Kapitel 11

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Kapitel 11.

Alisan nickt und tritt zu seinem Tron. Dort fläzt er sich hin. Die Füße über die Lene, den Blick ununterbrochen auf mich gerichtet. Ich verschränke die Arme und halte den Blickkontakt. Irgendwann wendet er sich lachend ab, „Du bist gut, Souls!“ Ich lächle kalt, „Danke.“ Der König stützt das Kinn auf eine Hand und mustert mich interessiert. Ich trete zu einem kleinen Tisch und lehne mich dagegen. Mir ist bewusst, dass, ich Alisan nicht zum besseren Regieren bewegen kann. Ich muss einen anderen Weg finden. Er will spielen, dann mache ich mit! Sarkastisch, cool und selbstbewusst, kann er haben!

Ich mustere meine Fingernägel und stöhne, „Ich bin überrascht das dein Palast so groß ist.“ Seine Augen blitzen kurz überrascht auf, dann verschränkt er die Hände. „Die meisten Leute unterschätzen mich…“ „Nichts für ungut, aber so überraschend ist das nicht…“ Er grinst amüsiert, „Meinst du meine Erscheinung?“ Ich nicke gespielt zögernd, „Naja, du wirkt nicht sowie ein mächtiger König…“ Alisan verschränkt seine Hände, „Also“ Er wird unterbrochen, weil eine Wache hineinkommt. „Majestät? Es gibt Probleme auf Uliun! Oh verzeiht mir, ich störe.“

Der König hebt eine Hand und der Mann verstummt. „Sehr unpassend, Legon, aber ich werde mich darum kümmern, und jetzt verschwind!“ Legon flieht hastig durch die Tür, und Alisan wendet sich zu mir. „Entschuldige bitte, Souls, aber ich habe gerade wichtiges zu tun. Wir unterhalten uns heute Abend auf dem Fest. Don, bring sie auf ein Zimmer und bring ihr alles was sie braucht. Deine Begleiter dürfen gehen.“ Damit steht er auf und geht. Rafal atmet erleichtert auf und läuft aus dem Raum. Doch Dave kommt noch kurz zu mir. „Souls, bist du wahnsinnig?!“ Flüstert er aufgebracht. „So mit dem König zu reden! Hau ab, solange du noch kannst!“ Sagt er eindringlich, doch ich schüttle den Kopf, „Ich habe geschworen, ich ziehe das durch!“ Dave zuckt resigniert die Schultern und macht Anstalten Rafal zu folgen, doch dann dreht er sich doch noch einmal zu mir, „Trink hier niemals Wein!“ Flüstert er dann noch zu mir, dann verschwindet er. Okay, keinen Wein. Ich schicke ihm einen stummen Dank.

Als Dave die Halle verlässt tritt eine Frau aus der Menge. Sie hat schulterlange blonde Haare, ein hübsches Gesicht und ist etwa Mitte 30. Das muss Don sein. Sie tritt vor mich, „Don, ich bin beauftragt Sie zu ihrem Zimmer zu geleiten und ihnen ihre Wünsche zu erfüllen. Aber leider darfst du keine Waffen bei dir tragen“ Sie streckt die Hand aus und nach kurzem Zögern übergebe ich ihr meinen Bogen und das Schwert. Dankbar lächelt Don. Ich sehe eine Falte an ihrer Hose und weiß das sie darunter ein Messer versteckt. Also passt sie auch auf, dass, ich nicht abhaue. Ich nicke und sie bringt mich aus der Halle. Es geht durch unendliche Mengen von Fluren. Mein Gott, flüstert der Engel überwältig. Voll Hässlich! Merkt der Teufel angeekelt an. Alles ist mit goldenen Mustern und anderem Schnickschnacks verschönert. Es gibt viele Bilder von gekrönten Menschen, die alle hochnäsig dreinblicken. Außerdem sind die meisten fett.

An den denn Wänden stehen kleine Tische mit Vasen und Blumen. Es gibt Öfen die wohlig warm brennen. Don geht immer weiter rechts, links, wieder rechts, ach ich geb´s auf…

Manchmal begegnen wir Wachen oder vereinzelten Gästen. Die Wachen tragen alle blau goldene Uniformen. Ab und zu hastet ein Dienstmädchen in schwarzen weißen Klamotten vorbei. Die Haare straff nach hinten gebunden und immer mit Reinigungsgegenständen. Die Gäste tragen alle übertrieben bunte Kleidung und starren einen überheblich an. Irgendwann erreichen wir eine golden weiße Tür mit wunderschönen Schnitzereien. Wären meine Augen nicht so schaff, wären mir die vielen Schlüssellöcher nicht gesehen. Man will dich einsperren! Ja, vermutlich komme ich hier nicht so leicht raus, wenn ich erst einmal drinnen bin, aber ich muss. Don stößt die Tür auf und nach kurzem Zögern folge ich ihr. Das Zimmer ist einfach atemberaubend, es gibt ein großes leider Pinkes Bett. Schränke Kommoden, einen Schminktisch und eine große True. Die Wände sind pink bemalt und die Möbel zum Großteil weiß. Aber es gibt nur kleine hohe Fenster. Ein Kronleuchter aus Glas hängt von der Decke. Eine weiße Tür führt, wie Don erzählt, in das Badezimmer. Don erklärt mir was es mit dem Fest auf sich hat. Es ist der 19 Geburtstag von >eure Majestät< und ich kann mich angeblich unendlich geehrt fühlen eingeladen zu sein.

Aha… Nachdem sie geendet hat, beginnt sie in der True herum zu wühlen. Dann hält sie ein violettes Rüschen Kleid in der Hand. Das ist ja- zum Kotzen, genau! Würgt der Teufel. Da hat Recht, ich schüttle mich und schiebe Don, die protestiert, aus dem Zimmer. Ich suche mein Kleid selber aus! Dann knie ich vor der True nieder. Oh mein Gott! Ein knallbuntes überladenes Kleid nach dem anderen. In meiner Kommode befinden sich Strumpfhosen, Schmuck, Handschuhe, Fächer und andere Accessoires. Ich stöhne entnervt. Niemals würde ich so etwas tragen! Doch plötzlich kommt mir eine Idee, ich grinse. Dann klopfe ich an die Tür, vor der noch immer Don steht, und bitte sie um Nadel, Schere und Faden. Verwirrt befolgt Don meine Anweisung. Ich beginne mit der Arbeit.

Drei Stunden und einige schmerzende Finger später sichere ich den letzten Faden. Dann mustere ich mein Werk zufrieden, Ha Sandy ist eine super Lehrerin. Ich streife mein schwarzes klammes Kleid ab und schlüpfe in meine neuen Klamotten, anschließend trete ich vor den Spiegel. Mein Anblick bringt mich zum Grinsen. Ich habe gekürzt und umgenäht, das Ergebnis ist atemberauben. Ein rotes knielanges ledriges Kleid in Kombination mit einer dunklen Strumpfhose und schwarzen Stiefeln. Über dem Kleid trage ich eine schwarze Jacke, die zwar aussieht wie Leder aber keins ist, schließlich gibt es hier keine Tiere. mit dekorativen goldenen Stacheln. Dazu weinrote Handschuhe, die nur die jeweils die Hälfte des Fingers verdecken. Einige schwarze, silberne und goldene Armbändchen und Ringe klimpern an meinen Händen.

Ich gehe zu, dem vor Schachtel und Tiegeln überquellenden Schminktisch. Dort finde ich eine Flüssigkeit die die Nägel färbt. Na dann! Ich trage die schwarze Flüssigkeit auf, danach betrachte ich mein Kunstwerk. Nicht über! Gibt sogar der Teufel zu. Ich studiere die Aufschriften der Tiegel. Gesichtspuder- Glitter- Rusch- Lipgloss- Lidschatten- Eyeliner- Liedstrich und alles in den kreativsten Farben. Was ist das alles? Bei Lipgloss- Lidschatten- Gesichtspuder und Glitter, kann ich mir ja denken wofür es benutzt wird aber Eyeliner- Rusch und Liedstrich, keine Ahnung. Ich nehme den Eyeliner heraus und drehe den langen, dünnen Zylinder um. Als ich ein Bild zur Verwendung sehe, stelle ich ihn zurück. Dafür brauchte man auf jeden Fall Übung! Ich sehe mir die Anwendung der anderen Tiegel an. Verzweifelt stütze ich die Hände auf den Tisch und lasse den Kopf hängen. Was zu Hölle… Ich hätte niemals gedacht das es so etwas gibt. Wofür, dass, alles? Damit versuchen sich die reichen und fetten schön zu machen. Erläutert der Teufel. Nein, ich lasse die Schminke lieber weg, ist sicherer. Wer weiß ob das Zeug giftig ist?

Ich tigere durch den Raum und denke nach. Immer aggressiver und schneller werden meine Schritte. Ohne es zu wollen überlege ich was Tristan meinte. Gefühlsloses Monster? Ich suche nach einem Grund. Warum, hat er das gesagt. Dachte er ich würde es nicht so ernst nehmen? Glaubte er ernsthaft ich würde zustimmend nicken und alles so hinnehmen? Immer wütender überlege ich. Ich finde keinen mildernden Umstand und das macht mich fuchsteufelswild. Es muss doch einen Grund geben! Es muss einfach! Ich bin verwirrt, verzweifelt und traurig. Schlaf lehne ich mich gegen eine Wand.

Ich befinde mich in einem verschlossenen Raum voller bunter Kleider und Schminke, werde vermutlich heute Abend sterben, eine der einzigen Freundschaften, welche ich als unbesiegbar gehalten hatte, ist zerbrochen und ich muss in einer Stunde zurück zu Alisan. Entkräftet sinke ich die Wand hinunter und schlage die Hände vors Gesicht. Der Engel redet beschwichtigend auf mich ein, doch ich höre nicht richtig zu. Plötzlich quietscht der Engel auf Souls du weinst ja! Überrascht fahre ich mir mit der Hand über die Wangen. Ich spüre Wasser und stecke den Finger in den Mund. Salziges Wasser. Zum ersten Mal seit 15 Jahren liege ich weinend am Boden, anstatt mich um das Problem zu lösen. Das bin nicht ich, ich würde mich niemals heulend auf dem Fußboden zusammenkauern. Ich hebe den Blick und ein grinsen breitet sich auf meinem Gesicht aus. Du willst mich auf deiner Party haben, immer doch aber nicht so wie du denkst. Ich werde sie alle aus den goldenen Schühchen holen. Souls, sagt der Engel zweifelnd doch ich lache nur. Los geht´s!

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Do you believe in destinyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt