кαριтєℓ 7

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Wir drängten uns durch die Menge und gingen aufs Balkon. Dort lehnte ich mich gegen die Brüstung und er stellte sich neben mich.
Dann fing ich theatralisch an die Luft laut ein und aus zuatmen.
Eine Weile schwiegen wir, als Casper sich plötzlich zu Wort meldete.
,,Schönes Wetter heute,nh?"
Ich guckte ihn mit meinem Nicht-Dein-Ernst-Blick an, doch er beachtete mich nicht und schaute weiter gerade aus. Ich versuchte, seine Aussage zu verstehen und blickte zum Himmel hoch.
Nach genauerem Hinsehen waren zahlreiche kleine Sterne zu sehen. Manche waren kleiner, manche größer. Dann schloss ich meine Augen und atmete die Luft ein. Es war angenehm warm und die Luft frisch. In der Ferne waren Autos zu hören, doch es störte mich nicht. Es war das Geräusch des Lebens.
,,Tatsächlich.", stellte ich nach längerer Zeit fest und er schaute mich nur kurz fragend an, dann drehte er sich wieder um.
Lol, meine Antwort kam wohl bisschen zu spät.
Wieder diese Stille...
...
,,Hast du eigentlich Geschwister?"
Wieso muss er immer so komische Fragen stellen?
,,Nein.", antwortete ich direkt.  Er schaute mich weiter an.  ,,Und du?", fragte ich dann.
,,Auch nicht.", sagte er und schaute wieder gerade aus.
Hä?
,,Aber ich wollte immer welche haben." Er drehte sich zu mir um, als ob er auf meine Reaktion gespannt wäre. ,,Aber dann ist mein Vater gestorben und meine Mutter ist mit mir allein geblieben und hat sich bisher nicht nochmal verliebt." 
Ich guckte ihn sprachlos an und brachte nur ein leises ,,Tut mir leid" über die Lippen. Die Tatsache, dass sein Vater tot war, schien ihm nichts auszumachen.
,,Ich hab meinen Vater nie kennengelernt, falls du dich gerade wunderst."
Kann er meine Gedanken lesen?
Ich wusste nicht, was ich sagen sollte, da ich nicht solche Probleme hatte. Ich hatte noch beide Eltern, die mich sehr liebten, und die ich auch sehr liebte. Schade nur, dass sie sich nicht mehr liebten.
,,Okey,dann... was ist deine Lieblingsfarbe?"
Ich verdrehte die Augen, ein Lächeln könnte ich mir trotzdem nicht verkneifen.
,,Weiß ich nicht, ich hab keine Lieblingsfarbe.", antwortete ich gelangweilt, woraufhin wieder diese dumme Stille eintrat.
...
,,Soll ich dir ein Taxi bestellen?"
,,Was?", fragte ich überrascht und drehte meinen Kopf in seine Richtung.
,,Na, ein Taxi. Ein gelbes Auto mit einem Taxi-Schild oben drauf, das Leute -"
,,- Ich weiß, was ein Taxi ist.", entgegnete ich gelangweilt und er grinste mich leicht an.
,,Mila, ich weiß doch, dass du nach Hause willst. Ich bin nicht dumm."
Ich spürte, wie ich langsam rot wurde und war sehr dankbar dafür, dass es bereits dunkel war.
,,Äh...nein", stotterte ich und räusperte mich leise. ,,Es ist nicht... wegen dir.", erklärte ich und er schaute mir dabei tief in die Augen.
,,Es ist nur...", ich kratzte mich am Hinterkopf und überlegte, wie ich es am besten formulieren würde. ,,Ich mag solche Partys nicht, weißt du?
Es macht mir einfach kein Spaß zu tanzen und in einer großen Menge von Leuten fühle ich mich sehr unwohl, verstehst du? Lieber würde ich zu Hause bleiben, Netflix schauen und... Pizza essen" Er grinste und ich spürte eine riesige Erleichterung.
Doch so schnell wie es erschien, verschwand auch wieder sein Lächeln und er schaute mich mit großen Augen ernst an.
,,Aber ich will nicht, dass du gehst."
Ich wusste nicht, was ich darauf antworten sollte. Doch das musste ich auch nicht.
Er nahm plötzlich mein Gesicht in seine Hände und ehe ich überlegen konnte, lagen schon seine Lippen auf meinen.
Ich stand nur da und wusste nicht, was ich tun sollte. Er schloss seine Hände um meine Taille und zog mich näher an ihn heran, doch ich erwiderte seinen Kuss nicht.
Ich versuchte mich loszureißen, doch es klappte nicht. Es war gar nicht so einfach.
,,Casper...",murmelte ich.
Er hörte auf mich zu küssen und verbarg sein Gesicht in meinen Haaren.
,,Lass mich los.", sagte ich fest.
Er ließ mich tatsächlich los und schaute schüchtern zum Boden.
...
,,Ich heiße Jasper."
Ich guckte ihn einen Moment verwirrend an und im nächsten fühlte ich mich so, als würde mich der Schlag treffen.
Ich bin dumm. Ich hasse mich. Ich hasse mich so sehr...
Dann hob er den Blick wieder und guckte mich entschuldigend an.
,,Mila, es tut mir leid. Ich weiß echt nicht, was mit mir..."
Doch die letzten Worte hörte ich nicht mehr. Ich lief schnell weg und die Tür fiel laut hinter mir ins Schloss.

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Falls ihr es noch nicht verstanden habt - Wegen der lauten Musik hat Mila seinen Namen nicht richtig verstanden. Zwar hat sie ihn in Gedanken Casper genannt, aber sie hat seinen Namen nie laut ausgesprochen. In Wirklichkeit hieß er die ganze Zeit Jasper.😂

P.S.: Ich habe heute auch Kapitel 6 etwas bearbeitet, also könnt ihr auch da nochmal vorbei schauen😊

~ eure Vani♡

Lass Mich (Nicht) Los!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt