und Ben mit. Ja. Der Esel nennt sich selbst zu erst. Fickt euch einfach okay.

Der Barkeeper schaute mich etwas verwirrt an, als ich die zwei Bier in meine Hosentasche steckte. Als ob er das noch nie gesehen hat. Ich war kurz davor, ihn dumm anzumachen, aber ich wollte nicht gleich am Anfang unseren Abend versauen. Also suchte ich die anderen drei, um ihnen ihre Drinks zu überreichen. 

Ich fand sie in einer Ecke um einen Tisch sitzend. Es saßen auch noch ein paar andere Leute an dem Tisch. Dort gab es einen Jungen, der im Sitzen schon einen Kopf großer war als Stephanie und dessen Haare in alle Richtung ab standen, eine Blondie, welche einen (zu) tiefen Ausschnitt hatte und zu viel Schmuck trug, einen schmierigen Kerl im Anzug mit einer Erichstoffflasche in der Hand und ein Typ mit Dreadlocks.