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Ich kam an einem Eisstand vorbei und holte mir eine Kugel Cookies. Meine Lieblingssorte. Neben mir kaufte sich jemand dieses blaue Eis. Schlumpfeis oder blauer Engel heißt das glaube ich. Bei dem Anblick wurde mir schon schlecht. Als der Geruch zu mir rüberwehte, musste ich mich abwenden. Ich glaube ich muss nicht erwähnen, dass ich dieses Eis wortwörtlich zum Kotzen finde... Ich lief hinüber zu einem Brunnen und setzte mich auf den Rand. Ich beobachtete das Geschehen um mich herum und dachte über den Morgen nach. Das war so typisch für mich. Da begegnete ich einmal einem süßen, freundlichen und sympathischen Jungen und was tat ich? Eben- mich zum Affen machen! Ich war so in Gedanken, dass ich nicht bemerkte wie sich jemand neben mich setzte. "Hi. Du bist doch Chleo, oder?". Ich schaute hoch. Natürlich. Len. Wenn man vom Teufel spricht. Oder in diesem Fall eher vom Engel. Sorry, falls ich an dieser Stelle zu schnulzig werde, aber er... okay lassen wir das! "Chloe.", antwortete ich. "Nicht Chleo. Aber egal. Ich bin auch nicht so ein Namenstalent." Ich grinste. Gott, was redete ich da?! "Oh und auch erstmal: hi". "Ja..", er schaute etwas überrumpelt und lachte verwirrt. Es war das gleiche Lachen wie heute morgen. "Mit dir gibt's wohl keine normalen Begegnungen.", sagte er und grinste mich an.
"Sorry wegen heute morgen".
"Hey, das war doch nur ein Spaß!" "Okay..". Ich war etwas verwirrt. Er fand meinen Auftritt am Morgen anscheinend nicht weiter redenswert, da er plötzlich sagte: "Du bist doch neu hier", Len wartete mein Nicken ab "Soll ich dir nicht ein bisschen die Stadt zeigen?"

Natürlich wollte ich und so zogen wir los. Er zeigte mir zuerst die wichtigsten Teile der Innenstadt. Wir lachten viel und schließlich meinte Len, ich hätte nun genug von der Innenstadt gesehen. "Ich will dir noch etwas anderes zeigen", er winkte mich hinter sich her und wir nahmen die nächste Bahn in die Richtung unserer Häuser. "Fahren wir schon zurück?", ich war ein wenig enttäuscht. Es war ein wirklich lustiger Nachmittag gewesen. Wir verstanden uns so gut, als würden wir uns schon viel länger kennen als ein paar Stunden. Es war schon fast erstaunlich, denn bis jetzt hatte ich es nur geschafft mit Mädchen gute Freundschaften zu schließen. Das Problem bei Jungs war meistens, dass ich zu schüchtern war oder mich sofort verliebte...

"Sei nicht so ungeduldig". Len schüttelte gespielt empört seinen Kopf. Dabei fiel eine Strähne seiner etwas zu langen braunen Haare in sein Gesicht. Ich war versucht sie wegzustreichen, aber er störte sich nicht wirklich daran und da ich mich sowieso nicht wirklich traute, ließ ich es. Kurz darauf hielt die Bahn, aber Len machte keine Anstalten auszusteigen. Die nächste Haltestelle würde uns nach Hause bringen. Aber ich sagte nichts. Als die Bahn erneut hielt, stiegen wir tatsächlich aus. Ich wollte unsere Straße ansteuern, aber Len zog mich am Arm in die andere Richtung. Nach drei Minuten Fußweg kamen wir auf eine große Wiese, auf der vereinzelt Kirschbäumen standen. Ich schaute mich um. Es war schön hier, aber nichts besonderes. Ich verstand nicht, warum Len mir gerade diesen Ort zeigen wollte.
Ich horchte. Nicht weit von uns hörte man ein Bächlein rauschen. Genau das steuerte Len nun an. Als wir dort waren blieb er aber nicht stehen. "Komm, noch ein Stück". Also liefen wir weiter am Bach entlang. Plötzlich stolperte ich über ein paar Steine am Bachrand und fiel vorne über. "Hey, alles in Ordnung bei dir?", fragte Len erschrocken. Es hatte zum Glück nicht wehgetan. Aber als ich meinen Kopf anhob um Lens Hand entgegenzunehmen, damit ich aufstehen konnte, blieb mir der Mund offen stehen und ich erstarrte in der Bewegung. "Wow!"

Unter WasserWo Geschichten leben. Entdecke jetzt