Als ich nach Hause kam hatten meine Eltern den Rest meiner Möbel schon aufgebaut. Ich musste nur noch die Vorhänge am Fenster befestigen. Nach dem Abendessen machte ich mich sofort fertig und stieg ins Bett. Aber ich konnte nicht schlafen. Morgen würde mein erster Schultag sein und das machte mir Sorgen. Zum Glück kannte ich Len schon. Hoffentlich hatten wir einige Kurse zusammen.
Um 6:30 Uhr klingelte mein Wecker. Die Schule fing zwar erst um 8:15 Uhr an und war zu Fuß zu erreichen, aber ich wollte auf jeden Fall pünktlich kommen. Außerdem musste ich mich noch im Sekretariat melden und meinen Stundenplan abholen. Schnell ging ich duschen, schlüpfte in meine Lieblingsklamotten und schminkte mich dezent. Dann ging ich in die Küche um mir Frühstück zu machen.
"Chloe! Du bist ja schon fertig!", begrüßte mich meine Mutter und drückte mir einen Kuss auf die Wange. "Hast du es eilig?".
"Ich möchte nur am ersten Tag nicht zu spät kommen", murmelte ich. Meine Mutter schob mir einen Toast mit Marmelade hin. "Iss mal was". "Ich glaube ich krieg nichts runter." Mir war plötzlich ganz schlecht. "Ist wegen der neuen Schule, hm?", sagte sie verständnisvoll. "Keine Sorge, das wird schon! Du bist nicht die Einzige, die heute in eine neue Umgebung kommt..."
Meine Mutter hatte heute ein Vorstellungsgespräch bei ihrem (hoffentlich!!) zukünftigen Arbeitgeber. "Ach ja! Viel Glück Mum!". Ich lächelte ihr zu und sie drückte meine Hand. "Dir auch!".Dann verschwand sie aus der Küche um sich ebenfalls fertig zu machen. Ich biss ein paar Mal von meinem Toast ab und packte dann den Rest in eine Dose, für unterwegs. Ich konnte jetzt nicht mehr essen. Dafür war ich zu aufgeregt. Es war bereits 20 vor acht und ich beeilte mich mit dem Zähneputzen. Um 10 vor acht verließ ich das Haus und machte mich auf den Weg. Zum Glück wusste ich, wo es langging, da mein Vater und ich schon einmal an der Schule gewesen waren, um mich anzumelden. Auf dem Weg traf ich Len. "Hey", rief er mir zu. "Guten Morgen." Ich winkte ihm zu. Als er neben mir war, fragte ich ihn: "Warum bist du schon so früh unterwegs? Musst du auch deinen Stundenplan abholen?" Ich sagte es scherzhaft. "Quatsch. Den habe ich schon seit einer Woche aus dem Internet. Ich dachte nur, ich treffe dich vielleicht". Er grinste. "Oh. Nett von dir!" Ich freute mich ehrlich. Nicht ganz alleine an der neuen Schule aufzukreuzen war ein Segen. Als wir ankamen war allerdings noch kaum ein Schüler da. "Die Busse kommen erst in 5 Minuten", erklärte Len. Vor dem Sekretariat wollten ich mich verabschieden, aber Len meinte: "Ich warte hier. Der Unterricht fängt eh noch nicht an". Also ging ich hinein. "Was gibt's?", fragte mich eine kleine rundliche Frau. Sie hatte ein freundliches Gesicht, dass von gewellten langen dunkelbraunen Haaren umrahmt wurde. Ihr Kleidungsstil war zeitlos und schlicht. Das Einzige was mir auffiel war eine Statement-Kette aus roten Edelsteinen, die um ihren Hals baumelte.

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Unter Wasser
FantastikDie Skyline der neuen Stadt ist wunderschön und scheint eine ungewöhnliche Ruhe auszustrahlen. Niemand ahnt, dass die Geheimnisse viel tiefer liegen. Weit unter all den Lichtern. Sogar weit unter dem Meeresspiegel. Eine etwas andere, aber sehr süße...