Kapitel 12

1.3K 79 5
                                    

P.o.v. Derek

Ich spürte wie sich eine Kugel mit voller Wucht in mein Bein rammte und ich taumelnd auf den Knien landete.

Die Schmerzen waren in der ersten Sekunde gar nicht zu spüren, nur die unglaubliche Wucht, die mich umgehauen hatte und mir für kurze Zeit die Luft geraubt hatte.

Doch innerhalb weniger Augenblicke konnte ich fühlen wie der Schmerz durch meine Glieder fuhr und ich musste mich anstrengen um nicht laut aufzuheulen.

So schnell ich konnte hiefte ich mich hinter die Wand, an der Stiles heruntergeglitten war und mich nun regungslos anstarrte.

Seine Augen waren weit aufgerissen und seine Lippen zitterten, als wollte er irgendwas sagen, doch als wäre die Fähigkeit, Wörter zu bilden ihm genommen worden.

Ich wusste nicht, woher der Schuss gekommen war, oder wie sie uns so lange und schnell verfolgen konnten.

Und der Schmerz, der nun durch meinen ganzen Körper gepumt wurde, ließ mich jede logische Schlussfolgerung vergessen.

Ich konnte nur hoffen, dass wir hier hinter der Wand für wenigstens einige Sekunden sicher waren.

"Stiles...", brachte ich mit zusammengebissenen Zähnen hervor, während ich krampfhaft versuchte aufzustehen.
"Hast du gesehen woher der Schuss kam?"

Der Junge erwachte augenblicklich aus seiner Starre und schaute verwirrt umher, so als ob er sich nicht daran erinnern könnte, was gerade passiert war.

Als er auch noch aufstehen wollte griff ich nach dem Stoff seines Pullovers und zog ihn zu mir.
"Stiles!"

Verwirrt blinzelte er und schaute mir verzweifelt in die Augen.
"N-n-nein", stotterte er und ich konnte sehen, dass er mit den Tränen zu kämpfen hatte.

Als sein Blick auf meine, mit Blutüberströmte Hose fiel wurde es für ihn unmöglich und ich konnte sehen, wie Tränen über seine Wangen ronnen.

Ich wollte erneut versuchen aufzustehen, doch ich wurde überraschender Weise von Stiles wieder zurück an die Wand gedrückt.

"Bist du verrückt?! Du verblutest!", zischte er wobei sich seine zitternde Stimme fast überschlug und er fing an einen Streifen des dünnen Ärmels seines Pullovers abzureißen.

"Stiles, ich werde heilen, der Schuss ist glatt durchegangen", versuchte ich ihn zu beruhigen, ließ aber zu, dass er das Stück Stoff eng um mein Bein band.

Gerade, als er den Knoten noch fester ziehen wollte hielt er inne und schien über das, was ich gesagt hatte nachzudenken.

"Ach... Stimmt ja", murmelte er und nahm verdutzt die Finger von dem Stofffetzen, der inzwischen auch schon in Blut getränkt war.
"Bist du dir sicher? Ich meine vielleicht haben die-"

"Ja, ich kann es fühlen", unterbrach ich ihn, da ich sehen konnte, dass er komplett neben sich stand.

Sein Blick war immer noch auf meine Wunde gerichtet und mit den Händen raufte er sich ununterbrochen die Haare.

"Hey"
Ich nahm seinen Kopf in meine Hände und drehte ihn vorsichtig zu mir, so dass er gezwungen war mir in die Augen zu gucken.

In seinen Augen spiegelte sich die pure Verzweiflung, auch wenn seine ansonsten hellbraunen Augen immer aufgeregt zu leuchten schienen, jetzt sah es nur noch aus wie ein trüber See, in dessen Oberfläche sich das Blau meiner Augen spiegelte.

"Es ist alles ok", sagte ich, während ich mich nicht von dem trüben Blick seiner Augen abwenden konnte.
"Ich bring dich hier raus, ok?"

Stiles nickte stumm und schluckte die restlichen Tränen herunter.
Er blitzelte um den trüben Schimmer in seinen Augen zu vertreiben und wandte seinen Blick von mir ab.

 I won't let you down || SterekWo Geschichten leben. Entdecke jetzt