кαριтєℓ 10

25 2 0
                                    

(...)
Auf jeden Fall passierte dann folgendes:
Es kamen insgesamt drei weitere Personen herein und da ich versuchte, rauszugehen und dabei das Gebäck nicht ganz zu zerstören, hielt ich mich in der Nähe der Wand auf. Doch auch das gab mir keinen Schutz.
Eine sehr große, aber schlanke Frau blieb an meinem Kuchenbehälter hängen und schubste es ausversehen gegen die Wand. Dies prallte natürlich voll dagegen, dann noch gegen mich und fiel schließlich zum Boden.
Ich lief rot an und verbarg mich zwischen den Beinen der großen Menge und wartete nur noch darauf, bis sie alle endlich weg waren.
Die Dame entschuldigte sich mehrmals und versuchte mir zu helfen, doch ich nahm ihre Hilfe nicht an.
Ja, warum eigentlich? Vielleicht aus Höflichkeit und weil ich ihr keine Probleme bereiten wollte? Ich weiß es nicht genau.
Zum Glück stiegen sie zwei Stockwerke höher aus und ich blieb alleine mit meinem fast  zertrampelten Kuchen. Essen könnte man ihn auf jeden Fall nicht mehr.
Wartet, da war ja noch was. Ach ja, stimmt. Der Junge...
Er kam zu mir rüber und half mir beim Aufräumen.
,,Irgendwie hast du's nicht so mit dem Aufzug", lachte er und ich wusste nicht, ob ich das als eine Beleidigung oder eher als eine Aufmunterung sehen sollte.
,,Danke schön", sagte ich schüchtern und wollte, dass er, und einfach alle, mich in Ruhe lassen.
,,Nach alldem, was passiert ist, kann ich nicht mehr darauf zählen, dass du heil und munter ankommst.", grinste er und ich wurde noch mehr rot (wenn das überhaupt noch möglich war).
Dann nahm er mir den "Kuchen" ab und zusammen gingen wir raus.

Es herrschte eine unangenehme Stille.
,,Du musst das hier echt nicht tragen", sagte ich noch einmal, woraufhin er den Kopf schütellte. ,,Das macht doch nix", lächelte er.
Wir gingen Seite an Seite und ich versuchte, nicht in jedes Zimmer, an dem ich vorbeiging, reinzuschauen. Ich hasste es nämlich zuzusehen, wie andere Menschen leideten.
,,Hier rechts", sagte ich noch schnell, als er an dem Zimmer vorbei ging. Peinlich berührt lachte er sich selbst aus.
Als wir rein gingen, stellte ich schnell die Kekse ab, um ihn schnell den Kuchen, bzw. die Reste des Kuchens abzunehmen.
Ich blickte zu ihm hoch und sah, wie sein Lächeln langsam verschwand. Er schaute sich unsicher um und in seinem Blick war Mitleid zu erkennen.
,,Guten Tag.", begrüßte er höfflich meine Oma, doch niemand antwortete ihn. Ich musste kichern. ,,Sie schläft noch", erklärte ich und er senkte lächelnd den Blick.
Dann schaute er wieder zu mir hoch und diesmal war ich es, die sich peinlich umschaute. Oh, da liegt ein Handtuch!Was für eine schöne Farbe...Oh, und an der Decke ist eine kleine Mücke...
,,Danke nochmal", sagte ich schüchtern.  ,,Ach, gern geschehen", antwortete er und ging in Richtung Tür. Dann wendete er sich nochmal an mich und guckte mich intensiv an. ,,Man sieht sich."  Dann verließ er den Raum.
Wer war er?

Lass Mich (Nicht) Los!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt