кαριтєℓ 4

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Etwas nasses tropfte auf meinen Kopf. Ich blickte zum Himmel und stellte fest, dass es anfing zu regnen.
Wow, wie gut, dass ich einen Regenschirm dabei hatte!
Schön wär's.
Ich zog meine zu große Kapuze an und beschleunigte mein Tempo.
,,Morgen, Mila!", ich schaute mich um und entdeckte die Clique und Camila, die mir fröhlich winkte. Mit einem leichten Zögern ging ich zu ihnen rüber. ,,Morgen", sagte ich schüchtern und mal wieder hörte sich meine Stimme viel höher an, als sie eigentlich ist.
,,Gutes Timing", sagte Liam. Ich guckte ihn zuerst fragend an, doch dann deutete er mit seinem Kopf auf das Fenster hinter mir und ich drehte mich um. Es schüttete wie aus Eimern! Ich gab ihm ein schiefes Lächeln als Antwort und zog meine nasse Jacke aus.
Es herrschte plötzlich eine unangenehme Stille.
Endlich meldete sich Camila zu Wort.
,,Hey,Mila, willst du vielleicht heute bei uns vorbei kommen?" Sie klang etwas verunsichert. Ich schaute sie an, während ich überlegte, wo ich meine Jacke hintun könnte.
,,Wir veranstalten heute eine Party.", ergänzte Elijah.
,,Einfach so?", fragte ich, obwohl mich das ehrlich gesagt nicht wirklich interessierte. Somit hatte ich nur mehr Zeit zum nachdenken.
,,Naja... Die Prüfungen sind vorbei und schon bald fahren wir ja auf diese Klassenfahrt nach Italien...", stotterte Liam und kratzte sich hinters Kopf.
Ich tat so, als würde ich überlegen, obwohl ich die Antwort schon kannte. Aber ich war mir nicht sicher. Deshalb wartete ich auf den Gong, damit ich die Frage später beantworten konnte.
Ich schaute auf die Uhr. Es sollte gleich klingeln. Theoretisch in 1,2,...
Ding, Dong, Dong...
Perfekt.
,,Ich schreib euch später.", sagte ich kurz und machte mich auf den Weg zum Physikraum.

,,...zwischen Atomen oder Molekülen, deren Wechselwirkungsenergie für kugelförmige Teilchen mit etwa der sechsten Potenz des Abstandes abfällt. Damit lassen..."
,,Checkst du das?" Ich erwachte aus meiner Starre und guckte William an, der mich mit seinen hellblauen Augen anschaute. Ich brauchte einen Moment, um zu realisieren, wo ich gerade war.
,,Ja.", antwortete ich trocken.
Er sah überrascht aus. Ich auch. Habe ich das gerade wirklich gesagt? Ich wollte zwar, dass er mich in Ruhe lässt, aber...
,,Cool. Dann kannst du's mir gleich erklären.", lächelte er. Ich lächelte auch. Was sollte ich sonst sagen?
Zum Glück merkte ich nach ein paar Minuten, dass es um die Van der Waals Kräfte ging und war sehr froh darüber, dass ich dieses Thema schon in meiner alten Schule durchgenommen habe. Wow, sie sind echt langsam hier...

Wir setzten uns nach der Schule in der Bibliothek, da es der einzige Ort war, wo wir uns wirklich konzentrieren konnten.
Ich war sehr stolz auf mich, als ich ihm alles ohne Probleme erklären konnte. Wer hätte es je gedacht, dass ich so gut in Chemie war! Auch er sah zufrieden aus.
,,Verstanden?",fragte ich nochmal nach, um auf Nummer sicher zu gehen. ,,Jap. Ich glaube schon." Schon wieder diese Lächeln... Mann, wieso sind hier alle immer so gut gelaunt?
,,Gut", murmelte ich und begann meine Sachen einzupacken. Ich spürte, wie William mich von der Seite beobachtete und mir wurde plötzlich ganz warm.
Nach einer Weile fragte er dann: ,,Wieso bist du eigentlich umgezogen?"
Er lehnte sich nach hinten und nahm einen Stift zwischen die Finger,mit dem er anfing zu spielen. Ich schaute ihm nervös zu und überlegte, wie ich darauf antworten sollte.
Eigentlich ging es ihn nichts an, aber ich wollte nicht unhöflich sein. Ich hab die Frage schon mal beantwortet, Camila hat mich das Gleiche gefragt. Sollte ich das Gleiche sagen?
,,Wegen meiner Familie.", sagte ich kurz und knapp und machte meinen Rucksack zu. Er nickte nur.
,,Haben sich deine Eltern getrennt?"
Seine Frage überraschte mich und ich sah ihn an. Sein Blick war fest und weich zugleich. Seine Augen wirkten kalt, aber sein Blick war warm.
,,J-ja.", stotterte ich leise. Plötzlich änderte sich sein Gesichtsausdruck und er schaute mich mitleidig an. Ich hasste Mitleid. Er legte seinen Stift weg und beugte sich zu mir rüber.
,,Meine auch.", gab er zu.
Ich öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch ich wusste nicht was und schloss ihn wieder.
Auf seinem Gesicht bildete sich ein schiefes Lächeln und er grinste.
Ich spürte, wie ich leicht rot wurde und versteckte mein Gesicht in meinen braunen, dicken Haaren.
,, Es fühlt sich ziemlich seltsam an, ein Scheidungskind zu sein, nicht wahr?" Er schaute mich wieder an, doch schien so, als würde ihn meine Antwort nicht wirklich interessieren und fuhr einfach fort. ,,Das Gefühl hatte ich auch. Aber du gewöhnst dich daran, glaub's mir." Er lächelte mich noch ermutigend an und stand auf. Ich tat das Gleiche.
,,Also, kommst du heute?", fragte er und zog seine Jacke an.
Ich dachte kurz nach.
,,Ich glaube ja."

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Sorry, dass dieses Kapitel etwas kürzer ist. 😅
Ich hoffe es gefällt euch trotzdem❣
~eure Vani♡

Lass Mich (Nicht) Los!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt