Kapitel 9.
Sandy hatte uns eine Tasche gepackt und möglichst viel Proviant hineingestopft. Javier trägt den leichteren Rucksack, der mit zwei Feuersteinen und einem Seil gefüllt ist. Tristan nimmt den größeren Rucksack der Wasser und Lebensmittel und sein Schwert enthält. Mein Schwert baumelt an meinem rechten Bein, da ich Linkshändler bin und es so am schnellsten ergreifen kann. Meinen Köcher samt Pfeile habe ich mit Gurten an meinen Rücken geschnallt, den Bogen halte ich in der Hand. Ich bin die einzige die einen Bogen dabeihat, Javier und Tristan lassen ihren zuhause, aber ich bin ja auch die beste Schützin. Wir sind startbereit. Sandy, die uns mit geröteten Augen die Haustür öffnet wirkt verzweifelt. Ich drücke sie fest an mich und sie flüstert mir ins Ohr, „Sei vorsichtig Souls, sei vorsichtig!“ Ich nicke und sie lässt mich los. Javier tritt vor und küsst Sandy. „Ich bin bald wieder zuhause San!“ Verspricht er und zuletzt umarmt Tristan sie. Dann gehen wir los, bevor wir im Wald verschwinden sehe ich noch einmal zu Sandy, sie winkt und weint. Ich lächle zu ihr und folge dann den anderen. Arme Sandy, sie muss sich doch total nutzlos und allein fühlen! Der Engel scheint auch mit den Tränen zu kämpfen. Sentimentale Menschen knurrt der Teufel. Aber andererseits hat sie ihre Pflegekidies heute zum letzten Mal gesehen… Fügt er gönnerhaft hinzu. Danke für die motivierende Rede! Denke ich sarkastisch. Immer doch! Flötet er gespielt freundlich. Ich kann mir ein Lachen nur schwer verkneifen und drehe mich um. Eine schwere Reise steht bevor. Ich hebe das Kinn und folge Tristan und Javier.
Wir wandern den ganzen Tag durch. Javier scheint genau zu wissen, wohin wir müssen und wir folgen ihm. Die komplette Zeit schweigen wir. Abends erreichen wir eine Höhle, während Javier Holz für ein Feuer zusammensucht, gehen ich und Tristan auf die Jagd. Wir schießen ein Reh und kochen es. So vergehen die nächsten 3 Tage. Am Mittag des vierten Tages erreichen wir einen Berg. Es geht steil hinauf und der Berg scheint nur aus scharfen schwarzem Stein zu bestehen. Er sieht schrecklich und abweisend aus. Niemals könnte jemand daran hinaufklettern, man würde sich an dem Gestein aufschlitzen. „Lass mich raten, da müssen wir hinauf?!“ Sage ich sarkastisch und Tristan lacht leise während Javier zustimmend nickt. „Und wie?“ Frage ich Javier und hebe eine Augenbraue. Er deutet auf eine kleine Treppe die sich unübersichtlich weit den Berg hinauf schlängelt. „Dort müsst ihr hinauf.“ Beantwortet er. „Sieht aber nicht sonderlich einladend aus!“ Merke ich an. „Ihr? Also verlässt du uns hier?!“ Wirft Tristan ein. Javier nickt. „Weiter kann ich leider nicht.“ Okay, ab jetzt müssen wir alleine weitermachen. „Dort oben liegt Elkionisus.“ Javier zeigt nach oben. Ich nicke. Dafür hat uns Sandy also den Proviant mitgegeben. Es sieht nämlich nicht danach aus, als würde dort oben etwas wachsen oder leben. Ich drehe mich zu Javier. „Danke, Javier für alles!“ Er lächelt „Ich wünsche euch Glück, das könnt ihr bestimmt gut gebrauchen.“ Da hat er vermutlich recht. Ich trete zu Tristan und der legt eine Hand um meine Schulter. Javier blickt uns an. „Meinen Respekt“ Sagt er und verbeugt sich. Ich bin überrascht, Javier bietet uns Respekt da! Dabei verdient er ihn genauso. Ich löse mich von Tristan und mache einen Knicks. Tristan neben mir verbeugt sich ebenfalls. Javier lächelt und nickt, dann dreht er sich um und verschwindet wieder im Wald. Ich erhebe mich und blicke zu Tristan. Er lächelt mich an und blickt dann fragend zu der Treppe. Ich atme einmal tief ein und wieder aus dann nicke ich. Wir setzten uns in Bewegung und gehen zum Fuß der Treppe. Die Stufen sind hoch, schmal und nur grob aus dem Stein gehauen. Ich gehe vor und Tristan folgt mir knapp. Es ist sehr anstrengend die vom letzten Regen noch glitschigen Stufen hinauf zu klettern. Nach zwei Stunden machen wir eine Pause und setzten uns völlig erschöpft auf eine Stufe. Ich streiche meine Haare aus dem Gesicht. Tristan keucht. „Mein Gott, hätte ich gewusst das der verdammte Berg so steil ist, hätte ich nie vorgeschlagen hier hoch zu steigen!“ Ich lache, „Wirklich?“ Tristan denkt nach „Vermutlich doch.“ Stellt er dann fest. Ich nicke gedankenverloren. „Hast du Angst?“ Fragt er plötzlich. „Nein, eigentlich nicht!“ Antworte ich nachdenklich. Er lächelt schwach. „Gibt es eigentlich irgendetwas wovor du Angst hast?“ Er hebt eine Augenbraue. „Mir wurden eigentlich alle Ängste ausgetrieben. Ich habe keine Angst vor Schmerzen, dafür wurden mir zu viele zugefügt. Ich fürchte auch den Tod nicht, schließlich war ich bereits 3 davor zu sterben und habe mich deshalb bereits mit dem Gedanken abgefunden. Außerdem habe ich festgestellt, dass, Angst dich nicht weiterbringt.“ Tristan wirkt überrascht. „Aber Angst ist doch menschlich!“ Ich muss lachen. Genau dasselbe hatte der Engel vor fast 3 Jahren gesagt, über weinen. Warum fragt der Idiot nach deinen Ängsten, wirft der Teufel böse ein. Ich habe es aufgegeben ihn dazu zu bringen, dass, er nichtmehr Idiot zu Tristan sagte. Na gut fragen konnte ich schon. „Warum fragst du?“ „Ich weiß nicht genau, ich habe mich gefragt ob du gefühltaub bist.“ Geschockt starre ich ihn an. Gefühlstaub? Fragt der Engl genauso überrascht. „Ja was? Du zeigst so gut wie nie irgendwelche Gefühle, das ist schon komisch.“ Ich springe auf. „Du sagst also ich bin ein herzloses Monster?!“ Schreie ich. Ich bin so wütend. Wie kann er so etwas sagen. Das meinte er bestimmt nicht so! Versucht mich der Engel zu beruhigen. Das ist nur ein Missverständnis! Und ich beruhige mich etwas und will mich entschuldigend, doch da nickt er. „Ja, das bist du.“ Sagt er seelenruhig. Ich starre nur. „Aber es kann nicht jeder perfekt sein.“ Sagt er grinsend. Ich will ihm das verdammte grinsen aus dem Gesicht prügeln, beherrsche mich aber. Der Engel keucht. Ich atme schwer in dem Versuch mich unter Kontrolle zu bringen. Tristan grinst noch immer. Genug! „Damit hätte sich meine Hypothese zu vertrauen und Liebe bestätig!“ Flüstere ich kalt und schlage ihm ins Gesicht. Er schreit auf und fasst sich an die Nase, aus der Blut sprudelt. Ich lache böse. „Ich hoffe für dich das das unser letztes Treffen, denn nächstes Mal werde ich dich umbringen!“ Flüstere ich und drehe mich auf dem Absatz um. Dann laufe ich die Treppe hinauf. Wut und Schmerz aktivieren meine letzten Kraftreserven. Ich spüre Tristans blick in meinem Rücken. Bestimmt drei Stunde renne ich einfach nur bergauf dabei setze ich alle meine Wut in jeden Schritt. Die Rucksäcke, der Proviant und die Decken befinden sich nun bei Tristan. Ich habe nur meine Waffen. Irgendwann setze ich mich keuchend auf eine Stufe und denke nach. Plötzlich stürmen alle verdrängten Gefühle auf mich ein. Wut, Endsetzten und Schmerz. Es ist ein heftiger Stich im Herz. Ich krümme mich und wünschte ich könnte weinen. Früher wäre es mir egal gewesen. Ich kann mit Beleidigungen umgehen, aber so etwas von Tristan zu hören tut weh. So weh. Weil du ihm vertraust. Ich habe doch gesagt es ist ein Fehler, doch du wolltest es versuchen. Da hast du dein Ergebnis. Es ist das passiert was irgendwann immer passiert, wenn man jemanden vertraut. Er verrät einen! Ich schluchzte, er hat recht, er hatte immer recht gehabt! Er hatte mir von Anfang an gesagt ich solle niemanden mein Herz anvertrauen, den der würde es brechen, doch ich hatte es nicht lassen können. Ich war so dumm! Der Engel senkt traurig den Kopf. Sogar er sieht das es ein Fehler war. Warum hatte ich nicht auf den Teufel gehört, schließlich hatte ich doch bereits vorher gewusst das Vertrauen nicht gut endete. Aber ich hatte es trotzdem getan. Schon wieder! Mein Herz wollte zu Tristan und sich entschuldigen. Tss… Mein Herz hatte dafür gesorgt das Tristan mich so verletzen konnte. Ich würde nie wieder darauf hören. Immer wenn ich liebte, Mitleid empfand oder freundlich war wurde ich bestraft. Damit ich endlich damit aufhöre! Ich hebe langsam den Kopf mein Blick ist eiskalt, die goldenen Sprenkel in meinen Augen blitzten. Mein Atem geht schwer. Ich erhebe mich langsam und ziehe mein Schwert. Dann richte ich es zum Himmel. „Ich schwöre bei Gott und meiner Seele, dass, ich es durchziehen werde. Ich werde die Menschen auf der Insel retten oder bei dem Versuch sterben!“ Dann hebe ich das Kinn, drehe mich um und stürme die Treppe weiter hinauf.
1381 Wörter
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Do you believe in destiny
AdventureSouls ist 15 und totale Ausenseiterin, sie kommt mit den Techniken nicht klar...Sie geht nämlich auf eine besondere Schule. Ihre Schule liegt auf einer Insel und diese Insel befindet sich nicht im Meer sondern schwebt. In der Schule bringt man den K...