Kapitel 3

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Vorweg, ich möchte anmerken, das die Geschichte bisher aus Silas Sicht geschrieben wurde.

III.

Mir wurde schlagartig klar, welch unfassbares Glück wir hatten. Die Männer, die schweren Türen. Meine Mutter sah nicht mehr demonstrativ weg, sondern versuche viel mehr, Athela vor einem lebenslangen Trauma zu bewahren. Ich war davor nicht mehr zu schützen. Ich sank auf den schlammigen Boden, ja es gewitterte immer noch. Meine durchgeweicht Hose interessierte mich nicht. Und dann, rannte ich weg. Weg von allem, dem Grauen, den Schicksalen, den Leichen auf dem Boden des Kraters, aber auch von meiner Familie. Ich drehte mich nicht um. Kein letzter Blick, kein sanfter Abschiedskuss meiner Mutter. Ich wollte einfach weg. Wohin auch immer. Überall war es besser als hier. Den unser Dorf, war übernacht zur Geisterstadt geworden. Ich konnte es nicht fassen. Alle meine Schulfreunde, alle Lehrer, alle netten Nachbarn, alle. Diese grausame Realität setzte sich in meinem Kopf durch. Ich dachte über letzte Momente nach, über das Warum, doch ich fand in meinen Gedanken immer nur, diese eine Realität. Sie sind tot. Warum? Sie sind tot.

Tod.

Mir wurde zum ersten Mal bewusst, wie unendliche lange es dauert, den Tod von Menschen zu verarbeiten. Niemehr werde ich unseren Nachbarn, frischgebackene Kekse bringen, niemehr in der Schule mit Klassenkameraden über Lehrer lästern. Meine müden Augen nahmen nach geschätzten Zehn Minuten endlich eine Laterne am Straßenrand war, doch ich beachtete sie nicht. Ich hatte mir ein Ziel überlegt. Meine Brieffreundin in der nächsten Großstadt. Sie war nett. Zumindest schrieb sie so. Ich hoffte einfach, bei ihr die Ablenkung zu finden, die mich vor dem Wahnsinn bewahrte. Doch ich konnte frühestens zum Mittag dort ankommen. Es war auch besser so, denn sie sollte es aus der Zeitung erfahren. Ich hasste es mit Fragen gelöchert zu werden. Mir wurde bewusste wie müde ich war, dann klappte ich zusammen.

Steh nicht stillWo Geschichten leben. Entdecke jetzt