Fairytale Of London

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(Harry/Draco)

„Frohe Weihnachten, Harry."

„Frohe Weihnachten, Hermine."

„Trink' nicht mehr so viel."

„Er kann schon alleine auf sich aufpassen."

„Danke, Kumpel." Harry grinste Ron dankbar an und klopfte ihm auf die Schulter. „Sieh zu, dass ihr weg kommt, bevor Robards euch doch noch zur Anwesenheit verdonnert."

„Versuch wenigstens, ein bisschen nett zu sein", redete Hermine ihm noch einmal ins Gewissen, doch Harry zuckte nur mit den Schultern.

„Ich bin hier. Mehr kann er wirklich nicht von mir verlangen."

„Eben", stimmte Ron ihm zu. „Er muss lernen, dass du nicht sein Schoßhündchen bist. Das nächste Mal soll er dir mit Schreibtischdienst drohen, bis ihm das Gesicht platzt."

„Ron!"

„Was denn?"

Anstatt einer Antwort seufzte Hermine nur ergeben und schüttelte stumm den Kopf. „Komm, lass uns gehen. Harry, wir sprechen spätestens bei Molly."

Ron verdrehte wortlos die Augen und klopfte Harry aufmunternd auf den Rücken. „Halt die Ohren steif, Kumpel."

Dann drehten er und Hermine sich um und waren innerhalb von Sekunden in der Menschenmenge verschwunden. Ratlos zog Harry die Unterlippe zwischen die Zähne und schob die Hände in die Hosentasche, während er sich langsam von rechts nach links drehte. Die gesamte Eingangshalle des Ministeriums war gefüllt von Hexen und Zauberern in wallenden und glänzenden Roben. Sie standen beisammen, nippten vornehm an ihren Kristallgläsern, während sie den neuesten Klatsch und Tratsch austauschten, und machten immer wieder Ausflüge zum Buffet, um sich dort den Bauch vollzuschlagen. Wie immer bei solchen Veranstaltungen fühlte Harry sich vollkommen fehl am Platz. Er hasste die förmliche Kleidung und den Smalltalk und die viel zu kleinen Häppchen. Nur der Alkohol, den hasste er nicht. Und so griff Harry immer wieder zu. Er trank Sekt und Glühwein und Feuerwhiskey.

„Nein, Miss Patel, die Registrierungspflicht für magische Geschöpfe ist keine gute Idee. Ich finde sie sogar ganz furchtbar. Sie ist-"

„Potter. Auf ein Wort."

„Nein, Robards", schüttelte Harry den Kopf und nahm einen großen Schluck aus seinem Glas. „Ich habe kein Wort für Sie. Ich bin hier, weil Sie es von mir verlangt haben. Das heißt aber nicht, dass ich gerne hier bin. Also sparen Sie sich Ihre Belehrungen." Dann kräuselte er die Nase und wandte sich abrupt ab. Nein, dafür hatte er wirklich keine Nerven. Nicht für Robards und nicht für diese lächerliche Weihnachsfeier. Und deswegen würde er trinken. So lange, bis ihm alles egal war. Es war ein Tag vor Weihnachten und irgendwann musste ja auch er einmal Urlaub haben.

„Oh, Mister Potter, es ist so schön, Sie hier anzutreffen."

„Das gleiche-" Harry hickste leise. „Das gleiche kann ich von Ihnen leider nicht behaupten." Gespielt bedauernd schüttelte Harry den Kopf und zuckte dann mit dem Kopf. „Kann man nichts machen. Um ehrlich zu sein-"

„Harry Potter. Es reicht. Sie gehen auf der Stelle nach Hause."

„Sie können sich wohl auch gar nicht entscheiden", schüttelte Harry den Kopf und befreite seinen Oberarm mit einem festen Ruck aus Robards' Griff. „Erst soll ich unbedingt kommen und jetzt wollen Sie schon, dass ich gehe. Was denn jetzt?"

„Ich wollte, dass Sie an diesem Abend die Abteilung für Magische Strafverfolgung repräsentieren. Sie sollten lächeln, mit den Leuten sprechen und ihnen ein gutes Gefühl geben, weil der Retter der Zaubererwelt auf sie aufpasst. Sie sollten nicht die Frau des Leiters der Tierwesenbehörde vor den Kopf stoßen oder einen der Unsäglichen beleidigen!"

12 Days Of ChristmasWo Geschichten leben. Entdecke jetzt