TWELVE / Quick Boat Trip

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12. Kapitel - Stephanie

"Wo fahren wir jetzt genau hin", fragte Lysa etwas skeptisch, nachdem Ben, Neal, sie und ich nach dem Essen in Neals Auto gestiegen waren. 

"Oh Lysa, nerv' nicht so", stöhnte ich genervt, sodass ich fast meinen Sekt verschüttete. Lysa hatte mich schon während dem Essen genervt. Es war eine reine Frechheit, dass Nahuel sie mit gebracht hatte und dass sie mein Kleid trug. Doch das konnte ich Lysa natürlich nicht vor meinen und ihren Eltern sagen. 

Jetzt saß sie vorne neben meinen Bruder, trug immer noch mein Kleid und verdrehte genervt die Augen. 

"Ich hab' nur eine Frage gestellt, Stephanie", meinte Lysa eingeschnappt. Wenn ich sie jetzt schon nicht mehr ertragen, wie soll ich das dann auf dem Boot aushalten. 

"Ich hab' nur eine Frage gestellt, Stephanie", äffte ich sie nach und nahm noch einen Schluck von der Sektflasche. 

"Wie alt bist du eigentlich?", regte sich Lysa vorne auf. "Du benimmst dich wie eine Fünfjährige", beschwerte sie sich.

Die Jungs und ich könnten uns das Lachen nicht mehr verkneifen. "Nur so, du bist hier die Minderjährige unter uns, die sich dermaßen kindisch verhält, falls du's noch nicht bemerkt haben solltest", klärte ich Lysa auf und leerte die Sektflasche.  

Daraufhin verdrehte Lysa erneut verächtlich die Augen und starrte aus dem Fenster. Noch bevor ich etwas ergänzen könnte, enthüllte mein Bruder das Geheimnis von unserem Ziel und sagte Lysa, dass wir Segeln gehen. 

"Wir gehen segeln?", fragte Lysa erstaunt, "Kann das überhaupt irgendjemand von euch?" 

"Ja, ist jetzt nicht schon schwer", meinte darauf Ben selbstsicher. 

"Seit wann kannst du Segeln?", fragte Lysa überrascht und drehte sich zu uns um.

"Seit ich in Frankreich war", antwortete Ben emotionslos. Ich  war froh, dass er wieder da war.

"Na, dann hast du ja wenigsten etwas dort gelernt", sagte Lysa abfällig. Lysa schien sich, nicht all zu sehr über die Rückkehr ihres Bruders zu freuen.

"Stell dir vor Lysa, ich war nicht nur zum Spaß dort", erwiderte Ben mit leicht aggressiven Unterton. 

 "Hab' ich dir das etwa unterstellt?", fragte Lysa unschuldig, sah ihren Bruder aber dennoch vorwurfsvoll an.

"Ja, hast du sogar innerhalb der letzten Stunden gemacht", stellte Ben klar. Na, die Zwei verstehen sich ja auch wie Engel und Teufel.

"War auch nicht unberechtigt", behauptete Lysa jetzt einfach. 

Bevor Ben erneut etwas entgegnen konnte, griff ich ein und sagte: "Lysa, es reicht."

"Was reicht denn? Ben's Lügen?", wollte Lysa wissen. Sie provozierte dermaßen und sie machte das auch mit voller Absicht. Am liebsten hätte ich sie aus dem fahrenden Auto geschmissen. 

Diesmal war es Nahuel, der sie zurecht wies: "Ben hat dich nie angelogen, also hör auf, so etwas zu behaupten."

"Woher willst du das bitte wissen?", fragte Lysa missbillig und schenkte Ben einen abfälligen Blick.

"Schau mich nicht so an, Lysa", forderte Neal sie auf und platzierte unterdessen seine rechte Hand auf Lysa Oberschenkel. Daraufhin strafte Lysa Nahuel erneut mit einem alles sagenden Blick, schwieg am infolgedessen. 

 "Lasst uns doch einfach den gemeinsamen Nachmittag genießen", meinte Neal noch. Doch niemand antwortet ihm. Sowohl Lysa als auch Ben starrten aus dem Fenster und taten so, als hätten sie Neal's Worte gar nicht gehört. 

Hoffentlich lassen Neal und Lysa mich nachher allein mit Ben und mehreren Weinflaschen, sonst überstehe ich den Nachmittag nicht.


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