Kapitel 14

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P.o.v Stiles

Ich konnte das schelmische Grinsen, das sich über das Gesicht des Jungen schlich, quasi fühlen, so ekelhaft kam es mir vor.

Der Gedanke, dass dieser Typ mich kannte, ließ mich erstarren und sandte heiße und kalte Schauer über meinen Körper.

Wenn er mich kannte, dann kannte er auch die wahre Geschichte.
Zumindestens nahm ich das an, aber ich wollte nichts riskieren, falls es nur irgendein Trick oder so ähnlich war, auch wenn ich keine Ahnung hatte, wie das funktionieren sollte.

Doch genauso wenig hatte ich eine Ahnung, woher dieser Typ mich kannte.

"Woher weißt du wer ich bin?", fragte ich energisch und sah, wie das Grinsen auf seinen Lippen noch breiter wurde.

Dann nahm er seinen Kopf von der Öffnung weg und verschloss sie mit einem lauten Knarzen wieder.

Sprachlos schaute ich auf den heilen Holzzaun, durch den gerade noch dieser Junge mit mir geredet hatte.

Es schien alles so unwirklich, dass ich ein paar Mal blinzelte und mir die Augen rieb, bevor mein Blick wieder auf den heilen Zaun viel.

"Hey! Wo bist du hin!?", rief ich in die dämmernde Dunkelheit hinein und hoffte auf eine Antwort, doch es blieb weiterhin still.

Sofort kam mir der Gedanke, dass er einen Trupp herbeirufen würde, von welchem ich immer noch erwartete jede Sekunde um die Ecke zu biegen und mich mit ein paar gezielten Schüssen zu töten.

Also war es eigentlich ziemlich schlau, so schnell wie möglich hier weg zu kommen, anstatt meine Zeit damit zu verschwenden einen Zaun anzustarren.

Doch irgendwas ließ mich innehalten und dort warten.
Vielleicht, weil ich einfach nicht glauben wollte, dass dieser Junge zu diesen Typen gehörte. Immerhin hatte ich schon das Vergnügen gehabt, Bekanntschaft mit der Organisation zu machen und die Leute, denen ich da begegnet war, sahen nicht im geringsten so aus, als ob sie um drei Uhr morgens ihren Kopf durch einen Zaun stecken würden.

Plötzlich ertönte ein durchdringend hoher Ton, wie der einer Alarmanlage und ich fürchtete mit dem Schlimmsten.

Doch zu meinem -nach alle dem was in den letzten Tagen passiert war- nicht ganz so großen Erstaunen, löste sich in der glatten Betonwand des gegenüberliegenden Hauses eine quadratische, zwei Meter große und ein Meter breite Platte und fuhr wie in einer Fahrstuhltür zur Seite.

Hinter der Platte befand sich eine hölzerne Haustür auf der in Großbuchstaben "KEEP OUT" stand.

Ich starrte die Tür einige Minuten lang an. Immer wieder zweifelnd ob es eine gute Idee wäre sie zu öffnen.

Dann öffnete sie sich von selbst, oder zumindestens sah es von außen so aus, doch dann steckte der Junge, der gerade noch durch den Zaun mit mir gesprochen hatte seinen Kopf heraus und sagte sichtlich genervt:
"Hör mal Kleiner, ich habe hier nicht den ganzen Tag Zeit, also entweder kommst du jetzt oder ich schubs dich vor 'ne Kamera und schau dabei zu, wie sie Hackfleisch aus dir machen."

Auch wenn die Worte durch seine tiefe donnernde Stimme ziemlich bedrohlich schienen, kam es mir eher wie eine leere Drohung vor und immerhin war es mir alle Mal lieber durch diese Tür zu gehen, als von diesen Redwood Typen geschnappt zu werden.

Augenblicklich hatte ich wieder Dereks Bild vor Augen und wurde neugierig, ob der Typ auch etwas über ihn wusste.

Er warf mir noch einen letzten auffordernen Blick zu, dann verschwand er wieder von der Tür, ließ sie aber für mich offen.

Da ich im Moment keine großartig andere Möglichkeit hatte betrat ich zögernd den Raum, der hinter der Tür lag und schloss sie hinter mir.

Es war ein kleiner Flur mit einer weißen Tür an der rechten und einer pinken an der linken Seite.
Die Tapete war mit pastelfarbenen Blümchen gemustert und der Duft nach Lavendelseife lag in der Luft.

 I won't let you down || SterekWo Geschichten leben. Entdecke jetzt