SIXTEEN / Special Dinner

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16. Kapitel 

Neal

Als ich vor Lysa's Haus parkte, sprang sie förmlich aus dem Auto und lief hastig zu Eingangstür. Ich hatte noch nicht mal das Haus betreten und hörte sie schon nach Essen rufen. "Nubia, ist noch was zu essen da? Ich bin am verhungern", klagte Lysa in der Küche. 

Nubia eilte herbei und antworte ihr, dass es noch Reste von gestern gäbe. Lysa nickte begeistert: "Du bist meine Rettung!" Wie konnte man so verrückt nach Essen sein? Wahrscheinlich war Lysa gar nicht hungrig, sondern wollte nur Zeit gewinnen. 

"Möchten Sie auch etwas", fragte Nubia mich aufmerksam, als ich die Küche betrat, musterte mich währenddessen aber skeptisch. 

"Nein, danke", lehnte ich höflich ab, " und eigentlich braucht Lysa auch nichts zu Essen. Schließlich gehen wir ja gleich zusammen essen", fügte ich noch hinzu. 

Daraufhin starrte mich Lysa fassungslos an und ihr Mund hatte sich bereits geöffnet, um mir zu widersprechen. Doch bevor sie antworten konnte, schnappte ich ihren Arm und zog sie in ihr Zimmer. 

"Sag mal, spinnst du jetzt komplett?", regte sie sich auf, als wir in der Mitten ihres Zimmers standen. Es war wie immer ziemlich unordentlich. Der Schreibtisch war voller Kram und ihr Stuhl war von Klamotten überhäuft. Zudem waren jede Menge Schulbücher quer durch den Raum verteilt und eine angefangene Chipstüte lag neben einen Kabelgewurschtel und eine abgeranzte Chickpackung auf dem Bett. Ich seufzte. 

"Was willst du mir noch alles vorschreiben?", motze mich Lysa aufgebracht an, während sie mit ihren Händen vor meinem Gesicht herum fummelte. Doch ehrlich gesagt, beeindruckte mich das nicht großartig.

"Zick nicht so rum, geh jetzt lieber duschen", forderte ich sie schlichtweg auf. "oder willst du dass ich mit dir duschen gehe?", drohte ich, damit sie auch wirklich duschen geht. 

"Du bist komplett durchgeknallt, Neal", meinte sie entrusted und stampfte dann beleidigt ins Bad, woraufhin ich grinsen musste. 

Während Lysa unter der Dusche stand, suchte ich etwas zum Anziehen heraus. Ich öffnete ihren Kleiderschrank und bemerkte, dass Lysa jede Menge schöne Kleider hatte. Vor allem mehr als ich gedacht hatte. 

Als Lysa aus der Dusche kam und das Kleid und die Schuhe, welche ich hier hingelegt habe, sah, beschwerte sie sich sofort: "Kann ich nicht einmal etwas selber aussuchen?" 

Ich verneinte die Frage und hoffte, dass Lysa es dabei belassen würde. Jedoch konnte man das bei ihr nicht erwarten. "In das Kleid pass' ich schon seit Jahren nicht mehr rein", behauptete sie. 

"Gut dann zieh ein anderes Kleid an", meinte ich genervt. Langsam sollten wir echt los, sonst würden wir noch zu spät kommen. 

"Ich will kein Kleid anziehen", quengelte Lysa.

"Willst du nackt gehen?", fragte ich sarkastisch. 

"Lieber als in einem Kleid", antworte Lysa trocken, woraufhin ich erstaunt die Augenbrauen hochzog. "Na, das möchte ich mal sehen." 

"Ich mach' das wirklich", behauptete Lysa stur.

Ich seufzte. Ihr kindliches Getue ist manchmal echt anstrengen, weshalb ich dann meinte, sie könne anziehen, was sie will, wenn sie sich beeilen würde, da wir nun echt los mussten. Daraufhin lächelte Lysa siegessicher und befahl mir , mich um zu drehen, damit sie sich umziehen kann. 


Später, als wir das Restaurant betraten und an den Tisch von Thevis und Caithlyn liefen, sah mich Lysa geschockt an. "Du hast mir nicht gesagt, dass wir in so ein Restaurant gehen", beschwerte sich Lysa. 

Wir waren nämlich in einem der besten und teuersten Restaurant der Stadt. Das Essen wurde hier auf Silbertabletten serviert und  die meisten Gäste trugen Designer Anzüge beziehungsweise Kleider. So auch Thevis und Cathilyn. Sie haben bereits am Tisch platz genommen und auch schon eine Flasche Wein bestellt. Lysa und ich waren, obwohl Lysa sich ihr Outfit selber ausgesucht hat, zu spät. 

"Das hättest du dir ja denken können", meinte ich gleichgültig zu Lysa. Schließlich war sie selber Schuld. Als wir beim Tisch ankamen, begrüßte Thevis sowie Caithlyn und entschuldigte mich sogleich für unser Zuspätkommen. 

"Das ist übrigens Lysa, meine Freundin", stellte ich Lysa anschließend vor, woraufhin sie erstmal von beiden kritisch inspiziert wurde. Dies verwunderte mich nicht all zu sehr, denn immerhin trug Lysa einen bereits ausgefransten XXL-Hoodie, eine zerrissene Jeans und zerlaschte Snicker. Wenn man sie so ansah, könnte man denken, ich hätte sie unter einer Brücke eingesammelt. 

"Freut mich, euch kennen zu lernen", sagte Lysa zerknirscht mit rot glühenden Wangen. Jeder Blinde hätte gesehen, wie peinlich ihr diese Situation war. Doch sie war eindeutig selbst Schuld. 

"Ebenfalls", lachte Thevis freundlich und schüttelte Lysa die Hand.  Auch Caithlyn ließ sich dazu erbahnen, Lysa die Hand zu schütteln. Jedoch schenkte sie Lysa dabei einen angewiderten Blick und wischte sie direkt danach die Hand an ihrer Serviette ab.  

Ich setzt mich an den Tisch und begann, mit den beiden zu reden, während ich von Lysa nur strafende Blicke bekam. Eigentlich darf sie sich gar nicht bei mir beschweren. Schließlich ließ ich sie anziehen, was sie wollte. Doch Lysa sah das anscheinend anderes. Nach einer Weile begann sie, mit ihrem Fuß gegen mein Bein zu kicken, was zugegebener Maßen ziemlich weh tat. Doch ich ignorierte es, bis sie mich sauer anschaute und meinen Namen flüsterte: " Neal, können wir jetzt gehen?" 

"Ich dachte, du wolltest etwas essen", sah ich sie verwundert an und musste mir man Lachen eindeutig verkneifen. 

"Ja, aber nicht hier. Können wir jetzt gehen?", erwiderte Lysa genervt. 

"Ich möchte noch mit meinen Freunden reden", meinte ich, woraufhin Lysa empört aufstöhnte.  

"Ich möchte aber gehen", betonte Lysa erneut und bevor ich etwas er wieder konnte, war sie schon vom Tisch auf gesprungen. Schnappte sich am Eingang noch ihre Jacke und verließ dann das Restaurant. 

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