VodkaRedBull

SEVEN / Getting Acqauinted

7. Kapitel - Neal

Remember that you are always making up the future as you go.—  Randall Munroe

Es war ein typisch Spät-Sommer-sonniger Nachmittag, als ich in meinen Mercedes stieg, um Lysa mit meiner Anwesenheit in Haus White zu ehren. Ben hatte mich zum Abendessen eingeladen, damit er oder wahlweise auch Lysa mich vorstellen könne und über ihre und meine Beziehung berichten könne. Dies wird sicher spannend werden, denn wie ich Lysa kenne, ist ihre Freunde über diesen Abend, jetzt schon kaum noch zu bremsen.

Eigentlich sollte ich erst um halb sieben bei den Whites sein, aber da Lysa und ich davor nochmal reden sollten, machte ich mich schon etwas früher auf den Weg. Ich trug ein weißes Hemd sowie eine helle Jeans, dessen Hosenbeine ich etwas hochgekrempelt hatte. Außerdem hatte ich meine Haare noch zurückgegelt.

Nach der zwanzig minutigen Fahrt in der puren Hitze - wieder einmal war ich froh, ein Auto mit Klimaanlage zu besitzen - stand ich vor der Haustüre von Lysa und Ben und klingelte.  Kurz darauf würde mir die Türe von einer ihrer Bediensteten geöffnet. Ich erklärte ihr, dass ich zu Lysa möchte, woraufhin die Frau nickte, mich herein ließ und anschließend die Haustür hinter mir wieder verschloss. Bevor sie wie aus dem nichts verschwand, informierte sie mich, dass Lysa beim Pool auf der Terrasse sei.

Irgendwie hatte ich das Gefühl, die Bedienstete schon mal gesehen zu haben, aber egal. Ich war ja nicht wegen ihr hier. Kurz schüttelte ich meine Kopf, fasst mich jedoch schnell wieder und setzte mich in Bewegung.

Gerade als ich das Wohnzimmer betrat, chrashte die halbnackte Lysa in mich und motzte mich gleich darauf an: "Was machst du denn schon hier?"

"Das nenn' ich mal ne freudige Begrüßung", meinte ich lächelnd zu ihr und betrachtete sie genauer. Lysa's Körper wurde bloß von einen schwarzen filigranen Bikini bedeckt, weshalb sie verzweifelt mit ihrem Handtuch versuchte, ihren restlichen Körper zu bedecken. Während Lysa dies ziemlich ungeschickt und ohne großen Erfolg tat, namen ihre Wangen immer mehr Farbe an, was echt niedlich aus sah. Inzwischen glich ihr Gesicht schon fast einer Tomate.

"Wer hat dich rein gelassen?", fragte Lysa empört und starrte mich böse an.

"Nuba oder so?", antworte ich schmunzelnd. Warum wollte sie das wissen?

"Nubiiia", verbesserte sie mich arrogant und sah mich abwertend an.

"Ja, genau die", meinte ich zustimmend, obwohl ich, ehrlich gesagt, überhaupt keine Ahnung hatte. Mittlerweile hatte Lysa auch allmählich das Problem mit ihrem Handtuch gelöst. Zwar nicht optimal, aber immer hin war das Problem gelöst.

"Kann ich jetzt bitte vorbei?", bat Lysa mich energisch und kam einen Schritt auf mich zu.

"Kommt drauf an", lächelte ich provokant und hielt sie zurück.

"Was soll das jetzt heißen", hackte Lysa nach und sah mit hochgezogenen Augenbrauen an.

"Ich glaub, wir sollten noch ein paar Sachen besprechen", erklärte ich ihr bestimmt.

"Machen wir später", beschloss sie und schlängelte sich geschickt an mir vorbei.

"Warte doch mal, Lysa", rief ich ihr nach, doch natürlich blieb sie nicht stehen. Also lief ich schnell ihr nach und packte Lysa's Hand.

"Lass mich los, Neal", sagte sie zerknirscht. Natürlich ließ ich sie nicht los. Wieso sollte ich auch?

"Ich weiß, dass dir das hier nicht passt. Aber du könntest ja wenigsten mal versuchen, die Situation für uns beide etwas angenehmer zu machen. Ich meine, wie soll das nachher beim Essen laufen, wenn du mich nicht einmal anschaust?", versuchte ich ihr, mit Empathie und Verständnis entgegen zu kommen.

"Du weißt überhaupt nichts", knirschte Lysa und versuchte erneut ihren Arm zu befreien, was ihr jedoch nicht gelang. Stattdessen verstärkte ich meinen Griff und drückte sie gegen die Wand. Allmählich war meine Geduld am Ende. Anscheinend wollte Lysa nicht verstehen und mir war die Lust im nachsichtig sein vergangen.

"Hör mir jetzt mal gut zu, entweder du machst jetzt, was ich dir sagen, oder das endete heute nicht gut", flüsterte ich ihr daher möglichst bedrohlich ins Ohr, woraufhin sie eingeschüchtert zurück zuckte.