Kapitel 1

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Ja, so ist es...
So war es immer und so wird es wahrscheinlich auch immer weitergehen.

Ich stolpere immer weiter unbeholfen durch mein Leben auf der Suche nach dem Weg.

Auf der Suche nach meinem Weg.

Doch es ist schwierig, wenn ich keine Ahnung habe, wo der sein soll.

Das einzige was ich machen kann:
Meinen Freunden vertrauen.
Und natürlich meiner Familie.

Doch wenn sich plötzlich alles in deinem, ohne hin schon verkorksten Leben nochmal um 180 Grad, wenn nicht sogar einmal um sich selbst dreht, dann fängt die ganze Sache an spannend zu werden.

Dachte ich jedenfalls, als mein bester Freund plötzlich soetwas wie Superkräfte bekam und damit als erstes zu mir kam.

Ich dachte, dass jetzt endlich das passiert, worauf ich schon mein ganzes Leben lang gewartet hatte.

Das endlich etwas spannendes passiert.
Und wenn man ehrlich ist, sind auch 'ne menge Sachen passiert, die ich mir niemals vorgestellen könnte.

Und wie ich es immer tat, bin ich einfach in das ganze Zeug reingerannt in der Hoffnung meinen Weg zu finden.

Ich dachte, dass ich neben Scott herrennen könnte und mit ihm Abenteuer erleben könnte.

Ich weiß, klingt ein bisschen kindisch, aber im Prinzip, war es das, was ich wollte.

Doch wenn dein bester Freund ein Werwolf ist, dann hast du ein Problem.
Er ist schneller.

Und du wirst abgehängt.
Zwar würde er dich nie allein lassen, doch der Fakt, dass er schneller ist, als du, bleibt.

Scott hat mir versprochen, mich niemals zurückzulassen und er hat sein Versprechen immer gehalten, egal in was für eine Scheiße ich, durch meine tolpatschige Art, geraten war, er hat mich immer rausgeholt.

Diesmal war es anders.
Diesmal war es wie bei einem Lauf.
Scott ist genauso schnell wie ich gerannt, da er mich nicht zurücklassen wollte.

Doch plötzlich war die Zielline alles was zählt, sie war der einzige Weg, das Rudel zu retten.

Und da Scott nach Allisons Tod nicht auch noch Kira oder Isaac verlieren wollte, ist er losgerannt.

Denn, egal wie tough Scott äußerlich auch erscheint, innerlich war er sehr zerbrechlich und ich wusste das.
Ich wusste, dass er früher oder später einfach losrennen würde und mich somit zurücklassen würde.

Und so war es.

Er hatte mich zurückzulassen und diesmal war ich mir nicht sicher ob er mich wiederholen würde.

Denn ich hab gesehen wie er mich angesehen hat, bevor er losrannte.

Es tat ihm nicht leid mich allein zu lassen, nicht mal ein bisschen.

Es war, als fände er es befreiend mich endlich los zu sein und das tat mehr weh als alles andere, was ich seitdem ertragen musste.

Und das war nicht wenig.

Ich hatte keine Ahnung, warum da so ein Ausdruck in seinen Augen gelegen hatte, oder ob ich es mir nur eingebildet hatte.

Doch er hat mich zurückgelassen, in dem Wald, und er wusste, dass sie mich dann kriegen würden.
In dem Moment war ihm das Rudel wichtiger gewesen und er ist einfach losgerannt.

Ohne noch einen weiteren Blick zu mir zu werfen, der sowieso nichts an der Tatsache geändert hätte, dass ich zu schwach für das alles war.

Und genau das war es gewesen, was in seinem Blick verborgen gelegen hatte. Er wusste, dass ich ihm sowieso nie etwas nützen würde.

 I won't let you down || SterekWo Geschichten leben. Entdecke jetzt