Kapitel 10.

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Maria war immer noch steif vor Schreck. Wie konnte er wissen, dass ich hier bin?
Vor ihr stand der Stimme nach zu urteilen ein Mann. Sein Gesicht war von einer weißen Maske bedeckt. Der Mund der Maske war offen, aber Maria konnte nicht den Mund des Fremden sehen.

"Sie werden erwartet" ertönte eine ältere Stimme hinter der Maske.
" Von wem?" Krächzte die immer noch schwächelnde Stimme von Maria.
"Sie sollten ihn nicht warten lassen...denken Sie doch an ihre Familie."
Maria stockte der Atem. Wen meint er mit Ihm? Und warum sollte sie an ihre Familie denken - was ging hier bloß vor?
Mit einem kleinen Abstand hinter dem Fremden folgte sie ihm durch den langen im Schatten liegenden Flur zu einer breiten Treppe, die mit einem ausgeblichenen roten Teppich überzogen war.
An deren Ende kamen sie in einem Saal an. Ein großer Kronleuchter erleuchtete den altertümlich eingerichteten Raum. Zwei Große Figuren, die nach vorne gebeugt waren und mit ihren Armen in den Raum zeigten, signalisierten, dass der Raum hier begann. Die Figuren jagten Maria einen kalten Schauer über den Rücken. Die Statuen hatten irgendeinen roten Edelstein als Augen und ihr Mund stand zum Schrei offen.
"Hier entlang!" Der Fremde zeigte Maria einen Stuhl am Ende der in der Mitte stehenden Tafel.
Zögernd setzte sich Maria hin und blickte sich unsicher im Raum um.
Eine große hölzerne Tür öffnete sich an der linken Seite des Raumes.
"Frederik, warum hast du nach mir rufen lassen?"
Maria stockte der Atem. Konnte das sein? Diese leuchtenden grünen Augen!
"Paul!?"
"Maria?!"
Paul drehte sich mit einem fragenden Blick zu dem Fremden mit der Maske.
"Frederik, was macht sie hier?"
"Euer Vater hat sie mit ihrer Familie hier her gebracht."
"Meine Familie - wo ist sie?!"
"Schweig!" zischte Frederik mit drohender Stimme.
Plötzlich wackelte der Kronleuchter und ein Schatten zog durch die Tür auf Paul zu.
Langsam nahm der Schatten Gestalt an. Sofort gingen beide auf die Knie.
Die neue Person war ein kräftiger Mann mit grauem Haar und Drei-Tage-Bart.

Seine Haut war ebenso weiß wie die von Paul, nur seine Augen waren leuchtend rot.

Er trug eine schwarze Lederrobe, die wie aus einer anderen Zeit zu sein schien.

"Vater, warum ist sie hier?"

Ein leichtes Grinsen überflog die Lippen von Pauls Vater.

"Diese Jäger, die auf der Jagd nach uns waren - das sind ihre Eltern."

"Was?! Aber....."

Paul sah verstohlen zu Maria herrüber. Doch Maria bemerkte den besorgten Blick von Paul nicht,

ihr Kopf schmerzte vor Verwirrung. Jäger? Was meinen die damit und was ist mit meiner Familie?

"Passiert ihr dasselbe, was mit ihren Eltern passieren wird?"

"Nein, ich weiß, dass sie dir gefällt. Ich habe dich beobachten lassen, weil ich herausfinden wollte, was du die ganze Zeit in der Stadt machst. Dadurch weiß ich schon lange, dass du sie beobachtest und dich für sie interessierst. Ich habe aber etwas von ihr probiert und sie ist in der Lage, einer von uns zu werden. Es wird Zeit, unseren Clan wieder aufzubauen! Die Verwandlung überlasse ich dir."

Pauls Augen leuchteten auf "Danke, Vater."

"Wo.... wo ist meine Familie??" Marias Ruf durchbrach das stille Gespräch des kleinen Trupps.

"Oh, wie unhöflich von mir - Frederik bring sie zu ihrer Familie."

"Ja, mein Lord." Mit einer leichten Verbeugung packte er Maria und warf sie sich über die Schulter.

Plötzlich sah sie, bevor man sie weg trug, noch zwei rot leuchtende Augen - dann verlor sie das Bewusstsein.

Als Maria wieder zu sich kam, lag sie auf einem Boden wie ihre vorherige Zelle ihn hatte.

Überall waren Fackel und an der Wand hingen - Felix und ihr Vater!

"Felix! Dad! ... Wo ist Mom?" Marias Vater hob seinen Kopf.

"Maria... sie hat es nicht geschafft! Sie ist wie meine Freunde im Haus gestorben."

Tränen liefen ihrem Vater übers Gesicht. "Felix, geht es dir gut?"

"Er ist, seit wir hier sind, bewusstlos."

"So, das reicht mit dem freudigen Wiedersehen." Pauls Vater kam zu ihnen in den Raum.

"Ihr Menschen könnt es einfach nicht lassen, uns zu jagen, oder? Haben nicht alle Lebewesen ein Recht aufs Leben?"

"Ihr seit eine Seuche, die uns Menschen schon seit Jahrhunderten bedroht!"

Pauls Vater grinste, zog ein im Fackellicht glänzendes Messer und ging auf Marias Vater zu.

Langsam hob er es an und ließ es herunter sausen.

Im letzten Moment sprang Maria hoch und schubste Pauls Vater zur Seite.

Zwei starke Hände packten sie an der Schulter nach unten. Mit allen Körperteilen versuchte sie sich zu wehren und bekam etwas Scharfes in die Hände. Das Messer von Pauls Vater!

Sie schoss mit diesem in der Hand nach hinten, in der Hoffnung, ihren Angreifer zu treffen.

Plötzlich schoss ein stechender Schmerz durch ihren Hals und sie konnte kaum mehr atmen.

Was? Habe ich mich selbst getroffen?

Aber Maria konnte nichts mehr tun, bevor ihr schwarz vor den Augen und sie immer schwächer wurde.

Schatten der Nacht - bist du sicher, dass es deiner istWo Geschichten leben. Entdecke jetzt