8. Kapitel
Ich saß vorne im Bus. Allein. Hinten im Bus lieferten sich ein paar Jungs eine Papier flieger schlacht. Ein Junge viel getroffen zu Boden und die anderen grölten und lachten. Maxi war heute nicht erschienen. ich vermutete das sie irgendwo mit Harry saß und die Schule schwenzte. Das machte mir aber nicht viel aus. Ich entwickelte mich zum Einzelgänger. Davon hatte Irina auch berichtet. normalerweise waren Wölfe Rudeltiere. Aber da es so gut wie keine Mondhüter mehr gab, lebten wir alleine. Aber was ist dann mit meinen Gefühlen für Jonas?
Ich versuchte mich auf die neuen Matheformeln zu konzentrieren. ohne Erfolg. Plötzlich traf mich einer der Flieger seitlich am Kopf. Ich wirbelte herum. Hinter mir stand ein rothaariger Junge mit roten Backen. Und hob den Flieger auf der von meinem Kopf abgeprallt war. Er grinste mir frech in Gesicht. "Was glotze so blöd? Hm? Findest mich etwa süß?" Sagte er und zwinkerte mir zu. Ich bleckte die Zähne und knurrte den Jungen an. Seine Augen weiteten sich und er erstarrte. Der ganze Bus verstummte. Alle starrten mich an. Erschrocken blickte ich mich um. Wirklich alle Blicke waren auf mich gerichtet. Sogar der Busfahrer blickte erschrocken zu mir. Ich zog mir die Kapuze über den Kopf.
Oh nein. Ich bin ein Freak. Ein dummer Freak. Ich ließ mich tiefer in den unbequemen Sitz des Busses sinken. Ich spürte das immer noch einige Blicke auf mir weilten aber die Jungen setzten ihre Fliegerschlacht fort und zogen damit die meiste Aufmerksamkeit auf sich. Was ist mit mir los? Fragte ich mich. Irina hatte noch nie etwas derartiges erzählt.
Der Bus fuhr auf das Schulgelände. "Wenn ich hier irgendwelche verlorene Flieger finde nehm ich euch später nicht mehr mit!" Versuchte der Busfahrer noch die Meute zu übertönen. Keine Chance. Ich wartete noch bis die meisten der anderen Schüler aus dem Bus gestolpert waren. Dann folgte ich ihnen, so unauffällig wie möglich. Ich machte beim Gehen kaum noch Geräusche. Das hatte mir Irina ebenfalls beigebracht. Ich war eine der ersten die vor dem Klassenzimmer standen und warteten. Eine Gruppe von Mädchen stürmte gerade auf die Toiletten zu, um sich die Lippen neu zu schminken. Angewidert blickte ich ihnen hinter. Ich war noch nie so der Fan von Make up gewesen. Dezent die Augen schminken. Aber mehr auch nicht. Ich verstand einfach wie man es schön finden konnte sich zuzukleistern und dann an den süßen Jungs aus der elften zu Kleben. Herr Berger kam den Flur entlang und pfiff gutgelaunt vor sich hin. Ein kollektives Aufstöhnen ging durch die Menge, denn er hatte einen dicken Stapel Papier unter dem Arm und wir wussten was das bedeutet: Kurzarbeit. Hektisch kramte ich mein nochmal mein Heft aus der Tasche und versuchte mir die letzten Formeln mit Gewalt einzuprügeln. Ohne Erfolg.
Ich schaute auf die Ziffern vor mir sie verschwammen immer mehr. Ich drehte das Blatt um, schloss die Augen und legte den Kopf auf die Tischplatte. Mein Stift fuhr leise über die Rückseite der Arbeit. Plötzlich würden sie immer schneller. Meine Hände flogen über das Papier. Langsam begannen meine Finger zu schwitzen. Ich richtete mich ruckartig auf und schaute auf das Papier. Vor mir saß ein perfekter kleiner Wolf der den Mind anheulte. Ich lächelte in mich hinein. Meine Hände zeichneten immer weiter und ich schaute Gedanken verloren aus dem Fenster. Meine Haare fielen mir in die Stirn. "Noch fünf Minuten." Sagte Herr Berger laut. Mein Finger würden immer schneller und schneller. Der Wolf würde immer schöner man konnte immer mehr Details ausmachen. Ein kleine Narbe am Ohr. So wie ich sie auch hatte. Ich wendete mich dem Hintergrund. Es entstanden Berge und Täler. Nadelbäume und Felsen. Als letztes fügte ich meinem Bild einen wunderschönen Vollmond hinzu.
Ich war begeistert von meinem Werk. Ich war nie so die große Malerin oder Zeichnerin gewesen. Deshalb war ich umso überraschter. "So Stifte weglegen." Herr Bergers Stimmt traf mich total. Er ging herum und sammelte die Blätter ein. Vor meinem Tisch blieb er stehen und schaute schon fast entsetzte auf meine Zeichnung. "Amy, nach der Stunde bei mir am Pult!" Ich nickte kaum merklich. Die anderen begannen zu tuscheln. Ich zog mir die Kapuze über den Kopf. "Kapuze runter, Amy!" Ich setzte die Kapuze wieder ab. Einige lachten jetzt. Die restlich Stunde starrte ich gedankenverloren aus dem Fenster. Mir machte es nicht viel das ich auf diese Arbeit eine sechs bekommen würde. Es war mir egal. Irina hatte mir erklärt das ich später nicht arbeiten brauchte. Die Mondhüter besaßen einiges an Geld und Gold. Einiges war schwarz verdient aber das meiste stammte noch aus dem Mittelalter. Naja oder eher gesagt der Rat besaß das Geld. Jeder Mondhüter würde nach seiner Wandlung automatisch zum Ratsmitglied erhoben. Der Rat bestand ausschließlich aus Frauen und Jugendlichen Mädchen. Der Rat kümmerte sich um die Verteilung des Geldes und noch viel mehr, dass mir Irina noch nicht sagen durfte. Es läutete. Ich stand auf packte meine Sachen in meine Tasche, danach schlurfte ich vor zum Pult. "Amy ich mache mir sorgen." Sagte er frei heraus. "Du wirkst im Unterricht in letzter Zeit so abwesend und jetzt das mit dem Test? Amy du warst doch ganz in Mathe. Was ist los?" "Ich weiß es nicht." "Ich Möchtegern das du deiner Mutter ausrichtest das ich gerne mit ihr Sprechen würde." "Ich habe keine Mutter." Er stockte kurz. "Na dann sag bitte deinem Vater bescheid." Ich stürmte aus dem Klassenzimmer. Meine Schritte beschleunigten sich automatisch. Wir hatten jetzt Sport. Mein Lieblingsfach. Ich stand auf einer glatten eins. Draußen warteten bereits alle auf mich. Am Sprintplatz. Ich musste grinsen. "So jetzt da wir vollzählig sind können wir ja anfangen. 100 Meter. Stellt euch bitte an die Startlinie." Ohne zu zögern stellte ich mich an den Start. Hinter mir grinsten sich zwei Jungen an. Marco und Dennis. Die zwei schnellsten und beliebtesten Jungen der Klasse. "Auf die Plätze." Ich kniete mich an die Startlinie und schaute nach Links, wo die beiden Jungen immer noch grinsten. Sie knieten sich ebenfalls auf den Hartplatz. "Fertig?"
Ich spreizte meine Finger ein wenig ab, atmete noch einmal tief ein und aus und strich mir die Haare aus der Stirn. Ich hatte sie offen gelassen. Ich liebte dieses Gefühl wen meine Haare im Wind wehten. Ich konzentrierte mich nun auf die Bahn. "Los!" Ich sprang ab und sprintete los. Es war ein wunderschönes Gefühl. Meine Beine Trommelten auf den Braunen Boden, aber ich spürte sie kaum. Ich würde immer schneller und schneller. Meine Haare flatterten wild im Wind. Ich hörte nichts mehr außer den Wind. Ich rannte immer weiter. Und plötzlich war ich über der Ziellinie. Ein Mädchen namens Sophie hüpfte neben mir auf und ab. Sie hatte kurze rote Haare und ein mit Sommersprossen überzogenes, nettes Gesicht. "Du warst Super, Amy. Ich habe noch nie jemanden so schnell Rennen sehen. Außer im Fernseher. Aber du warst so gut." Sie war ein richtiger Menschenfreund. Ich drehte mich um. Hinter mir kamen nun auch Marco und Dennis schlitternd ins Ziel. Beide hatten rote Gesichter und keuchten. Ich musste grinsen. Ich finde es gar nicht so schlecht eine Mondhüterin zu werden. Dachte ich und begann wieder zum Start zu laufen.
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Mondsüchtig [wird überarbeitet]
RandomSeit ihrem 15. Geburtstag wacht Amy jede Nacht schweißgebadet auf. Sie träumt jede Nacht denselben Alptraum kann sich aber am nächsten Morgen an nichts mehr erinnern. als sie dann eines Vollmond Nachts an einem See aufwacht, weiß sie, Dass das alles...