Lass Mich (Nicht) Los!

кαριтєℓ 13.1

Am nächsten Tag saß ich mit der Clique hinter der Cafeteria auf den Bänken.
Sie redeten und lachten, doch ich könnte nicht mitmachen. Ich wollte nicht. Die ganze Zeit überlegte ich, wie ich Jasper am besten anschreiben könnte. Es ging einfach nicht aus dem Kopf raus,so sehr ich es auch wollte. Ich meine, es reichte doch nur ein Hey, warum fiel es mir denn so schwer?
,,Was los?",fragte Camila und setzte sich neben mich. ,,Ach ne, alles gut.",log ich lächelnd und rutschte zur Seite, um ihr bisschen Platz zu machen.
,,Die ganze Zeit nur am Handy...Schreibst du mit jemandem?Ist das ein Junge?" Warum musste sie immer so direkt sein? Ich errötete, obwohl ich selber nicht genau wusste, warum. War es mir peinlich,dass ich mir so viele Gedanken wegen einem Jungen machte?
,,Ne, das ist nur eine Freundin aus meiner alten Schule..." Immer mehr Lügen... Wenn es so weiter geht, fliege ich auf...
,,Oh,cool.",antwortete Camila kurz und ohne jegliche Reaktion zu zeigen. ,,Du musst sie mal einladen, damit wir uns auch kennenlernen. Ich bin mir sicher, dass sie mega nett sind. Schließlich sind die ja mit dir befreundet..." Ich lächelte schüchtern und dachte nach, wie ich es beantworten sollte. ,,Ja, wenn es sich mit der Schule wieder beruhigt,frag ich sie." Schon wieder eine Lüge...
,,Hör mal hast du vielleicht die Englischhausaufgaben?"
Ach schon wieder... manchmal frage ich mich, ob sie nicht nur wegen der Schule und den Hausaufgaben mit mir befreundet sind... Aber es ist falsch von mir, sowas zu denken...Vielleicht mögen sie mich ja wirklich und es ist ganz normal hier?
Ding Dong...
Ich sah, wie alle Schüler aufstanden und sich Richtung Schule begaben. Auch meine Clique räumte ihre Sachen auf.
,,Äh ja, warte, ich such mal in meiner Tasche...",murmelte ich nervös und versuchte gleichzeitig darauf zu achten, nicht hinzufallen oder zertrampelt zu werden. Ich spürte Ellenbogen an meinem Rücken und jemand trat auf meinem Schuh. Ich fühlte mich sehr schlecht in so einer großen Menge und ging etwas an die Seite, Camila zog ich an seiner Hand mit mir.
,,Sorry, aber ich könnte nichts mehr in meiner Tasche erkennen."
,,Ja, die verhalten sich wie Grundschüler. Als ob man nicht ein bisschen warten könnte.",beschwerte sich meine Freundin und guckte die Menge wütend an. Ich führte meine Suche fort.
,,Ich glaube, ich hab's in meinem Schließfach liegen lassen...",sagte ich entschuldigend und guckte Camila an. Aus ihrem Blick könnte ich jedoch nichts ablesen.
,,Wenn du willst kannst du mitkommen, es ist im ersten Stock...",schlug ich vor und sie nickte.
Die Menge vor dem Eingang wurde allmählich kleiner. Es standen nur noch ein paar Schüler, die miteinander redeten oder ihr Frühstück zu Ende aßen.
Ich machte die Tür auf, um reinzugehen,als ich plötzlich nicht weiter gehen konnte. Meine Tasche rutschte auf meinem Ärmel und ich wusste, dass sie an dem Zugriff hängen geblieben sein musste. Ich drehte mich panisch um, da ich merkte, dass die Leute wegen mir nicht reingehen konnten, als jemand an meinem Träger  griff und es von der Türklinke löste. Ich schaute hoch um mich zu bedanken, als ich erstarrte.
Er schien genauso überrascht zu sein. Seine Augen waren groß und glotzten mich fragend an.
,,Hey.",sagte er nach einer Weile, um die Anspannung zwischen uns zu lösen.
Er schien sich wieder gefangen zu haben und ging rein, da die Schüler hinter uns anfingen sich zu beschweren.
,,Hey",antwortete ich unsicher, immer noch geschockt.
,,Ich wusste gar nicht, dass du auch auf dieser Schule bist...",fügte ich hinzu, da mir nichts anderes einfiel. ,,Mir geht's genauso...",antwortete er und schaute hinter sich. Seine Freunden warteten auf ihn. Aus deren Mimik zu lesen, redeten sie über uns.
,,Ja, ich bin erst seit einer Woche hier...",erklärte ich und Taehyung  kratzte sich am Hinterkopf.
,,Das erklärt alles... Ich war nämlich eine Zeitlang nicht da." Ich hätte gerne gefragt warum, aber ich wollte nicht zu aufdringlich sein.
Plötzlich kam Camila zu uns rüber und schaute uns überrascht an. ,,Ihr kennt euch?",fragte sie und musterte uns.