Der Kampf um Liebe und Wahrheit

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Bruce schaute in der letzten Woche wieder ab und zu vorbei und wir schrieben oder Telefonierten so oft wir konnten. Während er bei mir im Laden saß und genüsslich seinen Melissen- oder Baldriantee trank, konnte ich mir, nach dem er mir erzählte das er der Hulk war, endlich erklären warum: Er wollte sichergehen, dass er in so gut wie in jeder Situationen ruhig blieb. Was für ein Mann.

Ich konnte nicht fassen, dass ich mich in den Hulk persönlich oder eher gesagt dem Mann der hinter dem Hulk stand, verliebt hatte.

Ich brauchte mir jetzt wenigstens wegen meinem Traum, keine Sorgen mehr machen. Sollte Jeff irgendwas wegen Bruce herausfinden, könnte er ihm nichts anhaben. Bruce hatte mir bereits erzählt, dass er so gut wie „Unverwundbar"

war.

Trotzdem musste ich mit Jeff reden und heute war sowieso der Tag an dem Jeff zurück kam.

Ich hatte nun den Endschluss gefasst, mich ihm endlich zu stellen.

Ich musste nur noch einen Platz aussuchen, wo er niemanden verletzten könnte. Und das in New York.

Ich dachte, dass ich es heute Abend erledigen werde, wenn er wieder hier war.

Ich musste es so bald wie möglich beenden, sonst wird Bruce noch mit hineingezogen und das wäre das letzte was ich wollte.

Es wird nicht einfach werden und ich werde wahrscheinlich nicht unbeschadet davonkommen, doch ich konnte einfach nicht mehr. Ich wollte keine Schmerzen mehr von einem Mann erhalten, den ich nicht mehr liebte.

Es wurde langsam Abend. Ich hatte Bruce Bescheid gegeben, dass er im Stark-Tower auf mich warten sollte, da ich noch etwas Wichtiges zu erledigen hatte, was sich nicht aufschieben ließe. Sollte ich nicht erscheinen, durfte er mein Handy orten. Tony und er wussten ja wie so was funktionierte.

Er fragte mich, was ich den Vorhatte und ich sagte nur, dass es nicht so wichtig ist und er weiß ja selber wie gefährlich es nachts, in den Straßen in New York wäre.

Er stimmte widerwillig zu. Bruce machte sich viel zu große Sorgen um mich.

Ich hatte mir das mit Jeff ja selbst eingebrockt und musste es jetzt endgültig für alle Zeit beenden.

Ich hatte Jeff Bescheid gegeben, dass ich ihn an einem etwas ruhigeren Plätzchen, im Central Park, treffen möchte. Er klang erfreut am Telefon. Wir hatten uns ja jetzt ganze drei Wochen nicht gesehen.

Ich war bereits am Treffpunkt angekommen, setzte mich auf eine Bank und sah mich um. Es waren um diese Uhrzeit nicht viele Menschen unterwegs. Das konnte ich anhand der wenigen Gefühlsregungen ausmachen. Alle Gefühle waren ruhig, nur einige befürchteten irgendwas und hatten es eilig. In der Nacht in New York unterwegs zu sein, war eben etwas gefährlicher als am Tag. Und dann auch noch im Central Park, wo hinter jeder dunklen Ecke ein Verbrecher stecken könnte.

Doch all diese Befürchtungen machten mir nichts aus. Wovor ich wirklich Angst hatte, war das Gespräch mit Jeff Stone.

Ich konnte mir denken wie er reagieren würde und das machte mir Angst. Es hatte ja alles seine Gründe, warum ich noch mit ihm zusammen geblieben bin. Doch jetzt, da ich Bruce kennen gelernt hatte, hatte ich nicht mehr so eine Angst, Jeff endlich das ins Gesicht zu sagen, was ich schon so lange wollte. Es war als würde mir Bruce irgendwie den Rücken stärken. Ich fühlte mich sicherer und doch war da immer noch die Angst.

Als ich seine Gefühle dann auch noch spürte, verkrampfte ich mich auf der Bank, auf der ich saß. Ich konnte, auch wenn ich ihn noch nicht sah, genau sagen wie weit weg er von mir war.

When the Feelings play a RoleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt